Internationale lutherische Tagung in Wittenberg | 12.10.2023
"Kirchenleitung unter dem Kreuz"
SELK-Bischof auf Internationaler Tagung in Wittenberg
Lutherstadt Wittenberg, 12.10.2023 - selk - Auf Einladung der US-amerikanischen Lutherischen Kirche-Missouri Synode (LCMS) weilt der leitende Geistliche der Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche (SELK), Bischof Hans-Jörg Voigt D.D. (Hannover), derzeit in Lutherstadt Wittenberg, um dort an der Internationalen Konferenz für Kirchenbeziehungen der LCMS teilzunehmen. Bischöfe und Präsides aller Kirchen, die mit der LCMS in Kirchengemeinschaft stehen, sind zu dieser Tagung eingeladen worden.
Das Thema der Konferenz, die am Montag begonnen hat und am morgigen Freitag endet, lautet: "Konfessionell lutherische Kirchenleitung unter dem Kreuz - Confessional Lutheran Leadership under the Cross".
Bischof Voigt hielt im Tagzeitengottesdienst zur Eröffnung die Predigt über einen Bibelabschnitt aus dem 2. Korintherbrief (Kapitel 5, Verse 14b-21). Darin beschrieb er das Kreuzesopfer Jesu als einen "innergöttlichen Dialog". Wenn Paulus schreibe, dass Christus "zur Sünde gemacht wurde", dann bedeute dies, dass dieser dazu sein "Ja" gegeben habe - mit einem Passionschoral von Paul Gerhardt gesprochen: "Ja, Vater, ja, von Herzensgrund, leg auf, ich will dir's tragen." Rechtfertigung sei kein abstraktes Geschehen, sondern ereigne sich in der Beichte und dort im Zuspruch der Vergebung der Sünden, so Voigt.
Der leitende Geistliche der LCMS, Präses Dr. Matthew Harrison, referierte anschließend zum Thema "Luther unter dem Kreuz". Rev. Dr. Roberto Bustamante, Theologieprofessor in der Dominikanischen Republik, sprach sodann über den "kreuzeskonformen pastoralen Dienst".
Professor Dr. Armin Wenz, Neutestamentlicher an der Lutherischen Theologischen Hochschule der SELK in Oberursel, referierte zum Thema "Das Bekenntnis unter dem Kreuz". Dazu führte er die Punkte aus: "Das Bekenntnis unter dem Kreuz und vom Kreuz", "Das Bekenntnis hat seinen Ursprung im Kreuz und mündet in der Lehre der Kirche und der Liturgie" und "Der Ertrag eines verbindlichen Bekenntnisses unter dem Kreuz".
Der langjährige Vorsitzende der LCMS-Kommission für Theologie und Kirchenbeziehungen - Rev. Dr. Joel Lehenbauer - erinnerte in seinem Referat über "Gläubige Frauen und der Weg des Kreuzes" an ein LCMS-Lehrdokument aus dem Jahr 1985. Daraus stellte er folgende These dar: "Mann und Frau sind darin gleich, dass sie in der gleichen Beziehung zu Gott und zur Natur stehen". In einer weiteren These heißt es: "Gott hat Mann und Frau bei der Schöpfung unterschiedliche Identitäten für ihre Beziehung zueinander zugewiesen. Diese Identitäten werden durch die Erlösung durch Christus nicht aufgehoben und sie sollten in der Kirche reflektiert werden." Das Verhältnis von Frauen und Männern in der Ehe beschreibt das Dokument nach dem biblischen Epheserbrief (Kapitel 5) als gegenseitige Unterordnung. Unter anderem aus dieser Verantwortung von Männern folgere nach schöpfungsgemäßer Ordnung, "dass Frauen nicht das Amt des autoritativen öffentlichen Lehrers in der Kirche, das heißt das Amt des Pastors, bekleiden." Zugleich äußerte Lehenbauer seine Freude darüber, dass über 9.000 Frauen in kirchlichen Vollzeitstellen der LCMS arbeiteten, das seien fast 50 Prozent der gesamtkirchlichen Mitarbeiterschaft.
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Ein Bericht von selk_news /
Redaktion: SELK-Gesamtkirche /
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