Werner Klän auf Oberurseler Kongress | 12.05.2017
Luthers Wirtschaftsethik für heute
SELK: Werner Klän auf Oberurseler Werte- und Wirtschaftskongress
Oberursel, 12.5.2017 - selk - Bereits zum vierten Mal veranstaltete der "fokus O." (www.fokus-oberursel.de), das Forum der Selbstständigen in Oberursel, am heutigen Freitag einen Werte- und Wirtschaftskongress mit hochkarätigen Referentinnen und Referenten. Hauptreferent war in diesem Jahr der Astronaut Thomas Reiter, der über die Faszination Weltraumfahrt, seinen Aufenthalt in der Internationalen Raumstation ISS und den damit verbundenen ganz neuartigen Perspektiven auf den Planeten Erde und die Fragen des menschlichen Zusammenlebens berichtete. - Aber was soll ein solcher Kongress? Oder: "Was macht ein Astronaut in der Provinz?", so fragte Michael Reuter, der Vorsitzende des fokus O. in seiner Begrüßung. Um die Frage selbst zu beantworten: Hier biete sich eine Plattform, in der Fragen der Ökonomie, der Ökologie und der sozialen Verantwortung gleichberechtigt diskutiert werden können.
Zweiter Redner der Veranstaltung war Prof. Dr. Werner Klän von der am Ort ansässigen Lutherischen Theologischen Hochschule der Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche (SELK). Klän referierte im Jahr des Reformationsjubiläums über "Wirtschaftsethische Impulse Martin Luthers". In der gut besuchten Oberurseler Stadthalle führte Klän in Luthers Vorstellungen vom Glauben des Einzelnen und von gesellschaftlich verantworteter Ethik ein. Bis heute komme demnach der Kirche eine Mitverantwortung für die Welt zu. Luthers Kriterium von der Angemessenheit wirtschaftlichen Handelns, etwa im Hinblick auf das Zinsen nehmen, oder der Hinweis darauf, dass alles Wirtschaften nicht Selbstzweck sei, sondern den Menschen diene - dies sei auch heute einsichtig zu machen, selbst wenn Menschen die Voraussetzung des Glaubens nicht teilten. Die Nächstenliebe ergehe dann als eine spezifische Forderung an Christen, während die "goldene Regel" der Bergpredigt Christi ("Alles, was ihr wollt, das euch die Leute tun, das tut ihnen auch") als Brücke zwischen christlicher und säkularer Ethik dienen könne. Der Oberurseler Systematiker fand offene Ohren und ein interessiertes Auditorium.
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Ein Bericht von selk_news /
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