Entwicklungspolitische Konferenz | 06.04.2017

15. Entwicklungspolitische Konferenz in Villigst
SELK durch Altbischof Roth vertreten

Villigst, 6.4.2017 - selk - "Stellt euch nicht dieser Welt gleich, sondern ändert euch durch Erneuerung eures Sinnes." - Unter diesem biblischen Leitwort aus dem Römerbrief (Kapitel 12, Vers 2) fand am 4. und 5. April die 15. Entwicklungspolitische Konferenz der Kirchen und Werke zum Thema "Das Potential der Religionen für eine nachhaltige Entwicklung" in der Evangelischen Akademie Villigst statt. Auslöser für die Tagung war die Wiederentdeckung der Religionen durch das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ). Sein Vertreter, Dr. Wolfram Stierle, formulierte in einem Thesenpapier, "dass die Religion lange Zeit ein blinder Fleck im staatlichen Entwicklungsdenken war. Das ändert sich derzeit." Weltanschauliche Neutralität sollte nicht mit Werteneutralität verwechselt werden.

Stierle und auch der nachfolgende Referent aus der römisch-katholischen Kirche in Nigeria, Prof. Dr. Obiora Ike, erinnerten daran, dass sich 80 Prozent der Weltbevölkerung über eine Religionszugehörigkeit definieren würden. Die Glaubwürdigkeit und Akzeptanz von Religion sei in vielen Ländern hoch, auch wenn sie manchmal in Konfliktgebieten "Brandbeschleuniger" sei.

Die Agenda 2030 für Entwicklungszusammenarbeit fordert deshalb angesichts der großen weltweite Herausforderungen ein gemeinsames Handeln aller Akteure und Institutionen Ike ermutigte aufgrund seiner Erfahrungen im afrikanischen Kontext zur Entdeckung und Nutzung der spirituellen biblischen Ressourcen in den Kirchen. Darin sieht er den Mehrwert einer neuen ganzheitlichen Entwicklungszusammenarbeit - verbunden mit einer hohen Sensibilität für die unterschiedlichen Lebenserfahrungen in den Kulturen und Völkern.

Im Abschlusspodium wurde von den Vertretern des BMZ, von Islamic Relief, Brot für die Welt und der Vereinigten Evangelische Mission unterstrichen, wie wichtig die Bedeutung der religiösen Perspektiven und der interreligiöse Dialog für die Entwicklungszusammenarbeit seien.

Altbischof Dr. Diethardt Roth von der Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche (SELK), der an der Konferenz teilnahm, brachte gegenüber selk_news zum Ausdruck, dass er positiv überrascht sei von der neuen offiziellen Bewertung der Aufgaben der Religionen - speziell auch der christlichen Kirchen - in der Entwicklungszusammenarbeit. Ihm sei der Satz eines Referenten aus dem BMZ in Erinnerung geblieben: "Stellen Sie sich als Kirchen und christliche Werke an die Spitze dieser Bewegung." Dabei müsse, so Roth, aus seiner Sicht auch das Thema "Entwicklungszusammenarbeit und Mission" neu definiert werden.

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