Missionar i.R. Dr. Wilhelm Weber verstorben | 08.09.2017

SELK: Missionar i.R. Dr. Wilhelm Weber verstorben
Missionar - Dozent - Übersetzer

Paulpietersburg/Südafrika, 8.9.2017 - selk - Missionar und Dozent i.R. Dr. Wilhelm Weber D.D. D.D. (Paulpietersburg/Südafrika) ist am 6. September im Alter von 83 Jahren verstorben. Er war am 17. November 1933 in Paulpietersburg geboren worden und musste während des Zweiten Weltkrieges einen Teil seiner Kindheit in Deutschland verleben, weil der Kriegsausbruch ihn mit seiner Mutter und den Geschwistern an der Heimreise nach Südafrika hinderte und ihn von seinem Vater abschnitt. Zum Studium kehrte er dann 1952 nach Deutschland zurück - erneut mit einer familiären Trennung verbunden. Nach seinem Ersten Theologischen Examen am 14. August wurde er am 16. November 1958 in seiner zweiten Heimat Dreihausen zum Missionsdienst der Bleckmarer Mission - heute: Lutherische Kirchenmission der Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche (SELK) - in Südafrika abgeordnet.

Seine Braut Karin Ziegenhagen folgte ihm ein Jahr später. Am 23. April 1960 schlossen sie in Wittenberg die Ehe, aus der neun Kinder hervorgegangen sind.

Ihren Einsatzort fanden die jungen Eheleute zunächst nicht im vertrauten Zulu-Bereich, sondern in der großen Tswana-Gemeinde in Roodeport. Weber widmete sich unermüdlich der Übersetzungsarbeit: Schon 1964 schloss er die Übersetzung der Augsburger Konfession ab - als ersten Schritt des großen Projektes der Übersetzung aller lutherischen Bekenntnisschriften.

1965 wurde er als Dozent an das Lutherische Theologische Seminar in Enhlanhleni berufen und übernahm dann 1970 auch dessen Leitung mit allen damit zusätzlich verbundenen baulichen und verwaltungsmäßigen Aufgaben. Hier wirkte er über eine Generation lang als Lehrer der angehenden Pastoren der Lutherischen Kirche im Südlichen Afrika (LCSA), einer Schwesterkirche der SELK. Er unterrichtete Dogmatik, Praktische Theologie und Altes Testament.

Wilhelm Weber übersetzte eine hebräische Grammatik, um seinen Studenten das Erlernen der Sprache des Alten Testaments zu erleichtern. 1975 promovierte ihn die Universität von Südafrika (UNISA) zum Doktor der Theologie aufgrund seiner Dissertation "Der Begriff der Verantwortung in der Theologie Martin Luthers und Dietrich Bonhoeffers".

Noch über seinen offiziellen Ruhestand hinaus setzte Wilhelm Weber seine Lehrtätigkeit bis Ende 2000 fort. Auch danach übersetzte er weiter und sorgte für Literatur in den Sprachen, die in der LCSA gesprochen werden.

Neben diesem immensen Arbeitsprogramm übernahm Wilhelm Weber viele weitere Aufgaben. Sein Schüler Abel Sibanyoni zählt nicht weniger als 13 Tätigkeiten auf, in denen ihm sein Lehrer deutlich in Erinnerung ist.

Die kirchliche Beerdigung des Verstorbenen findet am 9. September auf dem Friedhof in Lüneburg/Südafrika statt.

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