Prof. Thomas Kaufmann zu Gast in Hermannsburg | 22.06.2018
Europa und die Reformation - die Reformation und Europa
Prof. Dr. Kaufmann zu Gast bei SELK in Hermannsburg
Hermannsburg, 22.6.2018 - selk - Unter dieser Überschrift "Europa und die Reformation - die Reformation und Europa" hielt Prof. Dr. Thomas Kaufmann von der Georg-August-Universität Göttingen am gestrigen Donnerstag einen Gastvortrag in der Großen Kreuzkirche der Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche (SELK) in Hermannsburg.
In den aktuellen politischen Debatten ist oft vom "Christlichen Abendland" die Rede. Was ist mit "Abendland" gemeint? Welche Länder gehören dazu? Und woran erkennt man, dass sie christlich sind? An den Kirchengebäuden und Kreuzen in öffentlichen Gebäuden? An der Mitgliederzahl der Kirchen? Die Formel vom christlichen Abendland begegnet zuerst in der Romantik. Sie verklärt das Mittelalter als kulturell geschlossene Welt, die es wieder zu gewinnen gilt, die es so aber nie gab. Die Wendung wird so zum politischen Kampfbegriff. Wenn man die Reformation als das Ende des Mittelalters versteht, stellt sich die Frage, wie sie Europa verändert hat und in welchen Sinn von einem christlichen Europa heute noch gesprochen werden kann.
Nach dem Feiern zum Reformation Jubiläum drängt es sich auf, erneut nach dem Gegenwartsbezug der im 16. Jahrhundert begonnenen Veränderung in der Kirche und der Staatenwelt Europas zu fragen. Ob der Protestantismus auf längere Sicht in kirchlichen Strukturen wie den Landeskirchen überlebensfähig ist, kann bezweifelt werden. "Aber es wird auch künftig evangelisch-lutherische Kirche geben, zum Beispiel in kleineren Kirchen wie der SELK", so Kaufmann.
Professor Kaufmann gilt als der gegenwärtig bedeutendste Reformationshistoriker. Sein Buch "Erlöste und Verdammte. Eine Geschichte der Reformation" stand 2016 längere Zeit auf der Spiegel-Bestsellerliste.
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Ein Bericht von selk_news /
Redaktion: SELK-Gesamtkirche /
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