Vorstand des Humanitäre-Hilfe-Osteuropa-Vereins tagte | 23.10.2023
Große Sorge um Situation in Belarus
SELK: Vorstand des Humanitäre-Hilfe-Osteuropa-Vereins tagte
Lehrte-Arpke, 23.10.2023 - selk - Der erweiterte Vorstand des in der Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche (SELK) beheimateten Vereins Humanitäre Hilfe Osteuropa e.V. traf sich am 14. Oktober in Arpke zu seiner dritten und damit letzten Sitzung des laufenden Jahres.
Neben der Personalfrage - der Verein sucht zum Frühjahr 2024 einen 2. Vorsitzenden, da Tobias Krüger, der dieses Amt seit vielen Jahren bekleidet, den Posten aus beruflichen Gründen abgibt - und den Finanzen, die bei jeder Sitzung bedacht werden müssen und bei denen es stets Entscheidungen zu treffen gilt, nahm bei dieser Sitzung der Austausch über die politische Lage und die Situation der lutherischen Kirchengemeinden in Moldawien und Belarus einen großen Teil ein. Beim Rückblick und der Auswertung der Reise in die Republik Moldau von zwei Vorstandsmitgliedern und dem Dolmetscher im Mai konnte über etliche Eindrücke und Erlebnisse berichtet werden.
Hauptgrund der Reise nach Moldawien war, das Küchenprojekt von 2018/2019 abzuschließen. Eine Großküche aus einem Krankenhaus in Wetzlar wurde damals abgebaut und an drei Einrichtungen in Moldawien gespendet. Wegen der Pandemie konnte die Fahrt erst jetzt stattfinden und nun ein Resümee gezogen werden. Alle drei Einrichtungen - Krankenhaus in Bender/Transnistrien, Internat für psychisch Kranke in Brinzeni und psychiatrische Klinik in Grodno - wurden besucht. Etwa dreiviertel der Küche konnte eingebaut und in Betrieb genommen werden.
Über die Situation in Belarus Weißrussland konnte Hilda Vogt, Dolmetscherin und momentan einzige Kontaktperson zu den verbliebenen evangelisch-lutherischen Gemeinden beziehungsweise den Gemeindeleiterinnen in Belarus, Auskunft geben. "Die Kontakte dahin werden immer spärlicher", berichtete Vogt, "sei es aus Angst, sei es aus Verzweiflung oder Scham. Wir wissen es nicht, sondern können nur zwischen den wenigen Zeilen, die uns aus Belarus erreichen, mutmaßen, wie es den Menschen dort gerade geht." Sie selbst bekommt ihre Informationen aus diversen Quellen. Ihre Schilderungen bereiteten dem Vorstand große Sorge. Wenn es möglich sein wird, plant der Vorstand im Jahr 2024 einen Besuch in Belarus, um den persönlichen Kontakt zu den Gemeinden und Einrichtungen, die in früheren Jahren Hilfsgüter erbeten und bekommen haben, wieder zu beleben. Der letzte Hilfstransport nach Glusk fand im Oktober 2021 statt. Danach waren Transporte wegen des Kriegsausbruchs in der Ukraine nicht mehr möglich.
Insgesamt konnte der Verein im laufenden Jahr vier LKW mit Kleidung und Schulmöbeln in die Republik Moldau schicken und bezahlen. Das ist ein gutes Fazit, so die Projektleiterinnen Dagmar Holsten von der Sammelstelle in Bötersen und Almuth Müller von der Sammelstelle in Arpke. Berichtet wurde aber auch, dass die Arbeit in den Sammelstellen auch viel Kraft und Nerven kostet und auf Unterstützung im praktischen wie im geistlichen Bereich durch tatkräftige und spendenfreudige Hilfe sowie anhaltende Gebete angewiesen ist.
Auch eine Besichtigung der Sammelstelle in Arpke fand statt. Einige Vorstandsmitglieder waren noch nie dort gewesen. Noch rund 50 Kartons mit medizinischem Material wurden in Dagmar Holstens Transporter verladen, um sie über Bötersen in die Ukraine überführen zu lassen.
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Ein Bericht von selk_news /
Redaktion: SELK-Gesamtkirche /
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