Finanzhaushalt der SELK: Prognose für 2018


In den Kirchenbezirken und Gemeinden der Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche (SELK) wird derzeit wieder über die Kirchenbeiträge beraten. In einem Umlageverfahren werden pro Bezirk verbindliche Zusagen an die Allgemeine Kirchenkasse festgelegt.

Finanzen

Bis Ende Mai 2017 sollen aus den Gemeinden und Kirchenbezirken verbindliche Zusagen für das Jahr 2018 an die Synodalkommission der SELK für Haushalts- und Finanzfragen (SynKoHaFi) gemeldet werden. Als Grundlage für die Beratungen und Entscheidungen hat die Kommission die Haushaltsprognose für 2018 mit entsprechenden Eckdaten erstellt und an die Superintendenten und Finanzbeiräte der Bezirke geschickt. Es sei wichtig, heißt es in dem Anschreiben von Hans Joachim Bösch, dem SynKoHaFi-Vorsitzenden, und Kirchenrat Michael Schätzel, die Finanzfragen kontinuierlich und transparent zu thematisieren. „Die Gemeinden müssen in ihren Beratungs- und Entscheidungsgängen wissen, in welchem gesamtkirchlichen Zusammenhang ihre Umlagezusage steht und welche Auswirkungen sie hat.“

Der Haushalt für 2018 sieht vor, den Auszahlungssatz für die Gehälter auf dem Stand von 2017 zu belassen, nachdem er für dieses Jahr um 1% gesenkt worden war. Das bedeutet – aufgrund der Bindung an das Bundesbesoldungsgesetz – eine geplante Gehaltserhöhung ab 1. Januar 2018 um 2,15%. Bereits beschlossen wurde von den kirchenleitenden Gremien, die Anzahl der Planstellen für Geistliche 2018 von 117 auf 116 weiter zu reduzieren. Die Haushaltsprognose weist damit Gesamtausgaben in Höhe von 9.950.500 Euro aus. Das entspricht einer Steigerung um 217.000 Euro bzw. 2,2%.

In dem Anschreiben erläutern Bösch und Schätzel das Ziel, 97% der Ausgaben aus Umlagebeiträgen aus den Gemeinden zu finanzieren. Dies sei notwendig, um einen Rückgriff auf Rücklagen zu vermeiden, wie er in den letzten Jahren erforderlich wurde, um den Haushalt auszugleichen. 2016 waren dafür ca. 600.000 Euro, 2017 ca. 560.000 Euro aus Rücklagen und Sondermitteln entnommen worden. „Dass die Entnahme aus den immer nur begrenzt vorhandenen Rücklagen und der außerordentlich hohe Rückgriff auf Sondermittel keine geeigneten Mittel sind, einen Haushalt angemessen zu finanzieren, darin besteht Einigkeit“, heißt es. Die Erinnerung daran bedeute aber auch, sich den Herausforderungen des Haushaltes nüchtern zu stellen.

Das Ziel, 97% der Ausgaben aus Umlagen zu finanzieren, wird nach der Prognose auch 2018 nicht erreicht. Die SynKoHaFi hat den Erfahrungen der letzten Jahre Rechnung getragen und für 2018 so kalkuliert, dass wenigstens 95% umlagefinanziert wären (2016 waren es nur ca. 91%, 2017 ca. 92%). „Wenn es uns nicht gelingt, die Einnahmen aus den Umlagen weiter zu steigern, müssen die Ausgaben einschneidender gesenkt werden als das Bemühen um Einsparungen ohnehin schon greift“, erläutern Bösch und Schätzel, und weiter: „Da ein wirkungsvolles Einsparen nur im Bereich der Personalaufwendungen zu erzielen ist, rückt hier neben der weiteren Absenkung von Planstellen für besoldete Geistliche konkret vor allem die weitere Absenkung des Auszahlungssatzes der Gehälter in den Blick.“

Bezugnehmend auf den Monatsspruch für den Januar, „Auf dein Wort will ich die Netze auswerfen“, schreiben die Verfasser von „solchem verwegenen Christusvertrauen“, von dem man sich anstecken lassen dürfe – „auch in den Bemühungen um das Finanzaufkommen in unserer Kirche“.


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