Ganz Christ und ganz Fussballfan | 27.05.2017

Ganz Christ und ganz Fußballfan
SELK-Pfarrer: Fußball bietet euphorische Momente, aber kein Heil

Berlin, 27.5.2017 - idea/selk - Der Fußballgott existiert nicht. Er ist eine Erfindung der Medien. Diese Ansicht vertrat der Stadionpfarrer im Berliner Olympiastadion, Ministerialdirigent Dr. Bernhard Felmberg, auf dem Deutschen Evangelischen Kirchentag in Berlin. Er sprach am Nachmittag bei einer Veranstaltung zum Thema "Fußballgott". Felmberg zufolge beten Christen zum dreieinigen Gott: "Der Fußballgott ist mir bisher noch nicht begegnet." Zu seiner Aufgabe sagte Felmberg, die Kirche müsse dahin gehen, wo die Menschen sind - und in Fußballstadien träfen sich viele Menschen. In der Berliner Stadionkapelle werden vor allen Spielen Gottesdienste gefeiert. Zudem gibt es Taufen, Hochzeiten und Konfirmationen.

Pfarrer Burkhard Kurz, Superintendent des Kirchenbezirks Rheinland-Westfalen der Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche (SELK) und Mitglied im christlichen Dortmunder Fanclub Totale Offensive BVB, sagte, man könne ganz Christ und ganz Fußballfan sein. Beides könne man mit Leidenschaft ausüben und dabei Gemeinschaft erleben. Fußball biete im Ruhrgebiet den sozialen Sinn und Lebenskitt. Allerdings fehlten dem Fußball die tiefen Inhalte und ein wirkliches Heilsversprechen. Zwar biete Fußball euphorische Momente, aber kein Heil. Allerdings könne man bei den Ritualen im Fußball Ähnlichkeiten mit Religion entdecken. Kurz zufolge arbeiten christliche Fanclubs vereinsübergreifend zusammen und sprechen sich sowohl gegen körperliche als auch gegen verbale Gewalt aus. So feiere man als Fanklub von Borussia Dortmund vor Lokalderbys mit Fans von Schalke 04 gemeinsam Gottesdienste.

Der Olympiapfarrer der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Thomas Weber (Gevelsberg), nannte Fußball eine schöne Nebensache. Jeder Mensch müsse sich darüber klar werden, was im Leben und Sterben wirklich trägt. Der Sport biete keinen letzten Halt. Bei Begräbnissen zitiere er das biblische Jesus-Wort "Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, der wird leben, ob er gleich stürbe" (Johannes 11,25). Er könne sich nicht vorstellen, diese Perspektive nicht zu haben, so Weber. Ein hilfreiches Bibelwort für Sportler sei auch Markus 8,36: "Was hülfe es dem Menschen, wenn er die ganze Welt gewönne, und nähme an seiner Seele Schaden?"

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Ein Bericht von selk_news /
Redaktion: SELK-Gesamtkirche /
Quelle: Evangelische Nachrichtenagentur idea, 27.5.2017
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