St. Lukaskirche Leipzig

 
Am 24. Juni 2018, dem Tag der Geburt Johannes des Täufers („Johannistag“) im Kirchenjahr, konnte die St. Trinitatisgemeinde Leipzig der Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche (SELK) ein besonderes Fest feiern: den Abschluss der Innenrenovierung ihrer neugotischen St. Lukaskirche, die sie erst im letzten Jahr von der Landeskirche gekauft hatte. Der Innenraum der Kirche wurde nach Denkmalschutzvorgaben wiederhergestellt. Feuchtigkeit und Schwamm sowie weitere Bauschäden wurden beseitigt. Der Boden wurde vollkommen erneuert und mit Fliesen belegt. Der Altarraum erhielt seine ursprüngliche reiche Bemalung, die fast ganz wiederhergestellt werden konnte. Hauptstück und Blickfang der St. Lukaskirche ist der wiederaufgefundene und restaurierte Altar. Im Zusammenklang mit der Bemalung bildet er einen würdigen und schönen Chor.

Leipzig

Die große gottesdienstliche Gemeinde gedachte Johannes des Täufers, des Vorläufers von Jesus Christus, und auch der Weihe der Kirche vor 125 Jahren. Im Allgemeinen Kirchengebet dankte die Gemeinde Gott für alle Hilfe, alle Spenden und alle Unterstützung, benannte aber auch die Not vieler Christen, die gar kein Gotteshaus haben, sondern nur im Verborgenen und in Gefahr die Nähe Gottes suchen können.

LeipzigDie St. Trinitatisgemeinde begrüßte dankbar die Kirchglieder aus Schwestergemeinden, die ihr so oft beigestanden haben; es wurden auch viele weitere Gäste willkommen geheißen: Handwerker, die beim Bau beteiligt waren, Menschen, die früher in St. Lukas getauft, konfirmiert oder getraut wurden, Bewohnerinnen und Bewohner des Stadtteils Volkmarsdorf. Der Singchor und der Posaunenchor der St. Trinitatisgemeinde erhielten Verstärkung aus dem Kirchenbezirk und verliehen auf feierliche Art der Freude und Dankbarkeit Ausdruck.

Im Namen des Kirchenvorstands der St. Trinitatisgemeinde dankte Gewandhausdirektor Andreas Schulz, selbst Kirchenvorsteher der Gemeinde, allen, die an der Renovierung der Kirche beteiligt waren, insbesondere den Handwerksfirmen. Geschenke zum Dank überreichte er an Benjamin Rehle, der als Gemeindeglied und Fachmann die gesamte Renovierung mit großem Engagement koordiniert hatte.

LeipzigGrußworte hörte die Gemeinde von Pfarrer James Krikava (Prag), dem Regionaldirektor für Eurasien der amerikanischen Schwesterkirche, der Lutherischen Kirche –Missouri-Synode (LCMS), und von Pastor Martin Benhöfer (Bergen-Bleckmar), dem Vertreter der Lutherischen Kirchenmission (LKM) der SELK. SELK-Bischof Hans-Jörg Voigt D.D. (Hannover), der den Altar weihte und auch die Predigt hielt, äußerte sich gegenüber selk_news tief beeindruckt von der Vollendung der Rekonstruktionsarbeiten an der St. Lukaskirche. „Ich hatte mit mindestens zehn Jahren schrittweiser Fertigstellung gerechnet und bin nun völlig überrascht von der Schönheit dieser Kirche.“ Gott möge die Missionsarbeit in Leipzig weiter segnen, so der leitende Geistliche weiter. Bis vor kurzem hatte die Gemeinde daran gezweifelt, dass die Renovierung so schnell würde fertiggestellt werden können.

Um die Missionsarbeit ging es, als die St. Trinitatisgemeinde in den Stadtteil Volkmarsdorf zog, um dort zusammen mit dem LKM-Missionsprojekt „Die Brücke“ verstärkt in dem sehr kinderreichen und sozial schwachen Gebiet zu arbeiten.Leipzig Inzwischen wird „Die Brücke“ von allen Altersgruppen und Menschen mit verschiedensten Sprachen besucht. Das alles sollte auch am Johannistag und am Weihefest des Altars bedacht werden. Deshalb begann das Stadtteilfest bereits um 10 Uhr. Es gab diverse Angebote: Malgruppen, Kunstausstellung von persischen Gemeindegliedern, Radtaxi, Tanzgruppe, Hüpfburg, Musik unter Leitung von Kim Bültmann, diakonische Gemeindemitarbeiterin aus der LCMS, zusammen mit persischen Gemeindegliedern. Dazu gab es natürlich auch reichlich Kaffee und Kuchen. Besonders das Trommelprojekt von Simone Juppe wurde gern angenommen. Da fanden sich Menschen aus verschiedensten Nationen zwischen 5 Jahren bis 93 Jahren ganz spontan zusammen und begleiteten den Rhythmus, der von der Anleiterin angegeben wurde, mit einem Trommelwirbel. „So einfach kann Völkerverständigung gehen!“

Um etwa 14 Uhr schlang Missionar Hugo Gevers eine 30 Meter lange Girlande um die Tore der Lukaskirche. Damit wurde die Stadt eingeladen, sich in Zukunft nicht zu scheuen, über diese Schwellen zu gehen; zugleich wurde den Menschen der Stadt freudig mitgeteilt, dass die Gemeinde über die Schwellen der Lukaskirche hinaus zur Stadt gehen möchte.


Fotos: Martin Benhöfer, Lutherische Kirchenmission (LKM)

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