München: neue Kirche
Weil der Platz in der bisherigen Kirche nicht mehr ausreichte, baute die Trinitatisgemeinde München der Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche (SELK) ein neues Kirch- und Gemeindezentrum. Am Himmelfahrtstag, 30. Mai 2019, fand nun die Weihe dieses jüngsten Gotteshauses einer SELK-Gemeinde statt.
Die neue Trinitatiskirche der Münchener SELK-Gemeinde steht genau an der Stelle, an der auch der Vorgängerbau gestanden hatte: zwischen Pfarrhaus (links) und dem Dorothea-Gäbelein-Gemeindehaus. Sie erhebt sich über rechteckigem Grundriss ca. 10x16 Meter. Dem Kirchenschiff ist ein Altarraum mit geradem Abschluss vorgelagert. Das Dach ist quer zur Längsachse doppelt gefaltet und sorgt für eine hervorragende Akustik. Es ist mit Dachfenstern Richtung Norden versehen, die eine blendfreie, natürliche Beleuchtung gewährleisten.
Das bedeutendste Kunstwerk der neuen Kirche der SELK in München ist das von Helmut Kästl geschaffene Bleiglas-Altarfenster. Es ist quer über dem Altar eingebaut und zeigt eine Darstellung der Dreieinigkeit in drei Einzelbildern: in der Mitte Gott der Vater, von dem in besonderer Weise die Schöpfung ausgesagt wird, links Gott der Sohn, der durch seinen Tod am Kreuz die Erlösung der Welt vollbracht hat, rechts Gott der Heilige Geist in Gestalt einer Taube, umgeben von sieben Flammen für die sieben Gaben des Heiligen Geistes.
Die Kirche wurde barrierefrei gebaut, verfügt über einen Gemeindesaal mit Küche und weiteren Funktionsräumen. Der Bau der neuen Kirche war notwendig geworden, nachdem die alte Kirche aus dem Jahr 1978 zu klein geworden war. Ermöglicht wurde das Bauvorhaben durch eine hohe Opferbereitschaft der Gemeinde und großzügige Spenden.
Die Bauzeit betrug nur 12 Monate. Die Bauarbeiten wurden pünktlich und ohne Unfälle abgeschlossen.
Die Kirchweihe, zu der rund 200 Personen gekommen waren, um den Gottesdienst zu feiern, wurde durch SELK-Bischof Hans-Jörg Voigt D.D. (Hannover | Foto: Mitte) vorgenommen. Als Assistenten fungierten Superintendent Scott Morrison (Stuttgart | links) und Ortspfarrer Frank-Christian Schmitt (rechts).
Die Weihe war zugleich die Gelegenheit zur Erprobung des von der Liturgischen Kommission der SELK neu bearbeiteten Agendenformulars für die Weihe einer Kirche. Die Überarbeitung des Formulars war dringend nötig. Andererseits ist die Weihe einer neuen Kirche gegenwärtig ein eher seltenes Ereignis. Der Münchener Ortspfarrer Frank-Christian Schmitt ist zugleich Vorsitzender der Liturgischen Kommission der SELK.
Im Anschluss an den Gottesdienst versammelten sich die mitwirkenden Liturgen mit einigen ökumenischen Gästen zum Erinnerungsfoto vor dem Portal der Kirche. Zu den Ehrengästen gehörte auch die Oberin der Maria-Ward-Schwestern, Schwester Beatrix Meißner CJ (fünfte von rechts), in deren Kirche der Heiligen Dreifaltigkeit in München-Nymphenburg die Trinitatisgemeinde der SELK während der Bauzeit für ein Jahr Gastrecht genoss und ihre Gottesdienste feiern durfte.
Zum Dankgottesdienst am Sonntag nach dem Fest der Kirchweihe konnte die Trinitatisgemeinde dann noch einmal Gäste aus der Ökumene begrüßen: für die Erzdiözese München-Freising Ordinariatsrätin Dr. Gabriele Rüttinger und für die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen Bayern den Geschäftsführer Georgios Vlantis.