Liturgische Konferenz in Hildesheim | 17.03.2017

Faktoren des Kirchgangs
SELK bei Plenartagung der Liturgischen Konferenz vertreten

Hildesheim, 17.3.2017 - selk - Die Frühjahrs-Plenartagung der Liturgischen Konferenz (LK | www.liturgische-konferenz.de) fand vom 13. bis zum 15. März im Michaeliskloster in Hildesheim statt. Fast 100 Delegierte aus evangelischen Kirchen deutscher Sprache und Vertreter der akademischen Liturgiewissenschaft trafen sich zu Vorträgen und Seminaren. Den geistlichen Rahmen bildeten Morgen- und Abendgebete sowie der Tagungsgottesdienst in der romanischen Michaeliskirche, in dem der Vorsitzende der Konferenz, Prof. Dr. Michael Meyer-Blanck (Bonn), die Predigt hielt.

Der Ausschuss "Faktoren des Kirchgangs" stellte einen ersten Bericht seiner Arbeit vor. Prof. Dr. Armin Klein (Ludwigsburg) führte in das Thema "Besucherforschung" ein, das dann durch Gruppenarbeiten und einen Vortrag zu "Markenbildung im Kulturbereich" vertieft wurde.

Oberkirchenrat Dr. Martin Evang (Hannover) berichtete über den Fortgang der Arbeiten an dem Perikopenbuch, das die LK im Jahr 2018 herausgeben wird. Es bezieht sich auf das revidierte Lektionar, das die Mitgliedskirchen der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und weitere Kirchen am 1. Advent 2018 einführen. Nach intensiven Diskussionen wurde beschlossen, dass die Lesetexte nicht wie bisher im Blocksatz, sondern in Sprechzeilen gesetzt werden, um einen guten Vortrag zu erleichtern. Eine Arbeitsgruppe entscheidet derzeit aufgrund der Rückmeldungen aus der Erprobungsphase über die endgültige Auswahl, Abgrenzung und Zuordnung der Lesungen. Es zeichnet sich ab, dass es im Großen und Ganzen bei den Grundentscheidungen des Entwurfs bleiben wird.

Das Perikopenbuch stellt im Kern eine Kleinausgabe des Lektionars dar und enthält dessen gesamte Texte in gleichem Layout und Seitenzählung. Darüber hinaus versteht es sich als Werkbuch für Pfarrer und Gemeindeglieder im Lektoren- oder Kantorendienst, indem es die Inhalte des liturgischen Buchs weiter aufschließt und zusätzliche Hilfen anbietet: Einführung in den Textraum des jeweiligen Propriums, Leseschule, Elementares Kirchenjahr, Tabellen zu Passionsandachten, Themenregister.

Neben den biblischen Lesungen sind auch die Hallelujaverse und die sogenannten Wochenlieder neu zu ordnen. Hier werden jetzt für jedes Proprium zwei Gesänge angeboten - in der Regel ein klassischer Choral und ein neues geistliches Lied. Da der neue Wochenliedplan auch Titel enthält, die nicht im Gesangbuch enthalten sind, werden diese in einem Beiheft veröffentlicht. Auch weitere Psalmen sollen dort Platz finden. In diesem Zusammenhang konnte Oberkirchenrat Dr. Stephan Goldschmidt (Hannover) berichten, dass der Rat der EKD durch einen einstimmigen Beschluss den Entstehungsprozess eines Nachfolgebuchs zum Evangelischen Gesangbuch (EG) auf den Weg gebracht hat. Dazu wird es im nächsten Jahr eine Konsultationstagung geben. Er lud dazu ein, sich an diesem Projekt zu beteiligen.

Der Ausschuss "Lesungen im Gottesdienst - Theologie und Gestalt" setzte seine Arbeit fort. Mit den Leitfragen "Was lesen wir? Wie lesen wir? Warum lesen wir?" soll die Arbeit an diesem grundlegenden Element des Gottesdienstes praktisch-theologisch begleitet werden. Dr. Ulrich Lincoln (Wolfsburg) referierte zu der Bedeutung des Hörens in Theologie und Liturgie. Der Ausschuss wird geleitet von Prof. Dr. Alexander Deeg (Leipzig) und Prof. Dr. Helmut Schwier (Heidelberg). Aus der Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche (SELK) arbeitet Pfarrer Peter M. Kiehl (Darmstadt) mit, der auch an der Tagung in Hildesheim teilgenommen hat.

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Ein Bericht von selk_news /
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