Sängerfest in Krelingen | 12.09.2018

Billige Aussagen vermieden, den Glauben gestärkt
SELK: Sängerfest Nord in Krelingen

Krelingen (bei Walsrode), 12.9.2018 - selk - Am vergangenen Sonntag, 9. September, fand in der Glaubenshalle des Geistlichen Rüstzentrums Krelingen das diesjährige Sängerfest im Norden der Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche (SELK) statt. Aus den drei Kirchenbezirken der Region Nord der SELK kamen rund 1.000 Besucherinnen und Besucher zur Feier des Gottesdienstes und der Geistlichen Chormusik.

Der musikalische Festgottesdienst zum kirchenjahreszeitlichen 15. Sonntag nach Trinitatis stand unter dem Thema "Alle eure Sorge werft auf ihn, denn er sorgt für euch." (Die Bibel: Der 1. Brief des Petrus, Kapitel 5, Vers 7)

Propst Johannes Rehr (Sottrum) wirkte als Liturg. Pfarrer Markus Nietzke (Hermannsburg) hielt die Predigt. Nietzke schilderte in seiner Predigt das Gespräch mit einer fiktiven älteren Dame, die ihm im Pastorat einen Besuch abstattete und sich später als die "Große Sorge" darstellte: "Ich bin jetzt auch bei Ihnen und Ihrer Gemeinde und Kirche zu Besuch. Ich nehme den Menschen das Gute - das Beste; ach, eigentlich nicht nur bei den Menschen ... auch ganz besonders bei Ihnen in der Kirche, da nehme ich Ihnen Ihre Freude - Gottesfreude!" Sein eigenes Erleben mit Sorgen fasste Nietzke mit einer sehr persönlichen Aussage zusammen: "Es war, als ob alles in diesem Besuch danach verlangte, mir jegliche Freude an Gottes Wort, an der Gemeinde und der Kirche wegzunehmen". Weiter schilderte der Prediger konkret Sorgen aus der Weltpolitik, Deutschland und der Kirche und brachte diese in den Zusammenhang mit dem Motto des kirchenmusikalischen Festes "Alle eure Sorge werft auf ihn, denn er sorgt für euch!" - Der Prediger wörtlich: "Immer, wenn ich davon anfange zu sprechen, ist dieser Besuch der alten Dame bei mir präsent. Die große Sorge mit ihren Sorgenfalten ... Deswegen halte ich mir dieses Wort aus dem 1. Petrusbrief vor: Alle eure Sorge werft auf ihn, denn er sorgt für euch." Nietzke vermied es, mit billigen Aussagen zum Thema Sorge falsche Erwartungen nach Sofort-Lösungen anzubieten. Er sagte aber: "Wie Gott uns Sorgen abnimmt, so spürbar abnimmt, dass wir es merken, bleibt seine Sache" - und führte mit Zitat eines Paul-Gerhardt-Chorals sofort weiter aus: "Er hat viel tausend Weisen, / zu retten aus dem Tod ...". Damit bestärkte er die Anwesenden in ihrem Glauben.

Der Gesamtchor aus allen drei Kirchenbezirken des Nordens mit rund 200 Sängerinnen und Sängern brachte eindrückliche Kompositionen unterschiedlicher Epochen zu Gehör. Die Motette "Ihr sollt nicht sorgen" von Gottfried August Homilius, in der der Komponist das fürsorgliche Wort Christi eindringlich den Fragen des Einzelnen gegenüberstellt, sowie ein "Gloria" in der Vertonung von Peter Reulein, Choräle und einstimmige gregorianische Gesänge prägten die musikalische Gestalt des Gottesdienstes.

Blechbläserinnen und Blechbläser des Kirchenbezirks Niedersachsen-Ost und das SELK-Orchester Nord musizierten in feinsinniger Weise, durchsichtig artikulierend Werke aus Barock, Romantik und Moderne.

Während des Gottesdienstes wurde Kindergottesdienst angeboten. Am Nachmittag brachten die mitwirkenden Kinder ein Lied in die Chormusik ein, "Eigene Sorgen auf Gott schleudern".

Am Vortag zum Sängerfest fand erstmals ein Musikworkshoptag zum Sängerfest statt. Von 11 Uhr bis 18 Uhr sang, klang und tönte es in der Glaubenshalle Krelingen und den naheliegenden Gästehäusern. Unterschiedliche Workshops boten für Kinder, Jugendliche und Erwachsene abwechslungsreiche Möglichkeiten des Musizierens.

Die Geistliche Chormusik am Nachmittag des Sängerfestes wurde in diesem Jahr vom Gesamtchor und Mitwirkenden des Musikworkshoptages gestaltet. Es erklangen große Chorwerke von Felix Mendelssohn Bartholdy "Jauchzet dem Herrn", Singet dem Herrn" und "Verleih uns Frieden" sowie das Segenslied "The Lord bless you" von John Rutter. Die Gemeinde war zum mehrstimmigen Gesang eingeladen. Das Orchester der SELK musizierte Werke von Georg Philipp Telemann. Pfarrer Gottfried Heyn (Hannover) gab kurze geistliche Impulse. Er stellte zwei Aspekte der Gottesbeziehung in den Mittelpunkt: zum einen das Lob Gottes, von dem der Mensch scheinbar nichts habe. Es geschehe und erklinge, "weil Gott es von uns haben will." Das andere ist das bittende Gebet zu Gott. Es liege - anders als das Lob Gottes - den Menschen sehr viel näher, Gott um seine Hilfe zu bitten.

Kirchenmusikalische Feste sind Tage der Begegnung mit Gottes Wort und geistlicher Musik. Sie bieten Gelegenheit zum Gespräch und Austausch untereinander. Für das kommende Jahr befindet sich das Posaunenfest SELK Nord am 19. Mai in Krelingen in Vorbereitung.

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Ein Bericht von selk_news /
Redaktion: SELK-Gesamtkirche /
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