Finnische Lutherische Mission zu Gast | 11.03.2022

Notwendigkeit und Gestaltung missionarischer Arbeit in Deutschland
SELK: Finnische Lutherische Mission zu Gast in Mönchengladbach


Mönchengladbach, 11.3.2022 - selk - Bei ihrem Besuch aus Anlass des Jubiläums "50 Jahre Arbeit unter Migranten in Deutschland" kam eine Leitungsgruppe der Finnischen Lutherischen Mission (FLM) auch zum Christlichen Centrum St. Matthäus Mönchengladbach (CCM), das in der Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche (SELK) beheimatet ist.

Exekutivmissionsdirektor Daniel Nummela und Medienkoordinatorin Marianna Mäkiniemi kamen in Begleitung von Pastor Mikko und seiner Frau Kiirsi, die beide überregional und in Deutschland arbeiten und zur kleinen Missionsgemeinde CCM gehören. Ebenfalls dabei war Regionalkoordinator Toni Lindholm, der mit seiner Frau Hanna und den Kindern im vergangenen Jahr nach mehrjähriger Arbeit auch im CCM nach Finnland zurückgekehrt ist.

Bei einem längeren Gespräch mit SELK-Pastor im Ehrenamt Winfried S. Küttner, PhD, ging es auch um eine Einschätzung der Notwendigkeit und Gestaltung missionarischer Arbeit in Deutschland. Das Gespräch in englischer Sprache wurde gefilmt und wird im Rahmen der Medienarbeit der FLM veröffentlich werden.

Zur Begegnung gehörte auch ein Rundgang in den Zentren der Doppelstadt Mönchengladbach (Rheydt und [Alt-]Mönchengladbach). Im Mittelpunkt von Rheydt (mit einem ehemals hohen Protestantenanteil) ist die türkische Präsenz schon seit einigen Jahren unübersehbar. (Alt-)Mönchengladbach zieht allmählich nach.

Eine (beeindruckende) Führung durch das Gladbacher Münster St. Vitus, einer päpstlichen Basilica minor, deren erster Bau aus dem Jahr 974 stammt und die Kirche eines 1802 aufgehobenen Benediktinerklosters war, war ein weiterer Programmpunkt. Hier hat Küttner im Rahmen von Schulgottesdiensten 20 Jahre lang Gottesdienste gehalten.

Mönchengladbach habe inzwischen einen offiziellen Anteil von knapp 40 Prozent nicht einheimischer Bewohnerinnen und Bewohner, erklärt Küttner: "Rund 44 Prozent der Bewohnerinnen und Bewohner gehören der römisch-katholischen Kirche an, circa 15 Prozent sind protestantisch. Unter den verbleibenden 41 Prozent befindet sich ein nicht präzise bezifferbarer hoher Anteil an Moslems." Diese Entwicklung bedeute einen erheblichen kulturellen Wandel für die Zukunft. Dabei müsse man sich vor Augen führen, dass selbst eine erfolgreiche berufliche Integration in der Regel bestenfalls in sehr oberflächlicher Weise eine kulturelle Zuordnung bedeute.

Ein so hoher Anteil von Menschen, deren Muttersprache nicht Deutsch ist, werde de facto zu einer länger anhaltenden Existenz der verschiedenen Muttersprachen führen. Daran werde die Beschulung durch das deutsche Schulsystem zunächst nicht viel ändern. Küttner: "Das aber bedeutet, dass Mission sich der Herkunftssprachen bedienen muss, damit die Botschaft der Befreiung in Christus zu einem erfüllten und ewigen Leben überhaupt verstanden werden kann. Auf eine zu erhoffende und zu erwartende sprachliche ,Eindeutschung' der Einwanderer wird die Verkündigung danach zu reagieren haben."

Die finnische Gruppe führte darüber hinaus auch ein Gespräch mit der Leitung der türkischen Gemeinde, derer sich das CCM angenommen hat.

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Ein Bericht von selk_news /
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