ILC/PCPCU-Treffen in Paderborn | 24.10.2016
Drittes Treffen der ILC/PCPCU-Gesprächsrunde
SELK an Gesprächsprozess beteiligt
Paderborn, 24.10.2016 - selk - Am 14. und 15. Oktober traf sich zum dritten Mal die Gesprächsrunde zwischen dem Internationalen Lutherischen Rat (ILC) und dem Päpstlichen Rat für die Förderung der Einheit der Christen (PCPCU).
Der Tagungsort war dieses Mal das Johann-Adam-Möhler-Institut für Ökumenik in Paderborn. Die Selbständige Evangelisch-Lutherische Kirche (SELK) ist an diesem Gesprächsprozess durch Prof. Dr. Werner Klän (Oberursel) beteiligt.
Außer ihm gehörten zur Delegation des ILC Rev. Dr. Albert Collver III (St. Louis/USA), Prof. Dr. Roland Ziegler (Fort Wayne/USA), Prof. Dr. Gerson Linden (São Leopoldo/Brasilien) und - in Vertretung für Prof. Dr. John Stephenson - Prof. Dr. Thomas Winger (beide St. Catharines/Kanada). Der PCPCU war vertreten durch Prof. Dr. Josef Freitag (Lantershofen), Prof. Dr. Grant Kaplan (St. Louis/USA), PD Dr. Burkhard Neumann (Paderborn), Pater Dr. Augustinus Sander (Maria Laach) und Prof. Dr. Wolfgang Thönissen (Paderborn).
Im Mittelpunkt der Gespräche stand eine ausführliche Darstellung und Diskussion der lutherischen Sicht auf die römisch-katholische Liturgie und darin vor allem deren Rede von der Gegenwart des Opfers Christi und dem Opfer der Kirche. Dabei wurden die unterschiedlichen Denkformen deutlich, wie sie nicht nur zwischen lutherischer und römisch-katholischer Sicht bestehen, sondern auch in den verschiedenen römisch-katholischen Hochgebeten zum Ausdruck kommen. Ein Kern der Debatte bildete dabei die Frage, ob und inwieweit der Kirche eine eigenständige ("aktive") Rolle im liturgischen Handeln zukomme.
Für das nächste Treffen, das im Juni des kommenden Jahres in St. Louis stattfinden soll, wurden konfessionsübergreifende Zweiergruppen gebildet, die gemeinsam Papiere zu folgenden Themen ausarbeiten sollen: Das Verständnis von kirchlicher "Mitwirkung" und Opfer, das theologische Verhältnis der "Zeit", also das Verhältnis von Heils-Geschichte und Heils-Geschehen beziehungsweise die Frage nach der Vergegenwärtigung des Heils in der Liturgie, das Verständnis des Opfers auf dem Hintergrund von Artikel 24 des Augsburgischen Bekenntnisses und dessen Apologie, im Examen Concilii Tridentini von Martin Chemnitz und im Blick auf das Dokument "Das Herrenmahl" sowie Fragen um Amt und Ordination. Darüber hinaus ist geplant, Bereiche größerer Übereinstimmung zu identifizieren und zu beschreiben.
Diese Texte sollen als Grundlage der weiteren Debatte im kommenden Jahr und der Sicherung der Ergebnisse dieser Gesprächsrunde dienen.
--------------------
Ein Bericht von selk_news /
Redaktion: SELK-Gesamtkirche /
selk_news werden herausgegeben von der Kirchenleitung der Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche (SELK), Schopenhauerstraße 7, 30625 Hannover, Tel. +49-511-557808 - Fax +49-511-551588, E-Mail Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
---> Informationen aus Kirche und Gemeinden in Wort und Bild
auch unter "SELK-Aktuell" auf http://www.selk.de