BezirksJugendTagePlus fanden in Cottbus statt | 07.03.2024

Junge Erwachsene beschäftigten sich mit der Auslegung der Bibel
SELK: Referent Daniel Krause erläutert Grundlagen der Schriftauslegung

Cottbus, 07.03.2024 – selk – Vom 16. bis 18. Februar fanden in Cottbus BezirksJugendTagePlus (BJTplus) statt. Die Veranstaltung richtete sich an junge Erwachsene in der Kirchenregion Ost der Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche (SELK), die den klassischen Angeboten der kirchlichen Jugendarbeit entwachsen sind. Rund 20 Teilnehmer nahmen an dem Treffen teil, das unter dem Dach des Jugendpfarramts Sachsen-Thüringen von einem bezirksübergreifenden Team organisiert wurde.

Das Thema des Wochenendes lautete „Bibel lesen – Alles nur Auslegungssache?“. Hierzu konnte als Referent Pastor Daniel Krause (Klitten) gewonnen werden. Einführend machte Krause deutlich, dass sich der Reformator Martin Luther als bewusst biblischer Theologe verstand, sodass die sachgemäße und verständliche Bibelübersetzung ins Deutsche für ihn von höchster Bedeutung war. Anhand zentraler Bibelstellen wie 2. Timotheus 3, 16 oder 2. Petrus 1, 19-21 erläuterte Krause Grundlagen einer sachgemäßen Schriftauslegung. Der Sündenfall sei eine Folge davon gewesen, dass Adam und Eva Gottes Wort nicht mehr mit Vertrauen und Gehorsam begegneten, sondern stattdessen die Lügen des Teufels glaubten. „Es ist ein Akt der Gnade, dass Gott mit uns gefallenen Menschen spricht, uns sagt, wer wir sind, was wir tun sollen und was Christus für uns getan hat“, so Krause. Gemäß den Theologen der lutherischen Orthodoxie sei die Bibel als Gottes Wort dadurch gekennzeichnet, dass sie in Fragen der Lehre die einzige und vollmächtige Autorität sei (auctoritas), dass sie alles beinhalte, was zum Heil der Menschen notwendig sei (perfectio), dass sie grundsätzlich klar zu verstehen sei (claritas), wobei unklare Stellen mit klaren auszulegen seien, und dass sie das Heil der Menschen wirke, wo und wann es der Heilige Geist will (efficacia). Demgegenüber sei seit den Anfängen des Rationalismus im 17. Jahrhundert weithin die sichere Grundlage bei der Auslegung der Heiligen Schrift verloren gegangen, da im rationalistischen Denken der Mensch selbst zum Maßstab bei der Wahrheitsfindung werde.

In der Folge und in der an die Einheit anschließenden ausführlichen Fragerunde wurden zahlreiche weitere Aspekte thematisiert, beispielsweise die Rolle von Vorverständnissen bei der Auslegung der Bibel, der vierfache Schriftsinn oder das Verhältnis von Schrift, Tradition und Vernunft. Dabei ermutigte Krause die jungen Erwachsenen zur regelmäßigen Beschäftigung mit Gottes Wort und gab praktische Anregungen zum persönlichen Andachtsleben.

Neben der inhaltlichen Arbeit blieb Zeit für einen Ausflug zum Cottbuser Ostsee, Gesellschafts- und Gruppenspiele und persönlichen Austausch. Ihren Abschluss fanden die BJTplus mit einem Hauptgottesdienst der Cottbuser SELK-Gemeinde unter Leitung von Ortspastor Hartwig Neigenfind, den die Teilnehmer mitfeierten.

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Ein Bericht von selk_news /
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