Herbstkurs des Pastoralkollegs in Oberursel | 28.09.2023

"Gemeinde und Kirche digital gestalten"
Herbstkurs des Pastoralkollegs der SELK in Oberursel


Oberursel, 28.9.2023 - selk - Zum Thema "Gemeinde und Kirche digital gestalten" kamen in dieser Woche acht Pfarrer, eine Pastoralreferentin und der Hauptjugendreferent der Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche (SELK) im Rahmen des Herbstkurses des Pastoralkollegs der SELK zusammen, das der berufsbegleitenden Weiterbildung dient. Tagungsort war das Hochschulgelände der Lutherischen Theologischen Hochschule (LThH) der SELK in Oberursel.

Von verschiedenen Seiten wurden die Möglichkeiten und Grenzen des digitalen Wandels in Kirche und Gesellschaft in den Blick genommen. Am ersten Tag referierten die SELK-Pfarrer Fritz von Hering (Rodenberg) und Diedrich Vorberg (Frankfurt/Main) zu praktischen Erfahrungen. Vorberg stellte das Entstehen und die Praxis der von ihm maßgeblich initiierten "Blütenlese-Gottesdienste" (https://blgd.tv/) vor und reflektierte dieses Format theologisch. Von Hering gab praktische Impulse, wie sich insbesondere im Bereich der Pfarramtsverwaltung durch digitale Hilfsmittel Synergieeffekte erzielen lassen.

Am zweiten Tag referierte Oberstudienrat Karsten Müller (Kassel), Medienpädagoge und Referent in der Hessischen Lehrkräfteakademie (Dezernat Medien), zu "Leben und Glauben in einer Kultur der Digitalität - (praktische) Impulse für eine hybride Kirche". Dabei führte er grundsätzlich in Phänomene des digitalen Wandels ein und beschrieb die Dynamiken, die hier leitend sind. Dabei rief er dazu auf, die vermeintlich alternative Fragestellung zu überwinden, ob sich die Kirche im analogen oder im digitalen Raum aufstellen solle. Stattdessen plädierte er für eine "hybride Kirche", in der analoge und digitale Angebote miteinander verzahnt sind. Am Schluss des zweiten Seminartages wurde es für die Teilnehmerin und die Teilnehmer auch praktisch, waren sie doch aufgefordert, je nach Arbeitsauftrag ein eigenes Instagram-Video oder einen Kurzpodcast aufzunehmen oder aber Blog- und Webseitenbeiträge kritisch zu analysieren und einen eigenen Entwurf zu erarbeiten.

In einer Bibelarbeit arbeitete Prof. Dr. Achim Behrens, Fachvertreter für Altes Testament an der LThH, mit dem Pastoralkollegkurs zum vorgeschlagenen Predigttext für den 18. Sonntag nach Trinitatis (Die Bibel: 2. Buch Mose, Kapitel 20, Verse 1-17). Gemeinsam wurde der Text, dem die Zehn Gebote entnommen sind, neu erschlossen, und es wurde erkennbar, welchen Beitrag wissenschaftliche Exegese für die kirchliche Praxis leisten kann.

Am letzten Kurstag bemühte sich Prof. Dr. Christoph Barnbrock (Oberursel), der das Pastoralkolleg der SELK gemeinsam mit Kirchenrat Michael Schätzel (Hannover) leitet, unter dem Titel "Zwischen Realpräsenz und virtuellen Welten" um "praktisch-theologische Einordnungsversuche". Dabei arbeitete er heraus, dass die Bedeutung der Leiblichkeit und die Vermittlung durch Medien nicht gegeneinander auszuspielen sind. Weiterhin unterschied er Stärken und Schwächen medialer Kommunikation und gab seiner Zuhörerschaft Impulse fürs Weiterdenken mit.

Integraler Bestandteil der Pastoralkollegkurse sind die Andachten und ein Beicht- und Abendmahlsgottesdienst. In diesem Fall nahm der Kurs auch an einer Hochschulandacht teil und feierte mit der Hochschulgemeinschaft den Sakramentsgottesdienst. Prediger war jeweils Prof. Dr. Armin Wenz, Fachvertreter für Neues Testament an der LThH.

In der Auswertungsrunde zogen die Kursteilnehmer ein positives Feedback und drückten ihre Dankbarkeit für die gemeinsam erlebte Zeit aus. Der nächste Kurs des SELK-Pastoralkollegs ist für die Zeit vom 19. bis zum 21. Februar 2024 im Missionshaus der Lutherischen Kirchenmission der SELK in Bergen-Bleckmar geplant. Dann soll es darum gehen, wie Kultur und kirchliches Leben einander bereichern können und wie kulturelle Angebote im Rahmen der operativen Gemeindeentwicklung helfen können, Menschen in kirchliche Zusammenhänge einzuladen.

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Ein Bericht von selk_news /
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