Missionskollegium tagte | 17.03.2018
SELK-Mission in 15 Projekten engagiert
LKM: Missionskollegium mit Kunstausstellung
Bergen-Bleckmar (Kreis Celle). 17.3.2018 - lkm/selk - Wahlen gehören zum Vereinsleben - eher als eine Kunstausstellung (von dieser unten mehr!) - und so gab es auch auf der diesjährigen Hauptversammlung des Missionskollegiums der Lutherischen Kirchenmission (LKM) der Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche (SELK) am 14. und 15. März im Tagungszentrum der LKM in Bleckmar einige personelle Wechsel: Nach zwei Wahlperioden und damit insgesamt 14 Jahren als Vorsitzender (Sitzungsleiter) der Missionskollegiums-Tagungen schied Hermann Borchers (Farven) aus diesem Amt aus. Zu seiner Nachfolgerin wurde die Missionsbeauftragte des Kirchenbezirks Berlin-Brandenburg der SELK, Ruth Keidel (Velten bei Berlin) gewählt.
Vom stellvertretenden Propst der Region West der SELK vorgeschlagen und vom Missionskollegium neu in die Missionsleitung gewählt wurde Pastor im Ehrenamt Winfried Küttner Ph.D. (Mönchengladbach). Er folgt auf Manfred Neubauer (Düsseldorf), der bereits vor zwei Jahren aus der Missionsleitung ausgeschieden war und die Aufgaben des Vertreters der Region West seither - mangels eines Nachfolgers - kommissarisch weiter wahrgenommen hatte.
Von Missionsdirektor Roger Zieger aus der Missionsleitung verabschiedet wurde der Vertreter der Kirchenleitung der SELK, Propst Johannes Rehr (Sottrum). Wie die Mitarbeit der Kirchenleitung in der Missionsleitung in Zukunft geregelt werden wird, ist derzeit eines der Themen einer Arbeitsgruppe aus Mitgliedern der Missions- und der Kirchenleitung. Bis zu einer Neuregelung wird der Kirchenleitungs-Sitz in der Missionsleitung vakant bleiben.
Außergewöhnlich wurde die Tagung durch das, was normalerweise nicht zum Vereinsleben gehört: Vor dem Gottesdienst am Abend des ersten Sitzungstages führte Magdalena Küttner (Leipzig) in die Bilder einer Ausstellung ein, die in den kommenden Wochen in der Kapelle des Missionshauses gezeigt wird. Die Bilder sind unter Küttners Leitung im Leipziger LKM-Begegnungszentrum "Die Brücke" entstanden, gemalt und gezeichnet von christlichen Flüchtlingen aus dem Iran. Sie haben sich in ihren Bildern mit dem biblischen Psalm 23 und mit dem Isenheimer Altar von Matthias Grünewald auseinandergesetzt. Küttner erklärte: "Die Flüchtlinge wollten gar nicht so viel über ihre Flucht-Traumata reden oder malen, sondern viel mehr über ihre Hoffnung. Das drückt sich in den Bildern aus." In der Tagesordnung war mehr als eine halbe Stunde frei gelassen worden, um die Ausstellung zu eröffnen und den Anwesenden Zeit zu geben, die Bilder und die erläuternden Texte anzusehen. Die Ausstellung kann nach Vereinbarung besichtigt werden.
Nach dem Gottesdienst berichteten der Leipziger LKM-Missionar Hugo Gevers und Magdalena Küttner aus ihrer derzeitigen Arbeit unter Flüchtlingen und Einheimischen in Leipzig-Volkmarsdorf, einem Stadtviertel nicht weit vom Hauptbahnhof, dessen Mittelpunkt die von der "Brücke" mit genutzte Lukaskirche ist. Auch hat die "Brücke" seit wenigen Wochen neue Mitarbeiterinnen aus den USA, die das Team vor Ort verstärken: Kim Bueltmann und Deirdre Christiansen steigen nach und nach in die Arbeit ein; zurzeit eignen sie sich noch Sprachkenntnisse an. Bueltmann war in einem früheren Zeitraum bereits für zwei Jahre im damaligen LKM-Missionsprojekt Gifhorn tätig.
Am zweiten Sitzungstag trug Missionsdirektor Roger Zieger seinen Jahresbericht vor. In einer theologischen Einleitung beleuchtete die vermeintlich "tauben Ohren", auf die das Evangelium heute in der westlichen Welt stoße. Noch vor wenigen Jahrzehnten habe die Meinung vorgeherrscht, der Mensch sei "unheilbar religiös" (Max Weber) und empfinde Unglauben als einen persönlichen Mangel. Heute zeige sich aber, dass es viele Menschen gibt, die keinerlei Beziehung zu irgendeiner Art Religion oder Religiosität haben und dies keineswegs als Mangel, sondern als "normal" empfinden, ohne etwas zu vermissen. Jedoch, so Zieger, seien nicht die Ohren taub, sondern es sei zumeist die Art der Ansprache, die an den Menschen vorbeigehe.
Im zweiten Teil des Berichts stellte der Missionsdirektor die laufenden Projekte, im dritten Teil die Planungen neuer Arbeitsgebiete vor. Insgesamt ist die LKM in 15 verschiedenen - größeren und kleineren - Projekten engagiert. Das größte Projekt ist derzeit die im vergangenen Jahr erworbene Lutherkirche im südafrikanischen Durban, wo eine breit angelegte, kultur- und sprachübergreifende innerstädtische Missionsarbeit teils seit dem Sommer 2107 schon vorhanden, teils im Entstehen ist.
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Ein Bericht von selk_news /
Redaktion: SELK-Gesamtkirche /
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