Fortbildung Hessen-Nord: Öffentlichkeitsarbeit | 10.02.2016

". aber das Mädchen sieht ihn nicht."
SELK in Hessen-Nord: Öffentlichkeitsarbeit im Blick

Baunatal-Großenritte, 10.2.2016 - selk - Der Kirchenbezirk Hessen-Nord der Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche (SELK) lädt einmal im Jahr die Vorsteherinnen und Vorsteher der Gemeinden zu einem Fortbildungstag ein. In diesem Jahr stand am 6. Februar in den Räumen des in der SELK beheimateten Altenpflegeheimes Gertrudenstift in Baunatal-Großenritte das Thema "Öffentlichkeitsarbeit" auf dem Programm.

Dazu hatte die vorbereitende Gemeinde Kassel Pfarrer Jens Heller, Medienbeauftragter des Sprengels Hanau der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, eingeladen.

Der Referent entwickelte vor rund 50 Teilnehmenden einige Grundlagen zum Thema mit einem Zitat, das die Bedeutung der Öffentlichkeitsarbeit für Gemeinden anzeigte. Der frühere Topmanager von BP, Wolfgang Müller-Michaelis, formulierte: "Ein Unternehmen ohne Öffentlichkeitsarbeit ist wie ein Mann, der seinem Mädchen im Dunkeln zuwinkt: Er weiß, was er will, aber das Mädchen sieht ihn nicht." Mit der Öffentlichkeitsarbeit gestaltet eine Gemeinde die Beziehung zur Außenwelt. Dazu ist es wichtig zu fragen, wie andere Menschen, die nicht zur Gemeinde gehören, die Gemeinde sehen und wahrnehmen.

Öffentlichkeitsarbeit sei jedoch mehr als "Werbung", da diese Arbeit ein Konzept brauche, wie eine Gemeinde nach innen und außen kommunizieren wolle.

Diese Arbeit gehöre aus diesem Grund in die Leitung einer Gemeinde, in den Kirchenvorstand.

Darüber hinaus müsse klar sein, was die Ziele der Öffentlichkeitsarbeit sind. Der Referent brachte es auf den Punkt: Aufmerksamkeit erzeugen, Vertrauen in die Glaubwürdigkeit der Einrichtung vermitteln, Zustimmung zu ihren Intentionen und Zielen erreichen.

In einem weiteren Schritt wurde Heller praktisch und analysierte einige Öffentlichkeitsauftritte und Materialien der Gemeinden im Kirchenbezirk. Er bat darum, seine Hinweise und auch kritischen Anmerkungen "sportlich" zu nehmen als einen Anreiz, sich in diese Arbeit erneut hineinzudenken und etwas besser zu machen.

Dazu sei es unumgänglich, sich klar zu werden, mit wem eine Gemeinde wann und wie kommunizieren wolle. Die Homepage habe eine andere Zielgruppe als der Gemeindebrief. Die Pressemitteilung erfordere wieder andere Aspekte, die zu berücksichtigen seien. Heller betonte nicht zuletzt die Bedeutung des Internets und eines guten Auftritts mit einer Homepage. Der Auftritt im Internet benötige kurze Texte, viele Bilder und eine häufige Abwechslung.

Heute gebe es vielfältige Homepage-Baukästen, die auch von Gemeindegliedern leicht genutzt werden könnten.

Der Referent betonte, dass Öffentlichkeitsarbeit zunächst wirklich Mühe mache, aber je länger desto mehr auch eine lustvolle Komponente entwickeln könne. So sei es eine Herausforderung, die "eigene Dogmatik auf die Straße"

zu bringen und zum Beispiel das Verständnis einer Bekenntniskirche oder des Heiligen Abendmahls elementar für eine Homepage zu formulieren. Die Nutzerinnen und Nutzer des Internets gäben den Homepagebetreibern nicht viel Zeit. Wenn die Seite oder die Worte zu abstrakt seien und nicht ansprechen würden, würden die Seiten in Sekundenschnelle verlassen.

Dem Referenten gelang es, die anwesenden Teilnehmerinnen und Teilnehmer zum Nachdenken zu bewegen, sie herauszufordern und auf eigene Texte und Veröffentlichungen mit "kritischem Blick" zu schauen. Dabei wurde deutlich, dass es nicht um einen "Perfektionismus" geht, der Druck aufbaut.

Nach dem Referat wurde in verschiedenen Gesprächsgruppen unter der Leitung des Kasseler Vorstandes und seines Pfarrers Jürgen Schmidt zu unterschiedlichen Themen gearbeitet und das Gehörte vertieft.

Im Anschluss an die Thematik begrüßten der Einrichtungsleiter des Gertrudenstifts, Martin Mittelbach, und Vorstandsmitglied Gerhard Bernhard die Anwesenden und stellten das Stift und die verschiedenen Arbeitsgebiete des Stiftes vor.

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