SELK-Bischof auf LWB-Vollversammlung | 15.05.2017

Tiefgehenden theologischen Austausch begrüßt
SELK-Bischof auf Vollversammlung des LWB

Windhoek (Namibia), 15.5.2017 -selk- Auf der zwölften Vollversammlung des Lutherischen Weltbundes (LWB) in Windhoek (Namibia) überbrachte der leitende Geistliche der Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche (SELK), Bischof Hans-Jörg Voigt D.D. (Hannover), die Grüße des Internationalen Lutherischen Rates (ILC), dessen Vorsitzender er ist.

Die zwölfte LWB-Vollversammlung findet seit dem 10. und noch bis zum 16. Mai in Windhoek statt. Der LWB beging dabei auch das 500. Reformationsjubiläum mit einem Festgottesdienst im Sam Nujoma Stadion der namibischen Landeshauptstadt.

In seinem Grußwort dankte Voigt für die Einladung, als ökumenischer Gast an der Vollversammlung teilzunehmen und den ILC zu vertreten. Voigt erinnerte an die Entstehung lutherischer Bekenntniskirchen: "Die historischen Wurzeln der ILC-Kirchen gehen zurück auf die Einführung der Preußischen Union als Vereinigung der lutherischen und reformierten Kirche im Königreich Preußen durch königlichen Befehl. Gemeinden und Pfarrer, die die Einführung der Union ablehnten, besonders um ihrem realen Verständnis von Leib und Blut Christi im Abendmahl treu zu bleiben, wurden damals verfolgt. Die Pfarrer wurden inhaftiert, lutherische Familien flüchteten in die USA, nach Kanada, Australien und Brasilien. Hier gründeten sie im 19. Jahrhundert lutherische Bekenntnisgemeinden - in diesem Jahr vor 200 Jahren, 1817."

Voigt erinnerte daran, dass der ILC als weltweite Vereinigung lutherischer Bekenntniskirchen 1952 gegründet wurde. Heute zähle der ILC weltweit 3,3 Millionen Kirchlieder in 38 Mitgliedskirchen. In seinem Grußwort ließ der leitende Geistliche nicht unerwähnt, dass es zwischen LWB und ILC Mitgliedskirchen immer wieder auch Frustrationen gebe. Manchmal sei es leichter, mit entfernteren Freunden zu sprechen als mit einem Familienmitglied. "Haben wir eine unterschiedliche Art, die Heilige Schrift auszulegen - Hermeneutik - und ein unterschiedliches Verständnis unseres Bekenntnisses?" fragte Voigt. Er begrüße es deshalb sehr, dass in den seit 2005 jährlich stattfindenden Gesprächen zwischen LWB und ILC in diesem Jahr erstmals ein tiefgehender theologischer Austausch zu diesen Fragen stattgefunden habe.

Abschließend kommentierte Voigt das Thema der zwölften Vollversammlung des LWB "Befreit durch Gottes Gnade" mit zwei Sätzen: "Erstens: Nach Anselm von Canterbury sollten wir das Gewicht menschlicher Schuld und Sünde nicht unterschätzen. Und Zweitens: Nach Luther: Man kann die Größe der Gnade und Liebe Gottes nicht überschätzen. Gottes Liebe ist größer als ein Backofen, der von der Erde bis zum Himmel reicht. Ich wünsche Ihnen diese überwältigende Liebe Gottes in Ihre Herzen und in Ihre Gemeinschaft."

Die LWB-Vollversammlung wählte am Samstag mit dem Erzbischof der Lutherischen Kirche Christi in Nigeria, Dr. Panti Filibus Musa, einen neuen Präsidenten. Weitere Informationen zum Verlauf der Vollversammlung: www.lwfassembly.org/de/news/news/zwoelfte-lwb-vollversammlung-namibia-ein-weltweites-historisches-ereignis-im-zeichen-der

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