Lutherisch/römisch-katholische Gespräche | 12.05.2016

Zweites Treffen der ILC/PCPCU-Gesprächsgruppe
SELK in lutherischer Delegation vertreten

Erfurt, 12.5.2016 - selk - Am 6. und 7. Mai traf sich zum zweiten Mal die Gesprächsgruppe zwischen dem Internationalen Lutherischen Rat (ILC) und dem Päpstlichem Rat für die Förderung der Einheit der Christen (PCPCU).

Tagungsort war das Evangelische Augustinerkloster in Erfurt. Zu den Delegationen gehörten auf römisch-katholischer Seite Prof. Dr. Josef Freitag (Erfurt), Prof. Dr. Grant Kaplan (Mainz und St. Louis/USA), PD Dr. Burkhard Neumann (Paderborn) und Pater Dr. Augustinus Sander (Maria Laach), auf lutherischer Seite Rev. Dr. Albert Collver III (St. Louis/USA), Prof. Dr. Werner Klän (Oberursel), Prof. Dr. John Stephenson (St. Catherines/Kanada) und Prof. Dr. Roland Ziegler (Fort Wayne/USA). Auf lutherischer Seite fehlte diesmal Prof. Dr. Gerson Linden (Sao Leopoldo/Brasilien), auf römisch-katholischer Seite Prof. Dr. Wolfgang Thönissen (Paderborn).

Die Selbständige Evangelisch-Lutherische Kirche (SELK) ist in der lutherischen Delegation mit Prof. Klän vertreten. Mit Prof. Ziegler arbeitet in ihr zudem ein früherer SELK-Pfarrer mit; er steht heute im Dienst der Lutherischen Kirche-Missouri Synode, der US-amerikanischen Schwesterkirche der SELK. Auch auf römisch-katholischer Seite arbeitet ein früherer SELK-Pfarrer mit: Pater Augustinus Sander.

Gegenstand der Gespräche war, wie beim ersten Treffen im Oktober 2015 in Oberursel verabredet, die Frage des Messopfers. Dazu referierten PD Neumann aus römisch-katholischer und Rev. Collver aus lutherischer Sicht über Artikel 24 des Augsburgischen Bekenntnisses und dessen Apologie. Es stellte sich heraus, dass die Opferterminologie schon im 16. Jahrhundert vielschichtig - teils auch ungeklärt - gebraucht wurde und dass sich in ihrem Verständnis, nicht zuletzt auf römisch-katholischer Seite, besonders nach dem II. Vatikanischen Konzil manche Veränderungen ergeben haben.

Behandelt wurden außerdem ansatzweise die Themen "opus operatum", Gedächtnis und Vergegenwärtigung des Kreuzesopfers, Glaube und Annahme der sakramentalen Gabe, dazu die Frage des eucharistischen Hochgebets und des gottesdienstlichen Gesamtzusammenhangs der Sakramentsfeier.

Für die nächste Sitzung, die im Oktober im Johann-Adam-Möhler-Institut in Paderborn stattfinden soll, wurden vorbereitende Arbeitsgruppen gebildet, die sich mit folgenden Themen befassen sollen: a) das Thema des (Mess-)Opfers in seinen vielfältigen Dimensionen, wie sie Niederschlag in den Liturgien der ILC-Mitgliedskirchen gefunden haben, und zwar aus römisch-katholischer Sicht, dazu die lutherische Sicht auf die (Mess-)opfervorstellungen in der römisch-katholischen Liturgie; b) außerdem soll eine Evaluation der bisher vorliegenden Dialogergebnisse zur Frage des Opfercharakters der Eucharistie beziehungsweise des Abendmahls erhoben werden sowie c) eine historische Übersicht über Entwicklung und Veränderungen im Verständnis des (Mess-)Opfers.

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