SELK-Aktuell

Abschluss des 15. Allgemeinen Pfarrkonvents der SELK

APK5Mit einem intensiven letzten Sitzungstag ist der 15. Allgemeine Pfarrkonvent (APK) der Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche (SELK) am Freitag (27. Juni) in Hofgeismar zu Ende gegangen. Der Konvent stand am fünften Tag erneut im Zeichen engagierter theologischer Beratungen aber auch Entscheidungen, die an diesem Tag zu verschiedenen Themen getroffen wurden. Der Tag begann um 7.30 Uhr mit der Mette in der Brunnenkirche, liturgisch gestaltet von den Pfarrern Frank-Christian Schmitt (München) und Renatus Voigt (Nürnberg). Die Ansprache hielt Stefan Förster (Heidelberg) über Lukas 22,24–30. Im Verlauf der anschließenden Sitzungsperioden wurden zahlreiche Anträge, in die die Tage zuvor eingeführt wurde, konventual beraten, entschieden, verwiesen oder vertagt.

Antrag 450, bei dem es um eine mögliche Mitgliedschaft im Ökumenischen Rat der Kirchen (ÖRK) geht, wurde von Propst Burkhard Kurz aufgerufen. Das Thema wurde mit überwiegender Mehrheit in Debatte und Entscheidung über einen möglichen Mitgliedsantrag auf den 16. APK in vier Jahren vertagt.

Antrag 442, bei dem es um die Beziehung zwischen der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Baden (ELKiB) und der SELK ging, wurde nach ausführlicher Aussprache im Konvent ebenfalls mit deutlicher Mehrheit angenommen. Der Konvent hat mehrheitlich beschlossen, eine weitere Behandlung der Thematik auf dem nächsten APK vorzunehmen und in der Zwischenzeit die Kirchenleitung sowie das Kollegium der Superintendenten mit der Prüfung weiterer Gespräche zwischen SELK und ELKiB zu beauftragen.

Auch Antrag 410, der sich mit der Änderung des § 25 PDO (Ordnung bei Trennung und Scheidung eines Pfarrers) befasste, fand nach Diskussion eine breite Zustimmung. Beschlossen wurde vom Konvent, dass ein geänderter § 25 der PDO der Kirchensynode vorgelegt werden soll. In dieser Änderung wird beispielsweise auf eine Regelversetzung des Pfarrers nach einer Trennung bzw. Scheidung verzichtet und eine solche Entscheidung ins Ermessen der Kirchenleitung gestellt.

Hingegen wurde Antrag 460, der sich mit der Einführung von „Pastoralreferenten“ (dem männlichen Pendant einer Pastoralreferentin) in der SELK beschäftigte, nach ausführlicher Aussprache mehrheitlich abgelehnt.

Im Zuge des Antrag 201, der eine Überarbeitung der Trauagende der SELK zum Thema hatte, führte zu einer lebendigen Debatte im Plenum. Über den Hauptantrag wurde schließlich abgestimmt – dieser wurde mit überwiegender Mehrheit angenommen. Demnach bittet der APK Kirchenleitung und Kollegium der Superintendenten über ihre Bezirkspfarrkonvente bis zum 28. Februar 2026 Anregungen zur überarbeiteten Trauagende zu geben, damit Kirchenleitung und Kollegium der Superintendenten über die Freigabe zur Erprobung entscheiden können.

Bezüglich der Neubesetzung von Kommissionen durch den 15. APK wurde beschlossen, die anstehenden Wahlen im Rundspruchverfahren im Nachgang zum APK schriftlich durchzuführen – dieser Vorschlag wurde mit großer Mehrheit angenommen.

Zu den Anträgen 470/471, die sich mit einer Stellungnahme des APK zum Thema „Menschenrechte“ befassten, wurde eine Bitte an den Bischof, eine Stellungnahme als Vorlage für die 15. Kirchensynode im Rahmen der „Wegweisung für evangelisch-lutherische Christen“ zu erarbeiten, formuliert. Dieser Auftrag wurde nach kurzer Debatte mit großer Mehrheit angenommen.

Auch Antrag 100.01, der eine Stellungnahme zur Situation afghanischer Christen anregt, fand nach Aussprache eine breite Zustimmung. Darin beschließt der APK, dass der Bischof gebeten wird, eine Stellungnahme zur Abschiebung afghanischer Christen zu formulieren und ein Stopp dieser Praxis zu fordern.

Zum Abschluss des Allgemeinen Pfarrkonvents sprach Bischof Hans-Jörg Voigt D.D. zahlreichen Beteiligten seinen Dank aus. Dieser wurde mit anhaltendem Applaus aus dem Plenum bekräftigt. Prof. Dr. Achim Behrens dankte im Namen der Konventualen dem Präsidium für die reibungslose Durchführung des APK. Superintendent Gottfried Heyn wurde in die Danksagung mit eingeschlossen, da er mit Bischof Voigt und Propst Kurz im Rahmen der „Arbeitsgruppe APK“ maßgeblich an den Vorbereitungen beteiligt war. Bischof Voigt betonte die Geschwisterlichkeit, Sachlichkeit und geistliche Tiefe, die den APK geprägt hätten. Den feierlichen Schlusspunkt bildete ein Abschlussgottesdienst, der vom stellvertretenden Bischof, Propst Dr. Daniel Schmidt (Groß Oesingen), geleitet wurde und in dem Bischof Voigt die Predigt hielt.

Der Eröffnungsgottesdienst hat eine Kollekte von 330 € für die Lutherische Kirchenmission ergeben, beim Abschlussgottesdienst kamen 600 € für das Jugendwerk der SELK zusammen. Beim anschließenden gemeinsamen Mittagessen klang der Konvent in geschwisterlicher Gemeinschaft aus.

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