Frauen in Nepal und Südafrika fördern | 07.04.2017

Frauen in Nepal und Südafrika fördern
SELK: Unternehmerinnen auf dem Berliner Kirchentag

Berlin/Oberursel/Verden, 7.4.2017 - selk - Auf dem Markt der Möglichkeiten des 36. Deutschen Evangelischen Kirchentages, der vom 24. bis zum 28. Mai in Berlin und Wittenberg stattfindet, sind auch zwei kreativ-engagierte Kirchglieder der Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche (SELK) mit ihren Geschäftsprojekten vertreten. Der Markt wird auf dem Gelände der Messe Berlin zu finden sein.

Hilfe für Nepal

Martina Göbel (Oberursel) reiste im Januar 2000 als Entwicklungshelferin und Organisationsberaterin nach Nepal aus und arbeitete dort unter anderem für die Women´s Foundation Nepal (WFN), die 1988 als gemeinnützige Nichtregierungsorganisation zur Unterstützung verstoßener oder verfolgter Frauen gegründet worden war. Aus ihr entstand eine Kooperative "Maheela/Samajik Sip Bikash Udhyog" (SSBU). Dieser Kooperative gehören 82 Frauen und vier Männer an. Ihr Ziel ist es, ihre selbst gefertigten Textilien, wie Schals und Stoffe, an feste Vertriebspartner weltweit abzusetzen. Um die Lebens- und Arbeitsbedingungen zu stabilisieren, ist es wichtig, neue Absatzmärkte zu erschließen und die Vertriebswege zu sichern. So werden Einnahmen aus eigener Arbeit erwirtschaftet.

Die WFN finanziert aus gemeinnützigen Quellen gemeinsam mit den Erlösen aus SSBU die folgenden Programme: Alphabetisierung, Ausbildung, Trainings, Mikrokreditprogramme, Schulbildung und Gesundheitsversorgung für Kinder, Projekte des organischen Landbaus, Gesundheitscamps für mittellose Menschen sowie Unterhalt eines Frauen- und Kinderhauses.

Eine Ausweitung des Absatzes der Produkte führt zu einer Förderung der Unabhängigkeit der Frauenorganisation von externen Geldgebern.

Martina Göbel entwickelte während ihres bis 2003 währenden Aufenthaltes in Nepal, dem weitere Besuche folgten, erstmals die Idee, mit einem eigenen Unternehmen, ihrer Arbeit und ihrem Know-How die WFN zu unterstützen. Daraus ist inzwischen "Maheela Germany" (www.maheela.de) entstanden - ein Unternehmen, das Produkte der WFN in Deutschland vertreibt. "Mir ist wichtig, dass die von mir vertriebenen Produkte nur von hoher Qualität sind und gesundheits- und umweltfreundlich, unter Einhaltung von ökologischen Standards - soweit dies möglich ist - hergestellt wurden", erklärt Göbel: "Mir liegt daran, einen gesellschaftlichen Beitrag für Nepal zu leisten." Dies tue Maheela Germany, indem das Unternehmen sich für die Verbesserung der Lebensbedingungen von Frauen in Nepal direkt engagiere; dazu gehörten ein fester und regelmäßiger Produktabsatz, eine gesicherte Arbeitsplatzperspektive für etwa 80 Frauen, die Zahlung von fairen und existenzsichernden Löhnen und humane Arbeitsbedingungen (Arbeitszeitbegrenzung, Verzicht auf Kinderarbeit, Mutterschutz). "Die Frauen in der WFN können in Nepal arbeiten und leben. Sie müssen ihr Land und ihren Kulturkreis nicht verlassen, um zu überleben. Sie erhalten selbst eine Perspektive und können ihren Kindern Aussichten auf ein besseres Leben bieten."

"Mein Wunsch ist es, dass eines Tages in Deutschland über mein Unternehmen Frauen beschäftigt werden, die ihre Heimat verlassen mussten, wie zum Beispiel Frauen aus Syrien", sagt Göbel. Es gehe dabei um die Förderung finanzieller Unabhängigkeit, die Zahlung fairer Löhne und die Schaffung guter Arbeitsbedingungen So sollten Frauen ihre persönlichen Potenziale freisetzen können.

Hilfe für Südafrika

Neben Martina Göbel wird auch Judith Singer, SELK-Kirchglied in Verden, auf dem Markt der Möglichkeiten vertreten sein - beide zusammen an einem Stand, "auch wenn die Standnummern unterschiedlich sind." Zu finden ist der Stand in der Halle 6.2 mit den Standnummern A21 und B11.

Judith Singer möchte auf dem Kirchentag ihr Unternehmen Trusted Craft Design (www.trusted-craft.com) vorstellen, das mit der kleinen Näherei Wezandla Crafts in Südafrika kooperiert. In dem von AIDS geplagten sehr ländlich gelegenen Zululand werden Taschen, Röcke und Accessoires in Handarbeit und Perlenstickerei stolz von Zulufrauen gefertigt.

Seit 2011 arbeitet die Produktentwicklerin, Tochter eines früher in Südafrika tätigen Pastors, eng mit der Näherei zusammen, um Frauen aus sehr armen Verhältnissen feste Arbeit zu ermöglichen, sie geistlich zu unterstützen und finanziell stark und unabhängig zu machen. Auch die Heimarbeit, die hauptsächlich aus der Glasperlenstickerei und Telefondrahtflechterei besteht, liefert einen substantiellen Beitrag zu dem Wohlergehen der lokalen Bevölkerung. Seit dem vergangenen Monat ist Trusted Craft Design Mitglied im Fair Band Deutschland (Bundesverband für fairen Import und Vertrieb e.V.).

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Ein Bericht von selk_news /
Redaktion: SELK-Gesamtkirche /
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