Neue Kirche in München
Dass einer Kirchengemeinde die Räume zu klein werden, ist eher die Ausnahme. Die Trinitatisgemeinde der Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche (SELK)in München ist eine wachsende und lebendige Gemeinde. Sie hat nach umsichtigen Vorbereitungen und differenzierten Planungen jetzt in ihrer Gemeindeversammlung mit großer Mehrheit einen Neubau beschlossen.
Am 19. Februar 2017 hat die Trinitatisgemeinde München der Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche (SELK) in einer Gemeindeversammlung mit großer Mehrheit den Neubau von Kirche und Gemeindesaal beschlossen. Dieser Entscheidung ging ein jahrelanger Diskussions- und Planungsprozess voran. Durch eine Erbschaft konnte vor fünf Jahren das Nachbargrundstück mit Haus gekauft und seitdem als „Dorothea-Gäbelein-Haus“ für die Gemeinde (unter anderem als Pfarrbüro und Sitzungszimmer) genutzt werden. Darüber hinaus bietet das Haus Wohnmöglichkeit für drei Studenten.
Die Sanierungsbedürftigkeit des kleinen Kirchgebäudes mit darunterliegendem Gemeindesaal aus dem Jahr 1978 sowie unzureichende Sanitäranlagen und die viel zu kleine Küche für die über die Jahre stetig gewachsene Gemeinde, die in ihrer großen Diasporasituation gerne zu vielen Anlässen auch die Gemeinschaft mit einem Essen nach dem Gottesdienst pflegt, waren der Ausgangspunkt vieler Überlegungen zu einer Verbesserung dieser Gegebenheiten. Dabei war auch die große Zahl von Kindern, die sonntäglich den Kindergottesdienst besuchen und in der Regel in zwei Gruppen betreut und unterwiesen werden, für viele Gemeindeglieder ein wichtiges Argument, mehr Raum schaffen zu wollen.
Aufgrund der hohen Kosten für einen Neubau war auch die Möglichkeit des Umbaus und der Erweiterung des bestehenden Kirchgebäudes detailliert geplant und zur Abstimmung vorgelegt worden. Da diese Möglichkeit mit sehr vielen unzureichenden Kompromissen verbunden gewesen wäre und nur rund 200.000 Euro weniger gekostet hätte als der vorgelegte Neubauentwurf, fand der Umbau nur äußerst geringe Zustimmung.
Eine reine Sanierung der Bestandsgebäude für fast 400.000 Euro war schon in einer Gemeindeversammlung im Vorjahr als zu teuer und vollkommen unzureichend für die Gemeindebelange und Anforderungen abgelehnt worden.
Das Gesamtvolumen des Neubaukonzeptes beläuft sich auf 1,25 Millionen Euro. Der Kirchenvorstand hatte im Vorfeld der Gemeindeversammlung im Dezember letzten Jahres ein 44-seitiges Informationsheft mit Plänen und Finanzierungsdetails herausgegeben und an alle Gemeindeglieder versandt. Damit wir die Bitte um eine Rückmeldung zur Spendenbereitschaft für das Bauprojekt verbunden. Bis zur Gemeindeversammlung am 19. Februar hatte ein Drittel der Gemeinde seine Spendenbereitschaft mit festen Einmal- oder Dauerspenden für den Kirchbau zugesagt.
Nun hofft die Gemeinde auf weitere Spendenzusagen aus den eigenen Reihen und von außerhalb der Gemeinde. Große Anstrengungen werden noch nötig sein, den Darlehensrahmen und die damit verbundene Dauerbelastung des Gemeindehaushalts möglichst gering zu halten.
Als einziges Zentrum der SELK in Oberbayern erhofft sich die altersdurchschnittlich recht junge Münchner SELK-Gemeinde mit vielen jungen Familien und Kindern auch die Unterstützung der Gesamtkirche, denn viele Familien in München und Umgebung verfügen zwar über ein gutes eigenes Haushaltseinkommen, sind aber auch überdurchschnittlich stark belastet durch die ständig steigenden Immobilien- und Mietpreise im Großraum München.
„Die Gemeinde verbindet nun mit der Realisierung ihres Bauvorhabens auch eine gezielte Wirkung in die Öffentlichkeit und hofft, mit einem repräsentativerem Gemeindezentrum für die Zukunft im Raum München gut aufgestellt zu sein“, so Gemeindepfarrer Frank-Christian Schmitt: „Vor allem aber erbittet sie den Segen und den Beistand unseres Dreieinigen Gottes in allem Tun zur Ehre seines Namens.“