Lexikon - D
Dekalog
→ Zehn Gebote
Denomination
→ Konfession
Diakon / Diakonin
Der Diakon (altgr. διάκονος diákonos ‚Diener, Helfer‘) bekleidet ein geistliches Amt innerhalb der Kirche, den Diakonat. Seine Aufgaben beschränken sich nicht auf die Diakonie, sondern umfassen wie die der anderen geistlichen Ämter auch Verkündigung (martyria ‚Zeugnis‘) und Gottesdienst (leiturgia ‚Liturgie‘). Diakone waren ursprünglich Gehilfen der Apostel zur Verwaltung des gemeinsamen Vermögens und zur Leitung der gemeinsamen Mahlzeiten – und wohl damit verbunden auch der Eucharistie.
In der Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche wird zwischen den – grundsätzlich männlichen – Pfarrdiakonen und Diakonen bzw. Diakoninnen unterschieden. Pfarrdiakone sind → Laien, die sich selbständig theologisch qualifiziert haben. Ihnen ist das Recht der Wortverkündigung übertragen worden. Die Verwaltung der → Sakramente ist ihnen nicht gestattet. Neben diesen Aufgaben können sie in der ihnen zugeordneten Gemeinde auch Beerdigungen durchführen. Hierbei unterstehen sie aber einem Pfarrer und sind an seine Weisungen gebunden.
Die Diakone und Diakoninnen sind hauptamtlich beschäftigt und haben neben einem Studium (in der Regel Sozialpädagogik) noch eine zusätzliche Ausbildung. Dieser Ausbildungsgang ähnelt dem in den Evangelischen Landeskirchen. Sie engagieren sich in der Arbeit mit Kindern, Jugendlichen und Senioren. Gottesdienstliche Verkündigungsaufgaben (Predigt) oder Sakramentsverwaltung sind ihnen nicht gestattet.
Diaspora
„1. Diaspora (= Zerstreuung) meint die Zerstreuten und auch den Ort der Zerstreuten.
2. In der griechischen Übersetzung des Alten Testamentes (Septuaginta) kommt Diaspora 12 mal vor. Gemeint ist damit die Zerstreuung der Juden unter die Heidenvölker, deren Ursache in der Deportation sowie der Auswanderung zu suchen ist. Auch die Zerstreuten selbst sind mit dem Begriff bezeichnet: Jesaja 49,6, wo verheißen ist, dass der Gottesknecht die infolge des göttlichen Strafgerichtes Zerstreuten Israels umwenden, zurückbringen wird; und Psalm 147,2, wo Gott dafür gelobt wird, dass er die Zerstreuten Israels zusammenbringt.
3. Im Neuen Testament ist der Begriff Johannes 7,35 im alttestamentlichen Sinne
gebraucht. Eine neue Füllung erhält er in 1. Petrus 1,1 und Jakobus 1,1.
1. Petrus 1,1: „an die auserwählten Fremdlinge in der Zerstreuung in Pontus…“ Christen wohnen überall als die Auserwählten Gottes eingestreut in eine fremde Umgebung, in der sie Fremde ohne Heimatrecht sind. Ihre Heimat ist das Jerusalem oben, das himmlische. In der hl. Taufe sind sie eingegliedert in den Leib Christi. Das macht sie der Welt fremd, abstoßend (vgl. 1. Korinther 1+2). In der hl. Kommunion wird diese Abgrenzung von der Welt und Eingrenzung in den Leib Christi (vgl. 1. Korinther 10,16+17) manifest. Hier hat die Abendmahlszulassung ihren tiefsten Sinn! In der Teilhabe an dem von der Welt verworfenen Gekreuzigten werden die an ihn Glaubenden zu einer Minderheit. Dies macht sie einerseits zu einer „Elite“ und andererseits zu Kreuzesnachfolgern im Leiden.
Jakobus 1,1: „An die 12 Stämme in der Zerstreuung…“ Die 12 Stämme sind nach Galater 6,16 das „Israel Gottes“ und das meint die Gemeinde Jesu Christi. Zerstreuung ist hier nicht mehr eine geographische Begrifflichkeit, sondern eine heilsgeschichtliche.
