Neue Konfirmationsagende
„Durch den Heiligen Geist gestärkt, gefestigt und gegründet“
Konfirmationsagende der SELK erschienen
„Möge die Konfirmationsagende nun ihren Dienst besonders an jungen Menschen tun und diese durch den Heiligen Geist stärken, festigen und gründen“, schließt der Bischof der SELK, Hans-Jörg Voigt, D.D. sein Geleitwort zur Konfirmationsagende der SELK, die in den Tagen zwischen Pfingsten und Trinitatis als Teilband III/2 der Evangelisch-Lutherischen Kirchenagende erschienen ist.
Dieser Zeitpunkt des Erscheinens ließe sich auch geistlich deuten: Der Tauftag eines Christen ist sein „ganz persönliches Pfingsten“, zu dem er den Heiligen Geist empfangen hat. Die Trinitatiszeit, die in Beschreibungen auch als „Zeit der wachsenden Saat“ bezeichnet wird, steht für das Christenleben mit Reifen und geistlichem Wachstum, aber auch Rückfällen, Um- und Irrwegen. Stärkung, Festigung und Gründung durch den Heiligen Geist braucht auch der Getaufte sein Leben lang. Und nicht nur einmal, am Tag seiner Konfirmation.
Dass Stärkung, Festigung und Gründung durch den Heiligen Geist für das ganze Leben eines Christen von Bedeutung ist, zeigt bereits ein Blick in das Inhaltsverzeichnis, das liturgische Vorlagen für ein „Gedächtnis der Konfirmation“, die immer wieder zu begehende Erinnerung an die Heilige Taufe, die Aufnahme in die evangelisch-lutherische Kirche sowie Bittlieder um den Heiligen Geist aufweist. Fürbittengebete, Lieder und liturgische Stücke, die während dieser Gottesdienste zum Einsatz kommen können, sind ebenfalls abgedruckt.
Zum lutherischen Konfirmationsverständnis schreibt SELK-Bischof Hans-Jörg Voigt D.D. in seinem Geleitwort:
„Mitte des 4. Jahrhunderts schreibt Cyrill von Jerusalem von der ‚confirmatio‘: „Die Konfirmation beinhaltet die Ölsalbung an der Stirn, die Handauflegung und auch die Worte: Nimm hin das Siegel der Gabe des Heiligen Geistes!“
Das Herkommen der Konfirmation geht auf das Handeln der Apostel und der frühen Kirche zurück, wenn etwa der Apostel Paulus schreibt: »Gott ist’s aber, der uns fest macht samt euch in Christus und uns gesalbt und versiegelt und in unsre Herzen als Unterpfand den Geist gegeben hat.« (2. Kor. 1,21).
In der Alten Kirche war die ‚confirmatio‘ Bestandteil der Taufhandlung, bevor sie von dieser abgelöst wurde. Heute kann sie bei der Taufe von Erwachsenen wieder zur Taufe hinzutreten.
Martin Luther beurteilte die Konfirmation kritisch. Aber das Bedürfnis, junge Menschen auf dem Weg in ihr Erwachsenenleben konfirmierend und segnend zu begleiten, hielt die kirchliche Praxis der Konfirmation auch in der lutherischen Kirche am Leben.
Ganz im Sinne Luthers ist sie ein Hineinkriechen in die Taufgnade und die Segnung für einen neuen Lebensabschnitt. So nimmt der Reformator Martin Bucer die Segensbitte des Cyrill von Jerusalem auf: ‚Nimm hin den Heiligen Geist, Schutz und Schirm vor allem Bösen, Stärke und Hilfe zu allem Guten von der gnädigen Hand Gottes, des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.‘“
Die Gottesdienstagende für Konfirmationen (144 Seiten, 2-farbig, Kunstledereinband, 3 Lesebändchen, ist im Verlag Edition Ruprecht (Göttingen) erschienen (ISBN 978-3-8469-0240-0). Sie kostet bis zum 31. Mai 2016 39,90 Euro, danach 46,90 Euro und ist auch als eBook erhältlich.
Link: http://www.edition-ruprecht.de/katalog/titel.php?id=384