Weihe des Gemeindesaals in Steglitz | 06.12.2016
"Bahnhofs-Wartehalle auf dem Weg in die Ewigkeit"
SELK: Weihe des neuen Gemeindesaals in Steglitz
Berlin, 6.12.2016 - selk - Am vergangenen Sonntag wurde der neue große Gemeindesaal der Dreieinigkeits-Gemeinde der Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche (SELK) in Berlin-Steglitz durch SELK-Bischof Hans-Jörg Voigt D.D. (Hannover) geweiht. Fast 500 Gemeindeglieder, Taufbewerber und Gäste aus verschiedenen Berliner Gemeinden waren zuvor zum Gottesdienst gekommen, in dem Bischof Voigt mit Bezug auf die Ankündigung der Zerstörung des Tempels in Jerusalem in der Predigtlesung dieses Sonntags über "Mobilien" und "Immobilien" gepredigt und das nunmehr erweiterte Gemeindezentrum als "Bahnhofs-Wartehalle auf dem Weg in die Ewigkeit" beschrieben hatte. Nach dem Gottesdienst erfolgte die Weihehandlung, die, wie auch der Gottesdienst selbst, zweisprachig auf Deutsch und Farsi vorgenommen wurde. Anschließend fand das große gemeinsame Mittagessen, das in der Gemeinde an jedem Sonntag angeboten wird, zum ersten Mal in dem neuen Gemeindesaal statt, nachdem es in den letzten Monaten sonntags jeweils draußen im Freien eingenommen werden musste, weil die alten Räumlichkeiten nicht mehr ausreichten.
In seinem Grußwort nach dem Essen sprach Bischof Voigt darüber, was für eine Glaubensstärkung und was für ein Segen die farsisprachigen Christen für die SELK seien. Gemeindepfarrer Dr. Gottfried Martens brachte seinen Dank für die geistliche und praktische Unterstützung für die Arbeit der Dreieinigkeits-Gemeinde durch die Gesamtkirche und auch die Kirchenleitung der SELK zum Ausdruck. Er dankte den Mitgliedern des Bauausschusses Thomas Fricke und Andreas Stauber in besonderer Weise für den von ihnen geleisteten Einsatz.
Die Zahl der Gemeindeglieder der Dreieinigkeits-Gemeinde in Berlin-Steglitz hat sich seit ihrer Selbstständigwerdung im Jahr 2015 auf fast 1.500 mehr als verdoppelt. Darum wurde nun der neue, 180 m² große Gemeindesaal als Anbau an die Kirche errichtet, der künftig für die gemeinsamen Mittagessen ebenso zur Verfügung steht wie für viele weitere Gemeindekreise und -veranstaltungen. Neben der Errichtung des neuen Gemeindesaals wurde auch der Altbau mit dem Kirchraum und den Gemeinderäumen seit letztem Jahr grundlegend saniert. Als letzter Bauabschnitt ist nun noch der Einbau einer größeren Küche und eines weiteren Schlafraums im Bereich des alten, kleineren Gemeindesaals vorgesehen.
Bischof Voigt äußerte sich gegenüber selk_news tief beeindruckt von der Arbeit der Steglitzer Dreieinigkeits-Gemeinde und von Pfarrer Martens: "Als im Gottesdienst die Gemeinde das Nizänische Glaubensbekenntnis sehr laut und kräftig selbstbewusst auf Farsi anstimmte, hat mich das sehr angerührt. Man muss sich dabei deutlich machen, dass dieses Glaubensbekenntnis als ökumenisches Bekenntnis von allen Christen auf der ganzen Welt gebetet und bekannt wird." Umso mehr erschütterten ihn die Berichte, die ihn derzeit von den Asylanerkennungsverfahren nicht nur aus Berlin, sondern auch aus anderen SELK-Gemeinden erreichten, sagte Voigt. "Die Glaubensunterweisung, die Pfarrer Martens den Taufbewerbern gibt, ist ausgesprochen tiefgehend und gründlich. Wenn dann die gläubigen Christen zum Beispiel nach den Namen der beiden Söhne aus dem Gleichnis vom Verlorenen Sohn gefragt werden, dann ist das in jeder Hinsicht unsachgemäß, da die Namen von der Heiligen Schrift nicht genannt werden", erklärte Voigt. Wenn man christliche Asylbewerber nach der Krankheit frage, an der Luther gestorben sei, dann wüssten darauf nicht einmal Kirchengeschichtler eine Antwort. Dies Beispiele seien protokolliert und belegbar. Es sei ein eklatanter Verfassungsbruch, wenn staatliche Behörden sich in die Deutungshoheit der christlichen Kirchen über den Glauben einmischten. Offensichtlich gelte nicht mehr das "Wir schaffen das!" der Bundeskanzlerin, sondern ein stillschweigendes "Wir schieben sie ab!" der Behörden, meinte Voigt aus Anlass seines Besuches.
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