SELK-Aktuell

75jähriges Kirchweihjubiläum der Christuskirche in Uelzen

UelzenDie Ev.-Luth. Christusgemeinde der SELK in Uelzen feierte am Sonntag, den 1. Advent, ihr 75jährges Kirchweihjubiläum. Nach dem Gottesdienst, in dem Gott für seinen Segen und Bewahrung gedankt wurde, fand anschließend eine Jubiläumsveranstaltung mit gemeinsamen Mittagessen, Adventsfeier, Basar und Beiträgen in den Gemeinderäumen statt. Die Christusgemeinde, schon 1878 im „Wöhlingschen Stall“ in Molzen gegründet, hatte Jahrzehnte ihren Gottesdienst im ehemaligen Offiziersheim in der Oldenstädter Straße gefeiert, was noch heute als Pfarramt dient.

Durch die Flüchtlingsströme nach dem Krieg, wurde der Kirchsaal jedoch zu klein. Als dann am 1. Advent 1950 die Christuskirche geweiht wurde, war das für die Gemeinde ein besonderes Ereignis, und auch deswegen bedeutend, weil es die erste Weihe eines Kirchenneubaus nach Ende des 2. Weltkrieges in Stadt und Landkreis Uelzen war. So stellt die Christuskirche ein vielleicht bescheidenes, aber unübersehbares Symbol für Hoffnung + Neubeginn und des großen Vertrauens in den dreieinigen Gott nach jener katastrophalen Zeit des Zusammenbruches und Krieges dar. Erst danach entstanden in Uelzen, in schneller Folge neue Kirchen (1960 St. Johanniskirche / Sternviertel und die benachbarte St. Petri Kirche in der Osterstraße).

Der Auftrag für die Planung der Christuskirche wurde dem Uelzer Architekten Karl Schlockermann erteilt. Dabei war letztlich Konsens: eine neue Zeit erfordert auch neue Bauformen. Denn Wunsch war es, in Uelzen eine Kirche zu besitzen, die sich von den Vorläufern, wie sie von der damaligen Lutherischen Freikirche in den umliegenden Dörfern gebaut wurden, deutlich unterscheiden sollte: nicht dunkel, mystisch und eng, sondern im Gegenteil: hell, hoch, befreiend, lebensbejahend.

War die Kirche damals mit einem 40 Meter hohen Turm geplant, so konnte dieser nicht verwirklicht werden. Jahrzehntelang suchte die Gemeinde die Originalzeichnungen des Architekten. Diese fanden sich dann in der St. Johannis Kirche am Stern bei der Vorbereitung deren 50jährigen Jubiläums. Dort wurde der Turm dann in ähnlicher Weise umgesetzt. Heute wohl ein Zeichen des ökumenischen Miteinanders.

Der Innenraum bestand ehemals aus einem Kirchenschiff mit einer Empore im Westen und einem ostwärts gerichteten Altarraum mit apsisartigem Charakter. In den späten 60er Jahren wurde der Altarraum auf die volle Breite des Kirchenschiffs erweitert, und eine große Holzwand in Form eines aufgeschlagenen Buches stellte jahrelang eine Zwischenlösung dar. Im Jahre 1988 wurde der Bildhauer und Maler Heinz Lilienthal aus Bremen für die Neugestaltung des gesamten Altarraumes gewonnen. Seinem einfühlenden Raum-, Form- und Farbempfinden ist es zu verdanken, dass die Veränderungen, keinen unwiderruflichen Verlust bedeuteten, sondern den vorhandenen Kirchenraum so bereicherten, dass die Christusgemeinde heute eine Kirche besitzt, die auch mit dem Altarbild (Mosaik der Abendmahlseinsetzung) schon Lobgesang und Gebet der Gemeinde verkörpert. Die kleinen Ergänzungen in den letzten Jahren (passendes Lesepult, Abendmahlsgeländer, Kürzung der Bänke, Giebelsanierung und Außenanstrich) unterstreichen dieses.

Heute finden in den Räumen der Christuskirche nicht nur Gottesdienste, Gemeindekreise, Konzerte und Jugendveranstaltungen usw. statt, sondern auch eine Ehe-, Familien und Lebensberatungsstelle und außergemeindliche Gruppen finden dort ihren Platz.

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