Forschungskolloquium in Oberursel | 01.02.2016
Schulwesen, religiöse Rede und Wort-Gottes-Theologie
SELK: Forschungskolloquium in Oberursel
Oberursel, 1.2.2016 - selk - An der Lutherischen Theologischen Hochschule (LThH) der Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche (SELK) in Oberursel fand am Freitag und Samstag das inzwischen schon traditionelle Forschungskolloquium statt. Diese Veranstaltung dient der Förderung des akademischen Nachwuchses aus den Reihen der Absolventen der theologischen Ausbildungsstätte der SELK, also Doktoranden und Habilitanden. Damit verbunden ist aber auch der Austausch über weitergehende Forschungsprojekte von Mitgliedern der Fakultät, Emeriti und von Alumni, die wissenschaftlich weiterarbeiten.
In diesem Jahr referierte Prof. i.R. Dr. Volker Stolle (Mannheim) aus seinen Untersuchungen über "Lutherische Gemeindeschulen. Das Schulwesen der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Preußen". Dabei erörterte er die Frage nach dem kirchlichen Auftrag bezüglich der Schule und schilderte die konzeptionellen, finanziellen, rechtlichen und schulpolitischen Schwierigkeiten des Aufbaus eines eigenen Schulwesens der "Altlutheraner" vom 19. bis zum 20. Jahrhundert.
Rektor Prof. Dr. L'ubomir Batka von der Evangelisch-Theologischen Fakultät der Comenius-Universität in Bratislava (Slowakei) hielt ein Referat über "Religiöse Rede in postchristlicher Gesellschaft". Er betonte das Recht und die Pflicht der Kirche beziehungsweise Religion, gerade unter Bedingungen postsäkularer Verhältnisse in Europa am öffentlichen Diskurs beteiligt zu sein. Dabei strich er die ideologiekritische Funktion von theologischer Rede heraus. Sie stelle eine Art "Interpretationsangebot" im Diskurs zur Verfügung. Dabei sei der Wahrheitsanspruch theologischer Rede strikt von einem Herrschaftsmonopol zu unterscheiden; hier sei auch Raum für eine selbstkritische Haltung der Kirche, für die es besonders um eine "Übersetzungshermeneutik" zu tun sei.
Aus den Reihen der Fakultät referierte Prof. Dr. Jorg Christian Salzmann über ein Forschungsprojekt zur "Theologie des Wortes Gottes in der Bibel". Dabei machte er auf die Funktion der "Verschriftung" des Wortes aufmerksam und diskutierte besonders die Fragen von Schriftauslegung und Schriftgelehrsamkeit am Beispiel des Buches Jesus Sirach, aber auch im Blick auf das Neue Testament.
In einer Gesprächsrunde am Freitagabend unterrichteten auch die übrigen Teilnehmer über den Stand ihrer Forschungen.
"Die Fakultät der Lutherischen Theologischen Hochschule ist dankbar, dass sie - nicht zuletzt mit der Hilfe des Kreises der Freunde und Förderer der Lutherischen Theologischen Hochschule e.V. - dieses allseits bereichernde Kolloquium durchführen konnte", so Prof. Dr. Werner Klän, der Rektor der LThH.
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Ein Bericht von selk_news /
Redaktion: SELK-Gesamtkirche /
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