Gemeint ist die Randexistenz der christlichen Gemeinde als Leib Christi und dergestalt
als Vorwegnahme der endzeitlich neuen Welt. Deshalb heißt es Johannes 17,14: „…die
Welt hasste sie, weil sie nicht aus der Welt sind, wie ich nicht aus der Welt bin.“ Pau-
lus schreibt dazu Galater 6,14b: „Durch Christus ist mir die Welt gekreuzigt und bin ich
der Welt gekreuzigt.“
4. Der Begriff "Diaspora" trägt somit neutestamentlich verstanden zum inhaltlichen
Verständnis der Gemeinde Jesu Christi bei. Sie ist nicht identisch mit der Welt und
damit nicht identisch mit der Bevölkerung eines Territoriums und damit nicht mit
Bevölkerungsmehrheiten. Diaspora meint damit Abgrenzung bzw. Ausgrenzung, und
dadurch auch Verfolgung, Hass durch die Welt. Damit ist zudem die kleine Zahl von
Christengruppen in einer heidnischen Umwelt ausgedrückt.
II. Die Diasporasituation unserer SELK und besonders ihrer kleinen Gemeinden
1. Die Diasporasituation unserer Gemeinden ist zunächst ein Ergebnis ihrer Geschichte. Weil im 19. Jahrhundert lutherische Christen sich nicht der Vereinnahmung von Kirche durch den Staat und/oder den Zeitgeist beugen wollten, wurden sie von der Welt gehasst und ausgegrenzt. Dafür stehen die Amtsenthebungen, Verfolgungen sowie die Notwendigkeit einer Auswanderung um des Glaubens willen. Lange bevor es in Deutschland verschiedenartigste Freikirchen gab, entstanden die ersten selbständigen lutherischen Gemeinden. Dabei ist zu bedenken, dass die selbstständigen lutherischen Kirchen – von den wenigen altreformierten Gemeinden in Nordwestdeutschland abgesehen – die einzigen Freikirchen auf reformatorischer Lehrgrundlage waren und auch blieben! Damit ist von der Entstehung her in den diversen – später in der SELK zusammengeschlossenen – lutherischen Freikirchen eine einzigartige reformatorische Alternative zu den Territorialkirchen zu sehen. Die lutherischen Freikirchen haben somit in der Frage der Kirchenorganisation die lutherische Reformation abgeschlossen. Luther hatte ja die landeskirchliche Struktur als Notordnung zur Ablösung der römisch-bischöflichen Kirchenstruktur wählen müssen. Eine andere Alternative als Abhängigkeit von Rom oder von den Fürsten gab es zu jener Zeit noch nicht.
2. Den Vätern im Glauben war mit dem Weg in die „Separation“ klar, dass sie nichts anderes wollten, als den althergebrachten Glauben und seine Lebensäußerung treu zu bewahren. Sie setzten auch in dieser Haltung den Weg der reformatorischen Väter fort. Damals waren die Reichsstände die Handelnden, jetzt waren es Gemeinden, Familien, Einzelne. Sie waren sich der schmerzlichen Trennung bewusst, die sie nicht leichtfertig suchten. Sie handelten und empfanden, wie es Melanchthon in seinem „Traktat über die Macht des Papstes“ von 1537 schrieb: „Weil dem nun so ist, sollen sich alle Christen auf das fleißigste hüten, dass sie sich solcher gottlosen Lehre und Gotteslästerung nicht teilhaftig machen, sondern vom Papst und seinen Gliedern oder Anhang als von des Antichrists Reich weichen und es verfluchen, wie Christus befohlen hat: ‚Seht euch vor vor den falschen Propheten‘ (Matthäus 7,15). Und Paulus gebietet, dass man falsche Prediger meiden und als ein Greuel verfluchen soll. Und 2. Korinther 6,14 spricht er: ‚Zieht nicht am fremden Joch mit den Ungläubigen. Denn was hat das Licht für Gemeinschaft mit der Finsternis?