Wir sehen uns auf dem Kirchentag!
Bald geht es los: Am 25. Mai wird der 9. Lutherische Kirchentag der Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche (SELK) im Congress Center in Erfurt mit einem Gottesdienst eröffnet. 1.225 Anmeldungen liegen bereits vor (Stand: 13. Mai 2018), weitere sind nach wie vor möglich.
Das Programmbuch ist 180 Seiten dick und lässt abwechslungsreiche Tage erwarten. Die Eröffnung wird mit einem großen Gottesdienst gefeiert, in dem Propst Gert Kelter (Görlitz) die Predigt hält. Gleich im Anschluss daran verspricht eine Podiumsdiskussion ein erstes Highlight zu werden. Unter anderem diskutieren der thüringische Ministerpräsident Bodo Ramelow (Die Linke), seine Vorgängerin im Amt, Christine Lieberknecht (CDU), der Journalist Sergej Lochthofen und SELK-Bischof Hans-Jörg Voigt D.D. über den christlichen Glauben und gesellschaftliches Engagement.
Am Freitagabend haben die Kirchentagsbesucher dann die Wahl: im Congress Center bleiben und einen der Workshops besuchen oder in die Martin-Luther-Kirche zum Eröffnungskonzert gehen. Dort führen der Kirchentagschor der Region Ost der SELK, das Vokalensemble Ostinato, der Bläserkreis Sachsen-Thüringen und die Bläsergruppe Hessen-Nord Werke auf von Mendelssohn, Gabrieli, Schütz, Fünfgeld und Mey. Die Leitung haben Rainer Köster (Berlin), Florian Schmiedler (Berlin) und Georg Mogwitz (Leipzig).
Am Samstag nach Morgenandachten und Bibelarbeiten ist das Angebot schier unerschöpflich und die Auswahl wird den meisten Teilnehmern schwerfallen. Der sächsische Landesbischof Dr. Carsten Rentzing referiert über „Lutherische Identität heute“. Prof. Dr. Achim Behrens und Superintendent i.R. Wolfgang Schillhahn stellen Materialien für Gesprächsgruppen und Hauskreise vor, die die Arbeitsgemeinschaft „Blickpunkt 2017“ unter dem Titel „Was heißt hier ‚lutherisch‘?“ erarbeitet hat. Pfarrer Andreas Volkmar referiert über Brücken zwischen Juden und Christen. Prof. i.R. Dr. Werner Klän beleuchtet „die SELK in der Ökumene“, während Prof. Dr. Christoph Barnbrock in seiner Veranstaltung fragt: „Lutherischer Gottesdienst – immer das gleiche?“ Dr. Andrea Grünhagen und Prof. Dr. Achim Behrens führen ein (Streit)Gespräch zum Thema Frauenordination; die Theologiestudentin Claudia Matzke und der Vikar Diedrich Vorberg geben Anregungen, wie man die Predigt aus dem Gottesdienst in den Alltag mitnehmen kann, und Diakoniedirektorin Barbara Hauschild lädt ein zu „Improtheater und Bibel?!“
Auch internationalen Gästen können die Besucherinnen und Besucher begegnen: Pastor Gemah Ballah von der Lutherischen Kirche in Liberia wird von den schwierigen Aufgaben berichten, vor denen seine Kirche in dem westafrikanischen Land steht. Der Präses der Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche in der Republik Belarus (Weißrussland), Pavel Luschenko, wird gemeinsam mit Anna Dagan, Diakoniedirektorin der Lutherischen Kirche Augsburgischen Bekenntnisses in der Republik Moldau (Moldawien), über Herausforderungen in Osteuropa informieren. Seit längerer Zeit finden Menschen, die aus dem Iran stammen, in Gemeinden der SELK zum christlichen Glauben und eine geistliche Heimat. Missionar Hugo Gevers (Leipzig) wird einen Ort der Begegnung anbieten, an dem Menschen unter dem Motto „Deutsche, Perser, Amerikaner u.a. schöpfen aus derselben Quelle“ ins Gespräch kommen können. Gevers selbst stammt mit seiner Familie aus Südafrika. Die gottesdienstlichen Lesungen und die Predigten liegen bereits auch in Englisch und Farsi vor. So sind sie im Programmheft des Kirchentags abgedruckt und werden zum Teil auch in den Gottesdiensten mehrsprachig verlesen. In diesem Zusammenhang steht auch ein Workshop von Pfarrer Dr. Gottfried Martens (Berlin-Steglitz), der Fragen des Kirchenasyls beleuchtet.
Der Samstagabend wird „bunt“: Unter dem Motto „Meine liebe Kirche!“ soll ein bunter Strauß von Beiträgen aus verschiedenen Bereichen der SELK zeigen, „wie die Vielfalt unserer Kirche ist und wie lieb sie uns ist“, heißt es im Programmbuch.
Der Kirchentag wird in jedem Fall sehr musikalisch! Konzerte, Workshop, Angebote zum offenen Blasen und Singen begleiten in vielfältiger Weise die Tage.
Für die Kinder wurde ein eigenes Programm auf die Beine gestellt; Jugendliche können im Jugendcamp, das sich direkt auf dem Gelände des Kirchentags befindet, ihr Quartier aufschlagen und von dort aus u.a. auch extra für sie konzipierte Workshops besuchen.
Wie an jedem Kirchentag fehlt auch in Erfurt der Markt der Möglichkeiten zum Stöbern und sich Informieren nicht.
Der 9. Lutherische Kirchentag endet am Sonntag, 27. Mai mit einem Abschlussgottesdienst, in dem Bischof Hans-Jörg Voigt D.D. (Hannover) die Predigt hält. „Gottes Wort begegnen, Singen, Händeschütteln, Lachen, Menschen treffen und wiedertreffen, Kirche erleben mit ihrem Sonntagsgesicht …“ Auf all das und noch viel mehr freue er sich, schreibt Bischof Voigt in seinem Grußwort im Programmbuch.
Auf also nach Erfurt! Wir sehen uns am Kirchentag!
Weitere Informationen zum Kirchentag auf www.selk-kirchentag.de.
Anmeldungen sind bis zum 23. Mai 2018 möglich. Bei Anmeldungen, die bis zum 17. Mai im Kirchentagsbüro eingegangen sind, werden die Tagungsunterlagen noch per Post verschickt. Bei Anmeldungen, die später eingehen, werden die Tagungsunterlagen an der Tageskasse hinterlegt.