Jahreslosung 2020 ausgewählt | 16.02.2017
Ich glaube, hilf meinem Unglauben
SELK an ÖAB-Auswahl der Jahreslosung 2020 beteiligt
Berlin/Essen, 16.2.2017 - selk - Drei Jahre im Voraus legen die Mitglieder der Ökumenischen Arbeitsgemeinschaft für Bibellesen (ÖAB) die Jahreslosung fest. Bei der diesjährigen Tagung vom 13. bis zum 15. Februar in Berlin wurden die Jahreslosung und die Monatssprüche für das Jahr 2020 festgelegt. Pfarrer Klaus Pahlen (Essen) nahm als Delegierter der Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche (SELK) daran teil. Er berichtet von einem guten, ökumenischen Miteinander der über 20 Delegierten verschiedener Kirchen und Werke und einiger Berater sowie Jugendvertreter, die sich für das regelmäßige Lesen der Bibel engagieren. Zu diesem Zweck veröffentlicht die ÖAB jedes Jahr einen Bibelleseplan. Aus den vorgeschlagenen Lesungen werden dann die Monatssprüche ausgewählt. Die Mitglieder der ÖAB (evangelische, katholische und freikirchliche Werke und Verbände aus Deutschland, Österreich, der Schweiz, dem Elsass und Polen) reichen dazu ihre Vorschläge für Monatssprüche und Jahreslosung ein. Die Delegierten versuchen dabei, insbesondere nach eingehender Erörterung der exegetischen Fragen, die Texte im Blick auf die heutigen Menschen und ihre Situation auszuwählen.
Als Jahreslosung für 2020 wählten die Delegierten nach drei Diskussionsrunden und unter Gebet um den Heiligen Geist das Wort aus dem Markusevangelium, Kapitel 9, Vers 24: "Ich glaube; hilf meinem Unglauben!" Damit soll das ganze Jahr unter das Hauptthema des Glaubens gestellt werden. Auf der neu gestalteten Website www.oeab.de finden sich alle Jahreslosungen, Bibellesepläne und weitere Materialien.
Der Dipl.-Theol. Dieter Bauer vom Katholischen Bibelwerk e.V., Stuttgart, hielt einen Fachvortrag zum Thema "Bibel in leichter Sprache". Dabei handelt es sich um ein Projekt des Bibelwerks, das aus der Arbeit mit geistig behinderten Menschen entstanden ist. Zunächst handelte es sich um eine private Initiative, die dann Rückenwind bekam durch die UN-Behindertenrechtskonvention, die die Inklusion, das heißt die gleichberechtigte Teilhabe von behinderten Menschen am Leben aller, fordert. Im Blick auf die Bibeltexte ergaben sich daraus neue Regeln für die Übertragung und Präsentation: barrierefreie Sprache, optimale Textverständlichkeit, einfache, kurze und klare Sätze, übersichtliches Schriftbild, um nur einige zu nennen. Eine Forderung weckte besonderes Interesse: die sogenannte "Exformation". Damit ist gemeint, dass verstecktes Wissen (Insider-Info) ausformuliert beziehungsweise "exformiert" wird. Dies trifft etwa zu auf theologische oder kulturelle Fachausdrücke wie Synagoge, Prophet, Lamm Gottes. Dies gilt auch für Redewendungen und bildhafte Sprache. - Nähere Informationen und Textbeispiele finden sich im Internet unter: www.evangelium-in-leichter-sprache.de. Die Texte eignen sich auch für Menschen, die die deutsche Sprache erst lernen und Interesse an biblischen Texten haben.
Als kulturelles Nebenprogramm organisierte die ÖAB einen Ausflug in die Berliner Innenstadt, wo die Delegierten eine Nacht-Führung durch das Hugenotten-Museum bekamen. Es gab einen interessanten Einblick in die Vertreibung der Reformierten aus Frankreich. Viele von ihnen siedelten sich auf Einladung der Berliner Regierung im 17. Jahrhundert in Berlin und Umgebung an. Zu sehen war dort auch eine Nachbildung des ersten Taxis von Berlin, die "Sänfte der Hugenotten". Der große Kurfürst hatte im Jahr 1688 das Sänftenwesen als "Arbeitsbeschaffungsmaßnahme" für die Hugenotten eingeführt. Man konnte sich gegen eine Gebühr ("Taxe") nach einem strengen "Reglements" von armen Franzosen durch Berlin tragen lassen. Die Sänfte war also das erste Taxi in Berlin.
Die bereits gewählten Jahreslosungen 2017 bis 2019 lauten: 2017: Gott spricht: Ich schenke euch ein neues Herz und lege einen neuen Geist in euch. (Hesekiel 36,26); 2018: Gott spricht: Ich will dem Durstigen geben von der Quelle des lebendigen Wassers umsonst. (Offenbarung 21,6); 2019: Suche Frieden und jage ihm nach! (Psalm 34,15).
--------------------
Ein Bericht von selk_news /
Redaktion: SELK-Gesamtkirche /
selk_news werden herausgegeben von der Kirchenleitung der Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche (SELK), Schopenhauerstraße 7, 30625 Hannover, Tel. +49-511-557808 - Fax +49-511-551588, E-Mail Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
---> Informationen aus Kirche und Gemeinden in Wort und Bild
auch unter "SELK-Aktuell" auf http://www.selk.de