Kirchenbezirk Hessen-Nord entwickelt Zukunftsmodelle
Am Samstag, 1. November 2025, kamen Vertreterinnen und Vertreter aus allen Gemeinden des Kirchenbezirks Hessen-Nord in Bergheim (Edertal) zum vierten Mal zu einem "Strukturtag" zusammen. Ziel ist es, gemeinsam Modelle zu entwickeln, wie die Gemeinden des Kirchenbezirks angesichts der geringer werdenden Zahl Hauptamtlicher auch in Zukunft versorgt sein können. Der Strukturprozess in Hessen-Nord wird begleitet und moderiert durch Gemeindeberater Pfarrer Carsten Voß (Dortmund). In offener und herzlicher Atmosphäre wurden in diesem Jahr verschiedene Möglichkeiten durchdacht: Eine Gruppe stand vor der Aufgabe, die Pfarrbezirke sinnvoll zu verbinden, sodass nur sechs Gemeinden den gesamten Bezirk abdecken. Eine zweite Gruppe hatte die Aufgaben, das Konstrukt von "Leuchtturmgemeinden" zu vertiefen und Entscheidungen zu treffen, welche Gemeinden des Kirchenbezirks zukünftig zu solchen Leuchtturmgemeinden entwickelt werden sollen.
Eine dritte Gruppe machte sich Gedanken zu dem Modell, dass der gesamte Kirchenbezirk in Zukunft eine einzige Gemeinde bildet, in der mehrere Pfarrer angestellt und ihren Dienst nach inhaltlichen Schwerpunkten gestalten können. Und eine vierte Gruppe hatte schließlich die Aufgabe, ganz unabhängig von den anderen Gruppen Zukunftskonzepte zu entwerfen.
So entstanden unterschiedliche Konzepte und Ideen, die jeweils ihre eigenen Vor- und Nachteile haben. Auch die Zusammenarbeit über Kirchenbezirksgrenzen hinaus wurde mitbedacht.
Allen bedachten Modellen gemeinsam ist, dass die Gemeindearbeit vor Ort nur durch verbindliches ehrenamtliches Engagement aufrechterhalten werden kann. Solches Engagement gilt es weiter zu stärken, etwa in der überregionalen Konfirmandenarbeit. Dazu gehört auch die weitere Förderung des Dienstes von Lektorinnen und Lektoren, die Predigtgottesdienste halten. Die Tradition eines "Lektorentages" ist dazu im laufenden Jahr wiederbelebt worden. Auch technische Lösungen sind im Blick, etwa eine gemeinsame Adressdatenbank, damit bei Vakanzen und krankheitsbedingten Ausfällen alle Pfarrer problemlos auf Informationen aller Gemeinden zugreifen können. Für den hauptamtlichen Dienst ist die Übernahme von Pfarrstellen durch Pastoralreferentinnen im Blick. Bei einem nächsten Treffen am 7. Februar soll an den Modellen weitergearbeitet werden, so dass möglicherweise der Bezirkssynode Ende März konkrete Beschlussvorschläge unterbreitet werden können.