‘ Schwer ist es, dass man von soviel Ländern und Leuten sich trennen und eine besondere Lehre führen will. Aber hier steht Gottes Befehl, dass jedermann sich hüten und nicht mit denen einhellig sein soll, die unrechte Lehre führen oder mit Wüterei zu erhalten gedenken. Darum sind unsere Gewissen deshalb wohl entschuldigt und versichert, denn man sieht ja vor Augen die großen Irrtümer, die in des Papstes Reich gehen, und die Schrift schreit mit aller Macht, dass solche Irrtümer des Teufels und Antichrists Lehre seien.“ Die reformatorischen wie die Väter des 19. Jahrhunderts wussten nicht, wie Gott sie führen würde. Sie gingen ihren Weg als Minderheit gegen die Macht der Mehrheit, also in die Zerstreuung im neutestamentlichen Sinne. Sie lebten ohne faule Kompromisse aus dem und im Gehorsam des Glaubens (Römer 1,5 und 16,26). Sie opferten gesellschaftliche Anerkennung, berufliche Karriere und z. T. auch die Geborgenheit der Heimat.“
aus: Dr. Horst Neumann: Kirche in der Diaspora – Last und Herausforderung. in: Kirche in der Diaspora. Eine Arbeitshilfe. herausgegeben von der Kirchenleitung und dem Kollegium der Superintendenten der Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche 2003. www.selk.de/download/Diaspora.pdf
Diasporawerk der SELK
Das DIASPORAWERK in unserer SELK ist eine Einrichtung, die sich seit über 100 Jahren der verstreuten lutherischen Gemeinden annimmt, Hilfe und Verbindungen vermittelt.
Jährlich laden wir alle Interessierten zu einem zentralen DIASPORATAG
in eine Gemeinde unserer SELK ein. Daneben bieten wir jeder Gemeinde die Möglichkeit, Gastgeber eines regionalen DIASPORATAGES zu werden.
Interessante Gesichtspunkte ergeben sich besonders dort, wo man im eigenen kirchlichen Bereich in der Zerstreuung lebt und von anderen hören kann, wie sie ihre Dienste und Aufgaben unter ähnlich schwierigen Umständen wahrnehmen.
Das Werk ist als gemeinnütziger Verein organisiert, der beim Amtsgericht Dortmund eingetragen ist. Danach muss ein Vorstand eingesetzt sein aus mindestens einem Vorsitzenden, dem Geschäftsführer und dem Kassenführer. Einmal jährlich muss eine ordentlich einberufene Jahreshauptversammlung stattfinden.
Geschichte
Am 9. Oktober 1900 wurde das heutige „DIASPORAWERK“ in der Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche (SELK) anlässlich einer Pastoralkonferenz der lutherischen Kirche in Berlin gegründet. Galater 6, 10: „Lasset uns Gutes tun an jedermann, allermeist aber an des Glaubens Genossen!“ wurde fortan Leitbild und Aufgabenstellung mit stets wachsenden unterschiedlichen Forderungen.
Im Laufe der Jahre hat das Werk mehrmals seinen Namen wechseln müssen. „Gotteskastenverein der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Preußen“ war seine erste Bezeichnung.
Durch staatlichen Einspruch wurde daraus der „Evangelisch-Lutherischer Gotteskasten in Preußen“.
Nach dem Kriege wurde der Name angepasst in „Evangelisch-Lutherischer Gotteskasten im ehemaligen Altpreußen (e.V.)“.
Zeitbedingt wanderte der Sitz von Berlin nach Dortmund. Die Bezeichnung wurde in „Evangelisch-Lutherischer (altluth.) Gotteskasten e.V.“ geändert.
Der Zusammenschluss mehrerer lutherischer Freikirchen zur SELK im Jahre 1972 ergab den noch heute geführten Vereinsnamen „Diasporawerk in der Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche -Gotteskasten- e.V.“
Fünf Namen in seiner über hundertjährige Geschichte haben die Aufgabenstellung des Diasporawerkes nicht geändert. Ziel und Inhalt aller Arbeit bleibt die Fürsorge für Glaubensgenossen, die als lutherische Minderheit leben und so Nöten und Schwierigkeiten im Glaubensleben ausgesetzt sind. Die biblische Aufforderung hat nichts an Aussage und Bedeutung verloren auf dem Weg in das zweite Jahrhundert des DIASPORAWERKES.
