„Ich bin begeistert!“ Zwei neue Stellen in Hessen-Süd
Nach den ersten Monaten zweier neu eingerichteter und besetzter Stellen im Kirchenbezirk Hessen-Süd der Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche (SELK) berichten alle Beteiligten von einem erfolgreichen Start. Jaira Hoffmann arbeitet (befristet für fünf Jahre) als Diakonin in den Westerwald-Gemeinden der SELK, Bernhard Daniel Schütze (befristet für ein Jahr) als Gemeindeadministrator der SELK-Gemeinde Frankfurt/Main. selk.de hat O-Töne eingefangen.
Jaira Hoffmann berichtet: „Meine Arbeitsschwerpunkte sind Kinder- und Jugendarbeit, Gemeindediakonie und Projektarbeit in Limburg. Im November/Dezember war meine Arbeit stark von der Advents- und Weihnachtszeit geprägt, besonders natürlich im Hinblick auf „Corona-Tauglichkeit“. In Steeden haben wir unseren Online-Gottesdienst für Heiligabend produziert. Ich war hauptverantwortlich für das Krippenspiel zuständig. In Gemünden haben wir mit dem Kindergottesdienst-Team eine Adventsrallye durch den Ort entwickelt. An Häusern und Gärten von Gemeindegliedern waren einzelne Stationen mit Spielen, Rätseln, Bastelideen rund um Weihnachten nach und nach aufgebaut worden. Um zu wissen, wo was zu finden ist, haben wir Flyer gedruckt, die in Kindergarten, Grundschule und der Kirche verteilt wurden. Die Rallye wurde sehr rege angenommen, auch über unsere Gemeinde hinaus. In Limburg habe ich mit einem Team z.B. die offene Kirche vorbereitet. Dazu kommt noch als großer Arbeitsschwerpunkt unser Westerwald-Konfirmandenunterricht, den wir einmal im Monat zentral für alle Gemeinden anbieten. Da habe ich die Organisation übernommen, inhaltlich gestalten wir ihn zu dritt – Pfarrer Sebastian Anwand, Pfarrer Daniel Schröder und ich.
In der nächsten Zeit stehen die Planung unserer Sommerfreizeit in die Toskana und die Neukonzipierung unseres Konfirmandenmodells an. Wir sind dabei, ein System zu entwickeln, bei dem wir neben einer Anfangs- und Endphase unsere Haupt- und Vorkonfirmanden gemeinsam unterrichten.
Freudig überrascht hat mich u.a. die Bereitschaft der Gemeinden, neue Dinge auszuprobieren. Auch wenn die äußeren Bedingungen durch Corona schwierig sind, hatte ich schon viele Gelegenheiten, die Menschen vor Ort kennenzulernen, und freue mich darauf, dies bald fortsetzen zu können.
Bernhard Daniel Schütze als neuer Gemeindeadministrator in Frankfurt am Main sagt: „Ich bin sehr gerne als Gemeindeadministrator tätig. Selbst, wenn der Schwerpunkt in Bürotätigkeiten liegt, sind diese doch selten gleichbleibend, sondern abwechslungsreich. Gerade im Zuge der Corona-Pandemie änderten sich einige Vorgaben kurzfristig und mussten umgehend in der Gemeindeorganisation und Gottesdienstplanung berücksichtigt werden. So musste beispielsweise ein Gottesdienst innerhalb eines Tages umfassend umgeplant werden – dies und anderes mit allen Beteiligten zu koordinieren und umzusetzen sowie insbesondere die Pfarrer und Ehrenamtlichen bestmöglich in ihrem Einsatz zu unterstützen, gehört sicherlich zum Kern meiner Arbeit. Ein besonderes Projekt der letzten Wochen war der Aufbau eines Videoteams in der Trinitatisgemeinde. Nach Schaffung der technischen Voraussetzungen mithilfe auch von zahlreichen Arbeitsstunden einzelner Ehrenamtlicher bin ich sehr dankbar, dass wir nunmehr mit einem sechsköpfigen Team im Rotationsprinzip die Übertragung über YouTube umsetzen. Wenngleich aktuell etwa Unterstützungsaufgaben aufgrund der derzeitigen coronabedingten Einschränkungen des Gemeindelebens teilweise wegfallen, gibt es doch vieles zu tun und die schnelle Endlichkeit von 19,5 Wochenstunden Arbeitszeit zeigt sich jede Woche aufs Neue. Ich bin gespannt, was die kommenden Wochen und Monate noch mit sich bringen. Denn, was sich in den ersten Monaten auf jeden Fall gezeigt hat: Es tauchen immer wieder neue Aufgaben auf – Ich freue mich bereits darauf.“
Pfarrer Peter Matthias Kiehl (Darmstadt) hat derzeit die Vakanzvertretung in der Trinitatisgemeinde Frankfurt und blickt dankbar auf den Einsatz des dortigen Gemeindeadministrators: „Für mich ist Bernhard Daniel Schütze geradezu unersetzlich. Ich wüsste nicht, wie ich meinen Dienst für die Trinitatisgemeinde in der Vakanzzeit sonst bewerkstelligen könnte, ohne merkliche Abstriche in der Seelsorge machen zu müssen. Bernhard Daniel unterstützt mich bei der Organisation der Gottesdienste, bei der Führung der Kirchenbücher und Statistiken, durch seine Präsenz im Pfarrbüro, durch telefonische Erreichbarkeit, durch die Bearbeitung der anfallenden Post und vieles mehr. Das tut er in einer Zuverlässigkeit, die ihresgleichen sucht, noch dazu auch mit geistiger und geistlicher Kompetenz. Ich bin sehr dankbar für die Schaffung dieser Stelle und für die Person, mit der sie besetzt werden konnte – ein Segen!
Ich würde mir wünschen, dass die Stelle erhalten bleibt. Am besten nicht nur zur Unterstützung des künftigen Pfarrers der Trinitatisgemeinde, sondern mit einem entsprechend erweiterten Zeitbudget und Aufgabenfeld auch für die anderen Gemeinden in Südhessen. Im Zuge des derzeitigen Pfarrermangels und der damit verbundenen anstehenden Pfarrstellenkürzung sehe ich für eine solche Stelle durchaus den Bedarf. Auch könnte sie ggf. Synergieeffekte durch verstärkte Zusammenarbeit unserer Gemeinden ermöglichen."
Und an übergeordneter Stelle fasst der Superintendent Theodor Höhn (Oberursel) die neuen Entwicklungen in seinem Bezirk zusammen: „Ich bin begeistert!“
Foto von Jaira Hoffmann: © Jens Schulze