SELK-Aktuell

Internationales Treffen von Missionsleitern in Hamburg

Foto FORO 2025Am 25. September fand ein Treffen von Vertretern mehrerer Gemeinden der SELK statt, die im Bereich der Missionsarbeit unter Persischsprachigen aktiv sind. In diesem Rahmen kamen Akteure der Missionsarbeit aus verschiedenen Ländern zusammen. Gastgeber war die Hamburger Zionsgemeinde mit ihrem Pfarrer, Superintendent Bernhard Schütze. 
Anlass des Treffens war der Besuch einer Gruppe von Pastoren und Gemeindeglieder des South Wisconsin District der Lutherischen Kirche – Missouri Synode (LCMS), die sich ein genaueres Bild von dem Wirken Gottes unter Menschen aus dem Iran und Afghanistan machen wollten. Unter ihnen war der erste Vizepräsident des Distrikts, Rev. Eric Skovgaard, Pastor der Elm Grove Lutheran Church.

In der Morgenandacht in Form der Mette in englischer Sprache verwies Missionar Christian Tiews (LCMS) unter Bezug auf die Lesung aus Esra Kapitel 1 darauf, dass die Perser kulturell eine besondere Verbindung zur Bibel haben. Kyros, der als Gründer des persischen Volkes gilt, war, wie mehrere Stellen im Alten Testament belegen, derjenige, der dem ins Exil verschleppten Volk wieder die Rückkehr ins Heilige Land und den Wiederaufbau des Tempels ermöglichte. Heute, so Tiews, verwendet Gott diese besondere Verbindung und öffnet durch das Evangelium die Herzen vieler Iraner für Christus.

Nach der Andacht stellte Missionar Tiews (Hamburg) das sogenannte „Persian Project“ („Persisches Projekt“) der Missionsorganisation der LCMS (Office of International Mission = OIM) vor. Im Rahmen des Projektes erfolgt die Unterstützung der theologischen Ausbildung künftiger Pastoren, von Gemeindegründungen sowie von Übersetzungen lutherischer Literatur. Zudem berichtete Tiews über die Missionsarbeit in Hamburg und drei persische Christen aus der Hansestadt erzählten von ihrem persönlichen Weg zum Glauben. Einer der Anwesenden studiert derzeit an der Lutherakademie Riga Theologie. Missionar Tiews brachte die Hoffnung zum Ausdruck, dass er der erste persische lutherische Pastor der Welt- und Kirchengeschichte sein könnte. Bei einem derzeit laufenden Übersetzungsprojekt wird der Große Katechismus von Martin Luther in die persische Sprache übersetzt, nachdem das Augsburger Bekenntnis von 1530 bereits übersetzt worden ist.

Danach folgte die Vorstellung der Arbeit der Lutherischen Kirchenmission durch Missionsdirektor Edmund Hohls. Er erinnerte auch an die schon lange bestehende Missionsarbeit in Leipzig durch Missionar Hugo Gevers und Diakonin Kim Bueltmann.

Das leckere klassisch persische Mittagessen wurde von Gemeindegliedern der Zionsgemeinde vorbereitet, denen herzlich gedankt wurde (siehe Foto).

Im weiteren Verlauf berichteten Pfarrdiakon Detlef Löhde und Pfarrvikar Dr. Michael Wenz über die Missionsarbeit in Hannover und Braunschweig. Persische Vorsteher aus beiden Gemeinden ergänzten die Berichte durch persönliche Zeugnisse. Dabei wurde deutlich, wie wichtig das Vertrauen auf Gottes Leitung und Führung gerade in schweren Zeiten für viele persische Christen ist. Herausforderungen und Freuden der Missionsarbeit wurden benannt.

Schließlich präsentierte Missionar Pasi Palmu die Ursprünge und Arbeit der finnischen Missionsorganisation LEAF / SLEY, in deren Auftrag er in Hamburg an der Mission der SELK-Gemeinden beteiligt ist.

Zu Gast waren bei dem Treffen auch der Regionaldirektor des OIM für Eurasien, Pfarrer Dr. David Preus (Braŝov, Rumänien) sowie Pfarrer Gleisson Schmidt, der Präses der Église Évangélique Luthérienne — Synode de France, der französischen Schwesterkirche der SELK. Auch in Frankreich ist eine Intensivierung der Missionsarbeit unter Persischsprachigen im Rahmen des „Persien Project“ geplant.

Auf dem Programm der amerikanischen Reisegruppe stand in den darauf folgenden Tagen ein Treffen mit Bischof Hans-Jörg Voigt D.D., in dem er die Missionsaktivitäten innerhalb der SELK zusammenfasste, sowie Präsentationen über die Missionsarbeit des OIM unter Englischsprachigen in Europa, insbesondere unter Angehörigen des US-amerikanischen Militärs in Deutschland, über das Theologiestudium an der Lutherakademie Riga, die einen englischsprachigen Bachelorabschluss anbietet, und über die vom OIM unterstützte Missionsarbeit unter ukrainischen Flüchtlingen, insbesondere in Wittenberg. Außerdem besuchte die Reisegruppe die Dreieinigkeitsgemeinde Berlin-Steglitz, um dort die Missionsarbeit von Pfarrer Dr. Gottfried Martens D.D. kennenzulernen.

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