15. Kirchensynode: Tagung in Gotha (4) | 13.06.2023

Personalsituation bleibt angespannt
SELK: Bischof Voigt gibt Synodalbericht (2)


Gotha, 13.6.2023 - selk - Parallelen zwischen gesellschaftlichen und kirchlichen Entwicklungen seien oft sehr frappierend, sagte der Bischof der Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche (SELK), Hans-Jörg Voigt D.D. (Hannover), am heutigen Dienstag in seinem Bericht vor der konstituierenden Tagung der 15. Kirchensynode der SELK, die in dieser Woche in Gotha stattfindet. So spreche das ganze Land über den Fachkräftemangel - die SELK auch. "Während ich diesen Bericht geschrieben habe", so Voigt, "reiste der Bundesminister für Arbeit und Soziales Hubertus Heil nach Brasilien, um über die Anwerbung von Fachkräften zu sprechen und ich habe zeitgleich an den Präses unserer brasilianischen Schwesterkirche geschrieben, weil zwei Theologen aus der brasilianischen Schwesterkirche ihr Interesse geäußert haben, in der SELK Dienst zu tun."

Derzeit sind laut Bischof Voigt 91 Pfarrer und Pastoralreferentinnen im Dienst der SELK beschäftigt, vor wenigen Jahren waren es noch 110. Die Kirchenleitung wende sehr viel Arbeitszeit für Personalfragen auf, so der Bischof. Gerade die Übernahme von Pfarrern aus anderen Kirchen sei für alle Beteiligten sehr arbeitsintensiv. Derzeit gebe es Interesse von zwei Pfarrern aus Schwesterkirchen, in der SELK zu arbeiten, und ein Vikar aus Brasilien werde wahrscheinlich in ein dreijähriges Pfarrvikariat der SELK eintreten. "So arbeitet die Kirchenleitung derzeit mit Hochdruck daran, im Jahr 2024 insgesamt sechs Pfarrvikare und zwei Pfarrer aus Schwesterkirchen zu entsenden", erläuterte Voigt und weiter: "Wir versuchen mit diesen Entsendungen der in fünf Jahren zu erwartenden Personalsituation in den Regionen entgegenzuwirken." Aber trotz dieses zu erwartenden "Zwischenhochs" werde die Situation im kommenden Jahr angespannt bleiben.

Die Personalknappheit in der SELK bewirke zugleich in den Gemeinden, dass ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mehr gefordert würden, sagte der Bischof und wies auf Schulungs- und Ausbildungsmöglichkeiten für Ehrenamtliche hin. Der Digitalisierungsschub, den man durch die Coronakrise erlebt habe, führe gerade im Bereich der Erwachsenenbildung zu neuen Möglichkeiten, so Voigt.

Der leitende Geistliche thematisierte auch die Entwicklung, dass Stellen, die bisher mit einem hauptamtlichen Pfarrer besetzt waren, nun durch nichtordinierte hauptamtlich Beschäftigte besetzt werden. So arbeitet zum Beispiel eine gesamtkirchlich angestellte Diakonin in den Westerwaldgemeinden, für den langjährigen Geschäftsführenden Kirchenrat Michael Schätzel, der Anfang 2024 in den Ruhestand geht, wurde mit Daniel Soluk ein Nichtordinierter als Nachfolger berufen. Und mit dem Wechsel von Hauptjugendpfarrer Henning Scharff in den Gemeindedienst, wurde Karsten Schreiner berufen, ebenfalls ein Nichtordinierter.

Bischof Voigt betonte, dass die SELK dringend junge Männer und Frauen brauche, die sich für ein Theologiestudium an der Lutherischen Theologischen Hochschule (LThH) in Oberursel entscheiden. Und er warb für die "Digitale Schnupperwoche an der LThH", die vom 26. bis zum 30. Juni Lust machen solle, dieses Studium in Angriff zu nehmen. Voigt berichtete zudem von den Planungen für einen Zugang zum Theologiestudium für sogenannte Quereinsteiger auf dem zweiten Bildungsweg.

Bischof Voigt dankte abschließend allen Ehren- und Hauptamtlichen, nicht zuletzt im Blick auf die Coronakrise, sehr herzlich für alles Aushalten und Dabeibleiben, für alle Mehrarbeit. In seinen abschließenden Dank schloss er auch die Mitglieder der Kirchenleitung, das Präsidium der 15. Kirchensynode und die Kreuzgemeinde Gotha als Gastgeberin der Synode ein.

Die 15. Kirchensynode der SELK wurde am heutigen Dienstag eröffnet und tagt bis Samstag.

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Ein Bericht von selk_news /
Redaktion: SELK-Gesamtkirche /
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