Ökumenischer Gesprächsabend in Potsdam | 08.02.2018
Geschichte und Gegenwart der SELK im Gegenüber zur UEK
SELK: Prof. Dr. Werner Klän referierte in Potsdam
Potsdam, 8.2.2018 - selk - Am gestrigen Mittwoch fand auf Einladung des Evangelischen Kirchenkreises Potsdam der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO) und des Kirchenbezirks Berlin-Brandenburg der Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche (SELK) ein ökumenischer Gesprächsabend in der evangelischen Nagelkreuzkapelle Potsdam statt. Dieser Abend stand unter dem Thema "Union und Selbständige Evangelisch-Lutherische Kirche - Lutherisches Bekenntnis und Herausforderungen der Kirchen heute".
Prof. Dr. Werner Klän, Lehrstuhlinhaber für Systematische Theologie an der Lutherischen Theologischen Hochschule Oberursel der SELK, führte die zahlreichen Zuhörerinnen und Zuhörer, die sowohl aus dem Kirchenkreis Potsdam als auch aus dem Kirchenbezirk Berlin-Brandenburg gekommen waren, in die Geschichte der Altlutheraner ein. Im Fokus standen hier zunächst die drei prägenden Personen, Johann Gottfried Scheibel, Eduard Huschke und Heinrich Steffens auf altlutherischer Seite und Friedrich Wilhelm III., König von Preußen mit seinen Bestrebungen zur Einführung und Durchsetzung der Union zwischen evangelisch-lutherischer Kirche und evangelisch-reformierter Tradition. Die markanten Eckdaten 1817 und 1830 und in der Folge die Ausgrenzung und Verfolgung der Altlutheraner wurden von Klän thematisiert. Er machte auch deutlich, dass die altlutherische Bewegung eine zutiefst moderne Bewegung gewesen ist, weil sie sich in der Zeit von 1830 bis 1840 schon auf heute anerkannte Menschenrechte berief, wie das Recht auf Versammlungsfreit, der Organisationsfreiheit, Meinungsfreiheit und der Religionsfreiheit. Weil den Altlutheranern diese Grundrechte verwehrt wurden, sind nicht wenige nach Nordamerika und Australien ausgewandert.
Als eine Wurzel altlutherischer Kirchwerdung muss der Pietismus gelten, dessen altlutherische Vertreter im Nachsprechen und in der Aneignung der evangelisch-lutherischen Bekenntnisse nicht nur den persönlichen Glauben betonten; vielmehr wollte der Glaube seinen Ausdruck in konfessionell-kirchlicher Verbindlichkeit, eben in der evangelisch-lutherischen Kirche, finden und darin gelebt werden.
Nach dem ausführlichen kirchenhistorischen Teil führte der Referent in die SELK der Gegenwart ein. In ihr ist durch Zusammenschluss mehrerer Vorgängerkirchen auch die altlutherische Kirche aufgegangen. Klän erläuterte inhaltlich den Kirchennamen, um dann auf die ökumenischen Gespräche zwischen der SELK und der Union Evangelischer Kirchen in der Evangelischen Kirche in Deutschland (UEK) einzugehen. Ein von SELK und UEK gemeinsam erarbeitetes "Gemeinsames Wort" ("'Lasset uns aber wahrhaftig sein in der Liebe .'. Evangelische Unionskirchen und selbstständige evangelisch-lutherische Kirchen 1817-2017") wurde am Buß- und Bettag im Rahmen eines ökumenischen Dank- und Bußgottesdienstes von Bischof Hans-Jörg Voigt, D.D. (Hannover) für die SELK und vom Kirchenpräsidenten Christian Schad (Speyer) für die UEK in der Kirche der SELK in Berlin-Mitte unterzeichnet.
Moderiert wurde dieser ökumenische Gesprächsabend vom ehemaligen Leiter der Kirchenkanzlei der UEK, Pfarrer i.R. Dr. Wilhelm Hüffmeier. Es schloss sich eine rege Aussprache an. "Ich habe heute viel gelernt!", war eine der Reaktionen am Ende des Abends.
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Ein Bericht von selk_news /
Redaktion: SELK-Gesamtkirche /
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