Gemeinde in Berlin-Wilmersdorf feierte Gedenkgottesdienst | 01.02.2024

Erinnerung an die Befreiung des KZ Auschwitz-Birkenau jährte sich
SELK: Gedenkgottesdienst zu Ehren der Opfer des Nationalsozialismus

Berlin, 01.02.2024 – selk – Bereits zum wiederholten Male feierte die Gemeinde „Zum Heiligen Kreuz“ der Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche (SELK) in Berlin-Wilmersdorf  am 27. Januar einen Gedenkgottesdienst für die unzähligen Opfer des Nationalsozialismus. Am 27. Januar 1945 war das Konzentrationslager Auschwitz von der Roten Armee befreit worden. Der Einladung waren auch Glieder anderer Gemeinden gefolgt. In seiner Begrüßung hob Ortspfarrer Edmund Hohls hervor, dass der Antisemitismus in Deutschland leider wieder erstarke und zitierte dabei die 102-jährige Frau Margot Friedländer, Überlebendes des Holocaust, die am Vortag in den Tagesthemen darauf hingewiesen hatte, dass es „kein christliches, muslimisches oder jüdisches Blut, sondern nur menschliches Blut gäbe“.

Sehr besorgniserregend sei der Umstand, dass am 25. November 2023 ein Treffen zwischen einigen Politikern der AfD und der CDU mit dem Kopf der österreichischen Identitären Bewegung, Martin Sellner, in Potsdam gegeben habe, nur wenige Kilometer von dem Ort entfernt, an dem die Nationalsozialisten am 20. Januar 1942 die systematische Ermordung von Jüdinnen und Juden beschlossen hatten. Bei diesem Treffen ging es um die „Remigration“ von Millionen Bürgern.

Konfirmandinnen und Konfirmanden hatten am Nachmittag eine kleine AG gegründet und die Stolpersteine in der Nassauischen Straße gezählt: 87. Superintendent Roger Zieger wies in einer Predigt über Klagelieder Jeremias darauf hin, dass Gottes Güte noch immer kein Ende hat, wir aber nicht schweigen dürfen, wenn erneut Unrecht begangen wird, bei uns und in aller Welt. Konkret benannte er die Ukraine und den Mittleren Osten. Musikalisch wurde der Gottesdienst durch einen Posaunenchor aus dem Kirchenbezirk Berlin-Brandenburg unter der Leitung von Kantor Georg Mogwitz, der an diesem Wochenende zudem eine Jungbläserschulung durchführte, begleitet.

Nach dem Gottesdienst wurde der Konzertfilm des Regisseurs Helge Burggrabe gezeigt, der in einem Projekt zum 100. Geburtstag der Widerstandkämpferin Cato Bontjes van Beek im Jahr 2020 gedreht wurde. Sie gehörte der Roten Kapelle an, wurde im September 1942 verhaftet und am 5. August 1943 von den Nationalsozialisten getötet. Sie wurde nur 22 Jahre alt.

---------------

Ein Bericht von selk_news /
Redaktion: SELK-Gesamtkirche /
selk_news werden herausgegeben von der Kirchenleitung der Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche (SELK), Schopenhauerstraße 7, 30625 Hannover, Tel. +49-511-557808 - Fax +49-511-551588, E-Mail Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

© 2024 | SELBSTÄNDIGE EVANGELISCH-LUTHERISCHE KIRCHE (SELK)