Kirchenleitung und Superintendenten tagten | 25.10.2016

Agende - Stellen- und Haushaltsplan - Reformationsgedenken
SELK: Kirchenleitung und Superintendenten tagten

Bergen-Bleckmar (Kreis Celle), 25.10.2016 - selk - Zweimal im Jahr tagen die Kirchenleitung und die Superintendenten der Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche (SELK) im Tagungszentrum der Lutherischen Kirchenmission der SELK in Bergen-Bleckmar. Auf der diesjährigen Herbsttagung vom 20. bis zum 22. Oktober wurde dabei den Pfarrvikaren Daniel Krause (Klitten) und Sergius Schönfeld (Wolfsburg) die Qualifikation für ein Pfarramt und die Berufbarkeit erteilt.


Zwischenkirchliche Fragestellungen

Der Stand und der Fortgang der Arbeit an einem "Gemeinsamen Wort" der Union Evangelischer Kirchen in der Evangelischen Kirche in Deutschland (UEK) und der SELK zum Gedenken "Zwei Jahrhunderte Unionskirchen und selbstständige evangelisch-lutherische Kirchen 1817-2017" bildeten ein Schwerpunktthema auf der Tagung. Die Oberurseler SELK-Professoren Dr. Gilberto da Silva und Dr. Werner Klän aus der bilateralen UEK-/SELK-Arbeitsgruppe wirkten dabei als Gäste mit. Geplant ist neben dem offiziellen theologisch-kirchlichen Text auch eine gemeindenahe Version.

SELK-Bischof Hans-Jörg Voigt D.D. (Hannover) berichtete über die zwischenkirchlichen Beziehungen der SELK im bekenntnislutherischen Bereich und in der Ökumene. Beraten wurde über einen Prozess zur Feststellung von Kanzel- und Abendmahlsgemeinschaft mit solchen Kirchen des Internationalen Lutherischen Rates, die nicht zugleich Vollmitglieder im Lutherischen Weltbund sind und mit denen derzeit noch keine Kirchengemeinschaft besteht.

Der Entwurf für einen entsprechenden Antrag des 13. Allgemeinen Pfarrkonventes an die 14. Kirchensynode wurde beschlossen.


Agendenentwurf zur Erprobung

Das kirchenleitende Gesamtgremium hatte sich mit dem zweiten Entwurf der in Arbeit befindlichen Agende "Amt - Ämter - Dienste" zu befassen. Die Liturgische Kommission der SELK hat eine völlig neu überarbeitete Version der entsprechenden liturgischen Formulare vorgelegt. Inhaltlich und strukturell folgen die Formulare der in der 11. Kirchensynode 2007 in Radevormwald beschlossenen Ausarbeitung der Theologischen Kommission "Amt, Ämter und Dienste in der Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche" und damit dem ersten Entwurf zur Erprobung aus dem Jahr 2011. Auf der Tagung in Bleckmar wurde beschlossen, den vorliegenden Entwurf zur Erprobung freizugeben. Er kann damit in gottesdienstlichen Vollzügen eingesetzt werden, soll aber auch darüber hinaus auf breiter Basis geprüft und beraten werden.


Haushalts- und Stellenplan 2017 verabschiedet

Breiten Raum nahmen die Beratungen über den Haushaltsplan 2017 der Allgemeinen Kirchenkasse der SELK ein. Dazu war Hans Joachim Bösch (Stade), der Vorsitzende der Synodalkommission für Haushalts- und Finanzfragen der SELK, zu Gast. Erfreut konnten die 19 Tagungsteilnehmer zur Kenntnis nehmen, dass die Umlagezusagen der Kirchenbezirke für das kommende Jahr eine Steigerung um 212.486 Euro ergeben haben. Um den Haushaltsplan ausgeglichen zu gestalten, waren gleichwohl einschneidende Maßnahmen erforderlich.

Beschlossen wurde, den Auszahlungssatz der Pfarrgehälter um einen Prozentpunkt auf 78 Prozent von A13/A14 des Bundesbesoldungsgesetzes in der von der SELK angewandten Version abzusenken. Zwar sieht der Haushaltsplan zugleich den Nachvollzug einer tariflichen Erhöhung (2,2 Prozent) vor, gleichwohl gilt, dass die Besoldungs- und Versorgungsordnung der SELK einen Auszahlungssatz in Höhe von 80 Prozent - zuletzt erreicht im Haushaltsjahr 2011 - festschreibt, der nur abgesenkt werden darf, "solange dies zwingend erforderlich ist." Auch mit der durch die beschlossene Absenkung erzielten Ersparnis lag der verbleibende Bedarf zur Deckung des Haushaltes noch bei 555.618 Euro; diese Summe soll durch die Zuführung von Sondermitteln und aus Rücklagen finanziert werden. Der Haushaltsplan weist ein Volumen von 9.733.500 Euro aus.

