Lutherische Tagung 'Gemeinsam Glauben' (1) | 27.09.2023

Erfurt: Lutherische Tagung "Gemeinsam Glauben"
Neues Angebot für interessierte Erwachsene in der SELK

Erfurt, 27.9.2023 - selk - Am 23. und 24. September fand in Erfurt erstmalig die lutherische Tagung "Gemeinsam Glauben" statt. Zum Programm gehörten theologische Vorträge, Andachten, ein Freizeitprogramm mit viel Gelegenheit zum Austausch und ein Gottesdienst. Mit rund 60 Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus allen Generationen war die Veranstaltung ausgebucht. Sie fand am Samstag im Erfurter Augustinerkloster und am Sonntag in den Räumlichkeiten der örtlichen Christus-Kirchengemeinde der SELK statt, die die Tagung mit Unterstützung eines gemeindeübergreifenden Organisationsteams ausrichtete.

Das Tagungsprogramm enthielt vier auf theologische Laien ausgerichtete Vorträge zum Thema "Verlobt mit Gott: Kirche Jesu Christi sein und bleiben". Den Beginn machte SELK-Professor Dr. Armin Wenz (Oberursel), der die Zuhörerschaft mit auf eine Reise durch das Alte und das Neue Testament nahm und biblische Bilder für die Kirche vorstellte. Wenz machte deutlich, dass die Hochzeit, die Ehe zwischen Mann und Frau, das wichtigste biblische Bild für die Kirche sei, das sich vom ersten bis zum letzten Buch der Bibel durchziehe. Viele weitere Bilder ließen sich entdecken: Jesus als König und Hirte im Gegenüber zum Volk beziehungsweise der Herde, die Kirche als Garten Gottes und als Hospital, in dem die Boten Jesu die Medizin zum ewigen Leben austeilen. Auch die Schifffahrt gelte seit alters als Bild der Kirche. Dies werde besonders an der Arche Noahs deutlich, die im ersten Petrusbrief als Vorbild der Taufe, "die jetzt auch euch rettet" (Kapitel 3, Vers 21), bezeichnet werde. Abschließend fasste Wenz zusammen, was christlich Glaubende an den biblischen Bildern in ihrer Gesamtschau lernen können.

An das Bild von Hirte(n) und Herde knüpfte SELK-Pfarrer Ullrich Volkmar (Sottrum) in seinem Vortrag zum Thema "Was ist ein Pfarrer? Von Aufgaben, Schönheit und Bürden des Hirtenamtes" an.  Er machte deutlich, dass Gott selbst schon im Alten Testament mehrfach als Hirte seines Volkes in Erscheinung trete (z.B. Psalmen 23 und 80, Hesekiel 34). In Jesus Christus offenbare sich der gute Hirte, der "keinen aufgibt und selbst alles drangibt, um zu retten und zu sammeln". Als solcher trage er selbst dafür Sorge, dass seine Schafe auch nach seiner Himmelfahrt weiter seine Stimme hören und so gerettet würden, indem er seine Jünger als Apostel aussende und zur Verwaltung der Gnadenmittel bevollmächtige (unter anderem in den Evangelien nach Matthäus | Kapitel 28, Markus | Kapitel 16, Johannes | Kapitel 20 und Lukas | Kapitel 22). Diese Aufgaben und Vollmacht gingen in den frühen christlichen Gemeinden schließlich auf die Ältesten beziehungsweise die Orts-Bischöfe über, denen der Auftrag der Gemeindeleitung durch Lehre und Verkündigung anvertraut worden sei. In der Folge legte Volkmar - stets die konkrete Gemeindepraxis im Blick - Kernaufgaben von Pfarrern dar. Hierzu gehörten insbesondere die vollmächtige Predigt von Gesetz und Evangelium, die Ausübung des Schlüsselamtes, das Spenden der Taufe und die Verwaltung des Altarsakraments, aber auch das Abwehren falscher Lehren, das ausdauernde Gebet für die Gemeinde und das Nachgehen nach denen, die den Kontakt zur Gemeinde zu verlieren drohten.

Am Samstagnachmittag hatten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Tagung die Möglichkeit, eine Führung durch das Augustinerkloster mitzumachen, in dem Martin Luther im Jahr 1505 dem Augustiner-Orden beitrat und bis 1511 als Mönch lebte. Parallel wurde bei strahlendem Sonnenschein ein Stadtrundgang durch Erfurt angeboten.

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Ein Bericht von selk_news /
Redaktion: SELK-Gesamtkirche /
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