Vorsitzender Volker Fuhrmann, Superintendent
Stellvertretender Vorsitzender Professor Dr. Werner Klän
Diözese
Von griech. διοίκησις; dioikesis =Verwaltung.
Bezeichnung für eine kirchliche Verwaltungseinheit (Sprengel, Kirchensprengel, Kirchenbezirk), dem ein Geistlicher im bischöflichen Amt vorsteht.
Unter den Vorgängerkirchen der SELK (vor 1972 im Westen, bis 1991 in der ehm. DDR) wurden in der Ev.-luth. (altluth.) Kirche und der sog. „alten SelK“ (in Hessen) die kirchl. Verwaltungseinheiten, denen ein Superintendent vorsteht, als Diözesen bezeichnet.
Nach 1972 bzw. 1991 wurde der in der SELK (West) übliche Begriff „Kirchenbezirk“ auch in den östlichen Diözesen übernommen, wenngleich es gegen diese Bezeichnung aufgrund der Ähnlichkeit mit der Bezeichnung der „DDR-Bezirke“ und des unkirchlichen Klanges Vorbehalte gab.
Unter den heutigen (10) Kirchenbezirken der SELK ist die Bezeichnung „Diözese“ nur noch in Sachsen-Thüringen geläufig und gebräuchlich.
Dogma
Von griech. δόγμα, [dógma] = Meinung, Lehrsatz; Beschluss, Verordnung. Abgeleitet von dokeo: Grundbedeutung „Was als richtig erschienen ist“
Im alltäglichen Sprachgebrauch hat der Begriff ‚Dogma‘ heute oft einen eher negativen Beigeschmack. Wenn man jemanden als „dogmatischen Menschen“ bezeichnet, will man ihn damit als starr und unflexibel kennzeichnen. Dabei ist ein Dogma zunächst nichts anderes als ein fester Grundsatz, der nicht zur Diskussion steht. Auch die im deutschen Grundgesetz verbürgten Menschenrechte sind in diesem Sinne ‚Dogmen‘, die nicht in Frage gestellt werden (dürfen).
In der Theologie sind Dogmen fundamentale Lehrsätze oder Lehrfeststellungen, die innerhalb der Christenheit oder einer bestimmten Konfessionskirche allgemein anerkannt sind.
In der lutherischen Kirche gilt auch für Dogmen, dass sie im Einklang mit den Aussagen der hl. Schrift zu stehen haben und sich daran messen lassen müssen. Die Bekenntnisse der Kirche sind letztlich nichts anderes als Formulierungen geltender Dogmen.
Unumstritten sind in den konkordienlutherischen Kirchen, zu denen auch die SELK gehört, die altkirchlichen Dogmen, die von den fünf bzw. sieben altkirchlichen Konzilen (den sog. ökumenischen Konzilen) beschlossen wurden:
Ökumenisches Konzil von Nicäa 325: Dreieinigkeit
Ökumenisches Konzil von Konstantinopel 381: Nicäno-Konstantinopolitanum (Verhältnis zwischen Vater und Sohn innerhalb der Trinität)
Ökumenisches Konzil von Ephesus 431: Maria ist Gottesgebärerin (theotokos), „Mutter Gottes“.
Ökumenisches Konzil von Chalcedon 451: Christologie, Christus ist wahrer Gott und wahrer Mensch, unwandelbar, ungetrennt, ungeteilt und unvermischt bestehen. (Sog. Zwei-Naturen-Lehre).
Ökumenisches Konzil von Konstantinopel II 553: Christologie.
Dogmatik
Die Dogmatik (Begriff: siehe ‚Dogma‘) ist ein Teilbereich der → Systematischen Theologie, der sich mit der Auslegung, dem Verständnis und (als Dogmengeschichte) mit der Entstehung der christlichen Glaubenswahrheiten befasst.
Die Dogmatik behandelt die Inhalte des christlichen Glaubens in verschiedenen Themenbereichen (sog. Traktaten).
Ein klassischer Aufriss der Dogmatik umfasst:
1. Allgemeine Vorüberlegungen (Prolegomena), 2. Schriftlehre, 3. Lehre von Gott, 4. Lehre vom Menschen (Anthropologie), 5. Lehre von Christus und der Erlösung (Christologie / Soteriologie) , 6. Lehre von den Gnadenmitteln und dem Amt der Kirche, 7. Lehre von der Kirche (Ekklesiologie), 8. Lehre von den letzten Dingen (Eschatologie).
