Corpus-Christi-Treffen (2) | 18.07.2017

„Who do you say I am?“
SELK: Corpus-Christi-Konferenz „Christ alone“ eröffnet

Halle/Saale, 18.7.2017 – selk − Pünktlich um 16.45 Uhr eröffnete Pfarrer Dr. Samuli Siikavirta, Pfarrer der Evangelisch-Lutherischen Missionsdiözese in Finnland, am gestrigen Montag im Freylinghausen-Saal der Franckeschen Stiftungen in Halle/Saale die 9. Corpus-Christi-Konferenz, die in diesem Jahr anlässlich des 500-jährigen Reformationsjubiläums zum ersten Mal in Deutschland stattfindet (selk_news berichtete). In seiner Eröffnungsrede erinnerte Siikavirta unter Rückbezug auf die 62. der 95 Thesen Luthers − „Der wahre Schatz der Kirche ist das hochheilige Evangelium von der Herrlichkeit und Gnade Gottes“ − an Luthers zentrale theologische Wiederentdeckung und betonte, wie wichtig der Grundsatz „Christ alone“ (Christus allein) – zugleich Überschrift und Hauptthema der Freizeit – in einer Welt sei, die Christus und sein Kreuz immer wieder klein mache und lehre, dass es neben dem Kreuz Christi noch weitere Erfordernisse zur Seligkeit − wie die eigene Leistung oder die eigene Entscheidung für Christus − gebe.

Darüber hinaus stellte Siikavirta in seiner Eröffnungsrede das Konzept der Freizeit vor. Er verwies dabei insbesondere auf die Tagzeitengebete, die das Andachtsleben der Freizeit bestimmen werden, und betonte, dass diese Form, die bis in die frühesten Zeiten des Christentums zurückgehe, sowohl ganz auf der Heiligen Schrift basiere als auch allein auf Christus ausgerichtet und damit ganz im Sinne des Freizeitthemas sei.

Einen besonderen Dank sprach er im Namen der Corpus-Christi-Leitung, zu der auch Michael Wenz, Theologiestudent der Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche (SELK), zählt, der deutschen Arbeitsgruppe aus, die sich aus Jungen Erwachsenen der SELK zusammensetzt und die Konferenz maßgeblich vorbereitet hat.

Im Anschluss begrüßte auch Mitorganisator Dr. Armin Wenz, Pfarrer der Maria-Magdalenen-Gemeinde der SELK in Halle und mit seiner Gemeinde Gastgeber der gemeinsamen Gottesdienste am Dienstag und Freitag, die Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Er wies auf die besondere Bedeutung Halles für die Reformation als dem ehemaligen Residenzsitz des Kardinals Albrecht von Brandenburg hin und bezeichnete es als eine wunderbare Fügung des Heiligen Geistes, dass in der Kirche auf der Moritzburg, in der einst Kardinal Albrecht über 20.000 Reliquien im Zusammenhang des Ablasshandels ausgestellt habe, heute regelmäßig die lutherische Messe gefeiert werde.

In der Vesper, der Abendandacht, nahm Pfarrer Dr. Daniel Schmidt, SELK-Pfarrer der Gemeinde in Groß Oesingen, in seiner Predigt den Gedanken aus der Eröffnungsrede von Siikavirta auf und brachte zum Ausdruck, dass es unter all den Veranstaltungen zum Reformationsjubiläum in diesem Jahr leider kaum eine gebe, die sich konsequent unter das Motto „Christ alone – Christus allein“ stelle, das für Luther gerade die zentrale Erkenntnis gewesen sei.

In der allgemeinen thematischen Einführungsveranstaltung stellte Hauptreferent Dr. Esko Murto, Professor für Systematische Theologie am Concordia Lutheran Theological Seminary der kanadischen Schwesterkirche der SELK in St. Catherines dann in das Hauptthema „Christ alone“ vor − unter der Christus-Frage aus dem Matthäusevangelium, Kapitel 16, Vers 18: „Wer sagt denn ihr, dass ich sei?“. Murto stellte die drei Kategorien vor, unter denen er in den kommenden Tagen das Thema: „Christ alone“ (Christus allein) mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern genau betrachten möchte: Christus als Lehrer, Christus als Priester und Sühnopfer und Christus als König der Schöpfung und Hirte seiner Schafe.

Zu Ende ging dieser erste Tag der Freizeit mit der gemeinsamen Komplet (Nachtgebet), in der Siikavirta wie bereits zuvor in der Vesper als Liturg fungierte.

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Ein Bericht von selk_news /
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