Beim Jugendkongress Worte gefunden | 20.02.2016

Er predigt auch in der Moschee
14. Lutherischer Kongress für Jugendarbeit

Witzenhausen, 20.02.2016 – selk – Eine inhaltlich gelungene Fortbildung in schöner Atmosphäre - das war der 13. Lutherische Kongress für Jugendarbeit. An der jährlich vom Jugendwerk der Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche (SELK) ausgerichteten, bundesweiten Fortbildung waren am vergangenen Wochenende knapp 60 Menschen beteiligt. Als Ort des Geschehens diente inzwischen zum zwölften Mal die Jugendburg Ludwigstein bei Witzenhausen mit ihrem besonderen Ambiente.

„Worte finden – Vom Glauben reden“ hieß das Thema des Kongresses. Die Teilnehmenden stimmten sich miteinander mit einer lustigen und intensiven „Tabu“-Runde in die inhaltliche Arbeit ein. Das Vorbereitungs-Team hatte eigens für den Kongress Tabu-Karten entwickelt und drucken lassen. Bei diesem Gruppenspiel geht es darum einen vorgegebenen Begriff zu erklären und andere auf der jeweiligen Karte vermerkten Begriffe zu benutzen. Wer also seiner Kleingruppe den Begriff „Vergebung“ erklären musste, sollte dabei auf die Worte „Schuld“, „Gnade“, „Jesus“, „Versöhnung“ und „Entschuldigung“ verzichten. Viele Fachbegriffe unserer Glaubenssprache wurden auf diese Weise neu in Worte gefasst. Dabei änderten sich viele eingefahrene Blickwinkel. Die Karten können beim Jugendwerk ausgeliehen werden. Es lohnt sich allerdings auch, sie selber herzustellen. Allein dieser Prozess regt sehr zum Austausch an.

Der Fortbildungsteil für das gesamte Plenum begann mit einem Interview. Jiner Shahidi und Poya Zamani wurden zusammen mit ihrem Gemeindepfarrer Dr. Gottfried Martens, aus der Dreieinigkeitsgemeinde Berlin-Steglitz der SELK, von Diedrich Vorberg und Hanna Schröder zu ihrer neu erlernten Glaubenssprache befragt. Die Begeisterung über die vielen Einwanderer aus dem persischen Raum, die sich hauptsächlich über Mund-zu-Mund-Propaganda in der Gemeinde sammeln und die Grundaussagen des Evangeliums aufsaugen, erfasste den ganzen Saal. Sehr lebendig erzählten der 22-jährige Poya und die erst 15-jährige Jiner von ihrem Glaubensweg. Dr. Martens schob zwischendurch mit einem auch besorgten Lächeln über sein Gemeindeglied ein: „Der ist so begeistert, er predigt auch in der Moschee!“ Abends wurde die Gelegenheit genutzt, sich mit den Gäste beim Lagerfeuer im Speisesaal der Burg noch ausführlich auszutauschen.

An den folgenden Tagen konnten die Teilnehmenden aus folgendem Angebot drei verschiedene Workshops auswählen: Der Workshop zum Thema Taufe „geliebt, getauft, gerettet“ wurde von Superintendent Manfred Holst (Marburg) vorgestellt. „Gegessen, geglaubt, geheilt“, ein Workshop zum Thema Abendmahl, leitete Prof. Dr. Christoph Barnbrock (Oberursel). Den Workshop zum Thema Bibel „lesen, hören und leben“ erarbeitete Pfr. Klaus Bergmann (Wolfsburg) mit den Teilnehmenden. In den Workshop zum Thema Glaube und Politik  „weil ich was zu sagen habe“ führte Pfr. Markus Nietzke (Hermannsburg) ein. Und Missionsdirektor Roger Zieger (Berlin) bot den Workshop zum Thema Kirche an „wo zwei oder drei…“. Der Workshop „belastet, berührt, befreit“ zum Thema Beichte entfiel, da Pfr. i.R. Peter Wroblewski (Guben-Schlagsdorf) krankheitsbedingt absagen musste.

Der Kongress soll gute Fortbildung und geistlich-thematischen Input bieten. Daneben soll er drittens auch der Mitarbeiterpflege dienen. Die letzten beiden Punkte werden beispielsweise auch in den rahmenden Andachten des Kongresses aufgenommen. In diesem Jahr ging es in den Andachten darum, Worte für den Glauben in unterschiedlichen Situationen zu finden. Die Theologiestudenten Claudia Matzke (Heidelberg) und Diedrich Vorberg (Oberursel) eröffneten in „Fröhlichkeit“. Pfr. Hinrich Schorling (Witten) führte durch die „Traurigkeit“. Und Vikar Benjamin Friedrich (Kalletal-Talle) suchte Worte für „Kontroversen“. Die Überschrift des Abendmahlsgottesdienstes am Samstagabend, den Hauptjugendpastor Henning Scharff (Homberg) leitete, lautete „Wenn mir die Worte fehlen“.

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Eine Meldung von selk_news
Redaktion: Jugendwerk der SELK
Autor: Hauptjugendpfarrer Henning Scharff
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