Verabschiedet wurde auch der Stellenplan 2017 der SELK, das Verzeichnis der besetzbaren Arbeitsstellen in der SELK. Diesem Instrument war auch die der Tagung seit dem 19. Oktober vorlaufende Fortbildung gewidmet: In intensiven Arbeitseinheiten wurden Fragen erforderlicher struktureller Veränderungen angesichts der anhaltend angespannten finanziellen Lage und des erforderlichen Personalstellenabbaus bearbeitet. Als Referent wirkte Hans-Jürgen Geiß (Dörverden) mit, der einen im Kirchenbezirk Niedersachsen-West durchgeführten Prozess zur Zusammenlegung von je zwei Gemeinde zu einem gemeinsamen Pfarrbezirk vorstellte. Beschlossen wurde, dass in allen zehn Kirchenbezirken in einem verbindlich vereinbarten Verfahren weitere Stellen abgebaut werden sollen.


Reformationsgedenken und Pfarrkonvent

Das kommende Jahr 2017 steht kirchlich im Zeichen des Gedenkens "500 Jahre Reformation". Bischof Voigt berichtete vom Stand der Vorbereitungen des SELK-Festwochenendes, das vom 23. bis zum 25. Juni in Berlin und Wittenberg mit einem Vortrags- und Gesprächsabend, der Aufführung der h-Moll-Messe von Johann Sebastian Bach und Gottesdiensten durchgeführt werden soll.

Veranstaltungsflyer sind druckfrisch erschienen, alle Informationen auch im Internet zugänglich:

http://www.selk.de/index.php/500-jahre-reformation

Aus der mit dem Reformationsgedenken befassten Arbeitsgruppe der SELK berichtete Kirchenrätin Doris Michel-Schmidt (Merenberg) zudem über den Sachstand zur Erstellung eines "Lutherischen Glaubensseminars". Entstehen soll eine Arbeitshilfe, die Grundgedanken der Reformation so aufbereitet, dass sie anknüpfen an lebensweltliche Erfahrungen der Teilnehmenden und zur Reflexion und zur Diskussion führen. Dazu ist der Einsatz unterschiedlicher Methoden und Medien geplant. Jedes der Themen soll nach dem gleichen Muster aufgebaut und so ausgelegt sein, dass damit sowohl die Gestaltung eines Tagesseminars als auch eine Verteilung auf mehrere Einzeltermine möglich ist.

2017 ist auch das Jahr des 13. Allgemeinen Pfarrkonventes der SELK. Er soll vom 6. bis zum 10. November in Rehe/Westerwald stattfinden. Die Kirchenleitung und die Superintendenten bildeten zu seiner Vorbereitung eine Arbeitsgruppe, der neben Bischof Voigt auch Propst Johannes Rehr (Sottrum) und Superintendent Burkhard Kurz (Dortmund) angehören.


Zuordnung und Berufungspraxis

Nachdem der Verein Evangelisch-Lutherisches Gertrudenstift e.V. in Baunatal Großenritte seine Satzung geändert hat, wurde die Zuordnung der expandierenden diakonischen Einrichtung "Gertrudenstift", zu der ein Altenpflegeheim und seit Kurzem auch eine Kindertagesstätte gehören, zur SELK bestätigt. Das "Diasporawerk in der SELK - Gotteskasten e.V." wurde nach seit jeher bestehender Verbundenheit nun auch formal als kirchliche Einrichtung anerkannt; die Zuordnung zur SELK wurde festgestellt.

Verabschiedet wurde eine Orientierungshilfe zum Verfahren der Herstellung des Einvernehmens bei Berufungen. Nach ihr soll bei der Besetzung von Pfarrstellen künftig verfahren werden. Um die Praktikabilität der komplexen Textfassung zu steigern, wird die Orientierungshilfe zusätzlich grafisch als "Entscheidungsbaum" aufbereitet.

Die Beratungen waren eingebunden in Morgen- und Abendandachten und einen von Bischof Voigt geleiteten Beicht- und Abendmahlsgottesdienst, in dem er die Verkündigung durch den Gottesdienst hindurch - begleitet von Bildern - in Form auslegender Erläuterungen des liturgischen Ablaufs gestaltete.

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Ein Bericht von selk_news /
Redaktion: SELK-Gesamtkirche /
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