Sabine von Krosigk zu Gast in Tarmstedt | 10.10.2016
"Wertewandel ist niemals nur negativ"
SELK: Sabine von Krosigk zu Gast in Tarmstedt
Tarmstedt, 10.10.2016 - zz/selk - Der Besuch der Lebens- und Sozialberaterin Sabine von Krosigk in der Salemsgemeinde der Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche (SELK) in Tarmstedt stieß auf große Resonanz. Ihren Vortrag über den Wertewandel in der Gesellschaft, den sie gleich zweimal hielt, wollten insgesamt rund 120 Interessierte hören.
Von Krosigk sprach im Rahmen des offenen Frühstücks- und eines Kaffeetreffens in Tarmstedt. Locker vorgetragen mit Humor und praktischen Beispielen führte sie vor Augen, wie sehr sich die gesellschaftlichen Werte im Laufe der Zeit verändert haben. Dabei wies sie immer wieder darauf hin, dass ein Wandel der Werte eine Herausforderung sei und niemals ausschließlich negativ oder positiv. Selbst in einem noch so negativ bewerteten Wandel finde sich auch Gutes.
Am Beispiel des sich im Laufe der Jahrhunderte veränderten Mutter-, Frauen und Familienbildes stellte die Referentin dar, wie groß die Veränderung der Werte in der Gesellschaft ist: Hatte früher ein Patriarch das Sagen, spielt heute die weibliche Selbstverwirklichung durch Bildung, Beruf und Karriere eine bedeutende Rolle. Diese Entwicklung brachte Veränderungen der Werte in Familie und Gesellschaft mit sich. Heute heiße ein hochgehaltener Wert für Mütter "Vereinbarkeit".
Insgesamt habe sich das Zusammenleben von Fügsamkeits- und Ordnungswerten hin zu Selbstentfaltungswerten entwickelt. Von Krosigk wies auf die Gefahr hin, dass sich Werte bei einer solchen Entwicklung nur noch an persönlichen Bedürfnissen ausrichten.
Das sogenannte christliche Abendland habe in jüngerer Vergangenheit herausragende Wertewandel erfahren: Christliche Werte seien nicht mehr vorherrschend. Im Zeitalter der Postmoderne und des Konstruktionismus sei alles beliebig. Jeder entscheide für sich selbst. Alles sei denkbar. Dies führe zu einer nihilistischen Grundstimmung.
Ein Werte brauche einen Bezugspunkt. Der Wert eines Menschen lasse sich nur in seiner Beziehung zu seinem Schöpfer erschließen. Jeder Mensch müsse seine von Gott gegebene Berufung, die sehr unterschiedlich sein könne, leben, so von Krosigk. Der Wert des Lebens könne durch die Beziehung zu Gott und nicht durch Karriere erfahren werden, so ihre These.
Nach dem Vortrag, der zum Nachdenken und zum Austausch unter den Zuhörenden anregte, fand die Veranstaltung jeweils mit einem gemeinsam gesungenen Segenslied ihren Abschluss. Vor dem Referat hatte es jeweils eine Andacht von Gemeindepfarrer Martin Rothfuchs gegeben.
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Ein Bericht von selk_news /
Redaktion: SELK-Gesamtkirche /
Quelle: Zevener Zeitung vom 5.10.2016 /
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