Als ‚Dogmatik‘ bezeichnet man auch die Bücher, die sich umfassend und systematisch mit den Inhalten der christlichen Glaubenslehre befassen.
Historisch wichtige lutherische Dogmatiken sind z.B. die Loci communes von Philipp Melanchthon (1521), Loci theologici von Martin Chemnitz (1591), Loci theologici von Johann Gerhard (1610-1622), Dogmatik. Akademische Vorlesungen von A.F.C. Vilmar (1874), Christliche Dogmatik von Franz Pieper (1924).
Dreieinigkeit
Auch: Dreifaltigkeit, Trinität (von lat. trinitas; altgr. τριάς [Trias] ‚Dreizahl‘, ‚Dreiheit‘)
Christen bekennen sich strikt monotheistisch zu dem einen, einzigen und wahren Gott und bezeugen ihn als Vater, Sohn und Heiligen Geist.
Die Trinitätslehre beschreibt die Wesenseinheit Gottes in drei Personen, auch Hypostasen genannt.
Der Begriff D. kommt in der Bibel nicht vor, wohl aber die „Sache“.
Bereits im Alten Testament finden sich triadische Motive, die im Licht des Neuen Testamentes als Hinweise auf die D. Gottes erkennbar werden. Etwa dort, wo Gott von sich selbst im Plural spricht (1 Mose 1, 26; 11,7), der Besuch Gottes bei Abraham in Gestalt dreier Männer, die Abraham anspricht „Herr, hab ich Gnade gefunden vor deinen Augen, so geh nicht an deinem Knecht vorüber“, das Dreimalheilig der Engel in der Vision des Propheten Jesaja (Jes 6, 3) und auch im dreigliedrigen aaronitischen Segen (4 Mose 6, 24-26).
Im Neuen Testament wird die Gottheit des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes bezeugt. (z.B. Joh 10, 30; Joh 12, 45; Joh 14,9; Joh 14,25-26; Kol 1, 15; Joh 4, 24; 1 Joh 5, 20; Joh 15, 26; Mt 28, 19; 2 Kor 13, 14)
Am umfassendsten drückt das Athanasianische Glaubensbekenntnis (entstanden zwischen 540 und 670, dem Kirchenvater Athanasius zugeschrieben) die Lehre von der Dreieinigkeit Gottes aus. In 40 Versen entfaltet es den Trinitätsglauben und beginnt mit den Worten: „Jeder, der da selig werden will, der muss vor allem den katholischen Glauben festhalten. Jeder, der diesen nicht unversehrt und unverletzt bewahrt, wird ohne Zweifel auf ewig verloren gehen. Dies aber ist der katholische Glaube: Wir verehren den einen Gott in der Dreifaltigkeit und die Dreifaltigkeit in der Einheit, ohne Vermischung der Personen und ohne Trennung der Wesenheit. Denn eine Person ist die des Vaters, eine andere die des Sohnes; eine andere die des Heiligen Geistes.“
Der Glaube an den dreieinigen Gott lässt sich letztlich nicht verstandesmäßig erfassen und bleibt ein Geheimnis. Philipp Melanchthon ist zuzustimmen, der sagte: "Die Geheimnisse der Gottheit sind besser anzubeten als zu erforschen."
Alle Versuche, sich diesem Geheimnis auf einfache Weise zu nähern, etwa mit der Vorstellung, Gott sei wie ein Schauspieler, der in drei verschiedenen „Rollen“ gegenüber den Menschen auftrete, laufen in die verkehrte Richtung und werden der Lehre von der Dreieinigkeit nicht gerecht.
In der luth. Kirche wird am ersten Sonntag nach Pfingsten das Fest der Hl. Dreifaltigkeit (Trinitatis) gefeiert. Es ist das einzige Hochfest, das ein → Dogma (also kein Heilsereignis aus dem Leben Jesu) zum Inhalt hat.
Dreifaltigkeit
→ Dreieinigkeit