St. Paulsgemeinde Allendorf/Ulm: 40. Kirchweihjubiläum | 05.09.2023

Kopie einer Kopie einer Kirche
St. Paulsgemeinde Allendorf/Ulm: 40. Kirchweihjubiläum


Greifenstein-Allendorf, 5.9.2023 - selk - Der 14. August 1983 ist ein bedeutendes Datum im Leben der St. Paulsgemeinde Allendorf/Ulm der Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche (SELK). Damals steckte Gemeindepfarrer Wolfgang Schillhahn zum ersten Mal den Schlüssel in die Tür der fertigen St. Paulskirche, drehte ihn um und eine große Festgemeinde zog mit Freude und Staunen in das neuerrichtete Gotteshaus ein. Die Konfirmandinnen und Konfirmanden trugen die Kirchenbücher und Abendmahlsgeräte, der Posaunenchor begleitete den langen Zug, der sich durchs Dorf gebildet hatte. Längst nicht alle Besucherinnen und Besucher konnten an diesem Tag zum Gottesdienst hinein; das ganze Kirchgrundstück stand voller Bänke und Stühle.

So manche Freudenträne trat in die Augen derer, die am vergangenen Sonntag, 3. September, zum Gottesdienst gekommen waren, um das 40. Kirchweihjubiläum zu feiern. Was war das damals für eine bewegende Gnadenzeit! Die alte Kirche, die eigentlich ein erweitertes, ergrautes Haus mit Pfarrwohnung war, sollte abgerissen werden und Platz machen für eine "richtige" Kirche mit Turm und Glocken. Dafür brauchte es viel Geld. Gott schenkte es der Gemeinde durch zahlreiche Spenden und Beiträge. Die Bausteinsammlung der SELK half enorm. Vor allem war es aber die Gemeinde, die in unzähligen Stunden größtenteils in Eigenleistung die Kirche errichtete. Pfarrer Sebastian Anwand fasst diese Zeit in einer Strophe des Festliedes so zusammen: "Die Zeit des Bauens war ein Segen, / denn nicht nur wuchs die Kirchenwand: auch die hier schafften und verpflegten, / die gaben, planten mit Verstand, die nahmen zu an Glaubenskraft, / die Gott in ihnen groß gemacht."

In einer Feststunde am Nachmittag weckte Superintendent i.R. Wolfgang Schillhahn viel Erinnerungen bei den Menschen, die damals dabei waren. Er erinnerte, dass die St. Paulskirche die Kopie einer Kopie einer Kirche ist, die wohl bis heute im Schwarzwald steht. Diese Kirche baute die Dreieinigkeitsgemeinde Sperlingshof nach und die St. Paulsgemeinde Allendorf wiederum gelangte "auf anständige Weise", wie Schillhahn versicherte, in den Besitz dieser Pläne. Natürlich wurde nicht eins zu eins kopiert. Prägend für den Allendorfer Bau ist zum Beispiel der erweiterte Altarbereich mit einem wunderbaren Buntglasfenster, die Gemeinderäume im Hochparterre und die später erweiterte Sakristei. Besonders ist auch, dass die hölzerne Hochkanzel des alten Kirchraumes umgearbeitet wurde zu einer freistehenden Kanzel und einem Taufbecken, die in der neuen Kirche ihren Platz fanden.

In seiner Predigt am Morgen hatte Schillhahn ausgeführt, dass Gott nicht in irdischen Hütten wohnt. Aber Menschen brauchen Gotteshäuser, in denen Gott ihnen dient und sie so einmal "aus dieser Hütte in die ewige Hütte Gottes" hinübergehen können.

Zum 40. Kirchweihjubiläum überbrachten Vertreter der Ortsökumene ihre Glückwünsche. Die Kinder der Gemeinde kopierten das Buntglasfenster auf eine bemalte und transparente Pappe, die mit einer Lichterkette von hinten beleuchtet wird. So kann die St. Paulsgemeinde ihr schönes Fenster nun auch im Gemeinderaum bestaunen, wo die Kopie aufgehängt wurde.

Das für diesen Tag gedichtete Festlied (Melodie: "Ich bin getauft auf deinen Namen") endet so: Christus spricht zur Gemeinde in der 7. Strophe: "Ihr seid und bleibt doch meine Herde, / ein Teil der Kirche in der Welt. Wenn vieles hier auch anders werde, / ich bin es doch, der euch erhält. So bleibt mir treu. Ich komme bald / und führe euch zu großer Freud!" Und die Gemeinde antwortet mit Strophe 8: "Ach, Herr, wir danken dir aufs Neue / für deiner Worte Freundlichkeit. Denn deine Sankt-Paulus-Gemeinde, / die führst du treu durch Raum und Zeit. Und diese Kirche bleibt ein Ort / wo wir dich schaun in Mahl und Wort."

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Ein Bericht von selk_news /
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