Tag der Autobahnkirchen in Bochum | 25.07.2018

Vorbildfunktion auch im Straßenverkehr
SELK: Tag der Autobahnkirchen in Bochum

Bochum, 25.7.2018 - selk - Mit Andachten und Gottesdiensten haben viele der 47 Autobahnkirchen in Deutschland (www.autobahnkirche.de) am vergangenen Sonntag ihren Tag der Autobahnkirchen begangen. Seit mehr als 60 Jahren bieten Autobahnkirchen den Reisenden einen Ort kurzer Rast und inneren Einkehr.

Die zugleich als Autobahnkirche Ruhr an der A40-Abfahrt Bochum-Hamme fungierende Bochumer Epiphanias-Kirche der Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche (SELK) lenkte in diesem Jahr den Blick auf die immer wieder zu Tage tretenden Aggressionen vieler Autofahrerinnen und -fahrer. Notfallseelsorger Hajo Witte (Bochum) nahm die etwa 70 Besucherinnen und Besucher des Gottesdienstes mit zwei kurzen Filmdokumentationen in die Problematik des Bildens von Rettungsgassen hinein und interviewte anschließend Polizeihauptkommissar Marc Jochheim (Autobahnpolizei Dortmund) zu den vielen negativen Erfahrungen aus dem Verkehrsalltag. Die Schaulust vieler Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmer verursache Behinderungen der Rettungskräfte, manchmal komme es sogar zu dezidierten Weigerungen, den Anweisungen der Polizei Folge zu leisten.

"Grundproblem ist der Egoismus, der um sich greift - nicht nur im Straßenverkehr, sondern auch gesamtgesellschaftlich", führte Gastprediger Dr. h.c. Alfred Buß (Unna), von 2004 bis 2012 Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen, in seiner Predigt aus. Buß nahm kritisch zum Abgasskandal und den sich darin zeigenden problematischen Seiten der Autoindustrie Stellung. Den Rettungsdiensten zollte er "Hochachtung und Respekt" für ihre Arbeit angesichts der erhöhten Aggressionsbereitschaft auch gegenüber staatlicher Gewalt. Gegen Ende der Predigt rief Buß die Christinnen und Christen auf, als Trägerinnen und Träger göttlichen Lichtes eine "Vorbildfunktion" auch im Straßenverkehr einzunehmen, dem wachsenden Egoismus entgegenzutreten und so auch die Straßen sicherer zu machen.

Nach dem Gottesdienst fand im Gemeindesaal der Epiphanias-Gemeinde bei Kaffee und Kuchen eine Podiumsdiskussion über das im Gottesdienst angebahnte Thema statt. Unter der Moderation des Mitinitiators der Autobahnkirche RUHR, Pastor Andreas Volke (Essen), diskutierten Alfred Buß, Hajo Witte sowie Kammillus Lihs und Marc Jochheim von der Autobahnpolizei Dortmund über die Ursachen der steigenden Aggressivität im Straßenverkehr. Untere anderem wurde dabei auch auf die mehr und mehr fehlende Akzeptanz von Autoritäten in der Gesellschaft hingewiesen. Polizeiliche Sanktionen seien nur begrenzt wirksam. Letztlich komme es auf jeden Einzelnen an, wie er in brenzligen Situationen reagiere. Insofern waren alle Anwesende angesprochen. Sie sollten als kleine Übung die Regeln zum Bilden einer Rettungsgasse auf ein- und mehrspurigen Straßen rekapitulieren. Manchmal hängen Menschenleben davon ab, so der Tenor des Tages.

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Ein Bericht von selk_news /
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