Geistliche Abendmusik in Borghorst | 24.01.2017

Feingezeichnete Bilder von singenden Engeln
SELK: Geistliche Abendmusik in Borghorst

Steinfurt-Borghorst, 24.1.2017 - selk - In gewohnt familiärer Atmosphäre fand auch in diesem Jahr die Geistliche Abendmusik zu Epiphanias in der St. Johanneskirche der Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche (SELK) in Borghorst statt. Unter dem Motto ". davon ich singen und sagen will" stand am 15. Januar Martin Luther im Jubiläumsjahr der Reformation im Mittelpunkt des Konzertes. Entsprechend hatte Hans-Otto Kaufmann für den gemeinsamen Chor der evangelischen Erlöserkirchengemeinde Horstmar und des Gemeindeteils Borghorst der SELK im Pfarrbezirk Münster-Borghorst Choräle ausgewählt, deren Texte und zum Teil auch Melodien aus der Feder Martin Luthers stammen. Zur Seite standen ihm ein Instrumentalensemble und der Borghorster SELK-Posaunenchor unter der Leitung von Dr. Ludwig Kuckuck. Die landeskirchliche Pfarrerin Dagmar Spelsberg und SELK-Pfarrer Karl-Heinz Gehrt bereicherten das musikalische Programm durch Gebete und durch Informationen über Luther als Liederdichter und Sprachschöpfer.

Eröffnet wurde das Konzert durch das doppelchörige "Singet dem Herrn" des Barockkomponisten Johann Pachelbel, wobei der zweite Chor durch ein Solistenquartett (Renate Hauschild, Sigrid Treichel, Thomas Nickisch, Fritz Pommerien) ersetzt worden war. Schon hier konnte der Zuhörer einen sehr gut aufgelegten Chor und engagiert singende Solisten erleben. Auch in der nicht wenig anspruchsvollen Kantate "Wer mich liebet, der wird mein Wort halten" von Johann Sebastian Bach glänzten die Sopranistin Renate Hauschild und Fritz Pommerien (Bass). Sehr überzeugend gestaltete der Chor den Choral "Komm, heil'ger Geist, Herre Gott" und das abschließende "Gott, heilger Geist, du Tröster wert", von dem vermutet wird, dass es ursprünglich die Kantate beendet hat. Auch sonst lieferte der kleine Chor eine sehr überzeugende Leistung ab, voller Sangesfreude und Gläubigkeit!

Neben Alter Musik gab es aber auch moderne Kompositionen zu hören, die sich harmonisch in das Programm einfügten. So fanden zwei bemerkenswerte Uraufführungen von Otto Kaufmann (Vater des Chorleiters) statt, die zum einen Choralweisen von Luther und alte Psalmvertonungen zur Grundlage hatten, aber auch eigene Melodien verarbeiteten. Durch die feinsinnige Instrumentalbegleitung der Werke entstanden vor dem inneren Auge des Zuhörers feingezeichnete Bilder von singenden Engeln, aber auch von einfachen Hirten, der Armseligkeit des Stalls und der Wundertätigkeit des Gottessohns.

Wie ein zartes Aquarell wirkte auch das "Dona nobis pacem" von Martin Poppe, aus dessen Feder auch Choralvorspiele zu einigen Lutherliedern stammten. Das "Dona nobis pacem", das wie ein fein gewebtes Netz aus Instrumental- und Vokalklängen daherkam, sorgte für eine sehr meditative Stimmung im Kirchenschiff.

Ein Lob sei dem fein und engagiert musizierenden Instrumentalensemble ausgesprochen, das Chor und Solisten trug, erheblich zu der kontemplativen Stimmung im Konzert beitrug und die Musik farbig und facettenreich gestaltete. Zum Dank erfüllte kräftiger Applaus schließlich die kleine, vollbesetzte Borghorster Kirche.

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Ein Bericht von selk_news /
Redaktion: SELK-Gesamtkirche /
Quelle: Konzertkritik Günter Baller /
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