Humanitäre-Hilfe-Delegation in Belarus | 27.09.2018

Dringende Bitte, weiterhin Hilfe zu bringen
SELK: Humanitäre-Hilfe-Delegation besucht Weißrussland

Melsungen, 27.9.2018 - selk - Vom 17. bis zum 23. September besuchte eine vierköpfige Reisegruppe des in der Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche (SELK) beheimateten Vereins "Humanitäre Hilfe Osteuropa e.V." mit Sitz in Melsungen (humanitaere-hilfe-osteuropa.de) Weißrussland (Belarus). Ziele waren die Orte, von denen aus die humanitäre Hilfe, die in den drei Sammelstellen des Vereins in Deutschland (Bötersen und Arpke im Norden, Eschenburg-Wissenbach im Süden) gesammelt wird, vor Ort verteilt wird. Vom Start in Wolfsburg ging die Fahrt über Frankfurt/ Oder durch Polen immer Richtung Osten über die EU-Grenze bis nach Lida (im Westen von Belarus). Polosk und Vitebsk (im Norden) waren die nächsten Ziele. Weiter führte die Route nach Orscha (im Osten) und südlich nach Gomel und Hoiniki (im Süden). Schließlich ging es über Glusk zurück ins Landesinnere nach Bobruisk. In diesen acht Städten gibt es Gemeinden der Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche in der Republik Belarus (SELK-RB). Eine weitere Gemeinde besteht in Klitschev; sie konnte aber auch Zeitgründen nicht besucht werden. Mit der SELK-RB steht die SELK in partnerschaftlichen zwischenkirchlichen Beziehungen.

Die Reisegruppe, bestehend aus SELK-Altbischof Dr. Diethardt Roth (1. Vorsitzender), Tobias Krüger (2. Vorsitzender), Pfarrer Sergius Schönfeld (Dolmetscher) und Almuth Müller (Projektleiterin der Sammelstelle in Arpke), informierte sich einerseits über die Verteilung der Hilfsgüter, über die Schwierigkeiten mit den Behörden und darüber, ob denn überhaupt noch humanitäre Hilfe erwünscht und nötig sei; andererseits war sie an Freud und Leid der Glaubensgeschwister in Belarus und den aktuellen Gemeindesituationen interessiert. Trotz enormer Probleme mit den Behörden - so musste beispielsweise bei der jüngsten LKW-Lieferung die Gemeindeleiterin aus Hoiniki fünf Mal nach Minsk fahren, bis alle Papiere in Ordnung waren und die Lieferung freigegeben wurde - und trotz der Schwierigkeiten, die Bananenkartons mit Hilfsgütern über weite Entfernung zu transportieren, kam aus allen acht Gemeinden übereinstimmend die dringende Bitte, doch weiterhin diese Hilfe zu bringen. Die Armut in Belarus ist genauso groß wie die Hoffnungslosigkeit. Seit vor zwei Jahren mehrere Nullen hinter dem Rubel gestrichen wurden, ist der Überlebenskampf für viele Menschen noch härter geworden.

Die Verteilung der Hilfsgüter erfolgt durch die Gemeinden der SELK-RB und ist vor Ort mit viel Mühe und Einsatz der Gemeindeleitung verbunden. Die Spenden kommen außer den Gemeindegliedern auch Behinderteneinrichtungen, Tagespflegestätten, Schulen, kinderreichen Familien, Rentnern und anderen Bedürftigen zugute. Dabei muss sich jeder Empfänger ausweisen, dass er berechtigt ist, humanitäre Hilfe zu erhalten. Außer dem Besuch der acht Gemeinden, den Gesprächen dort mit Gemeindeleiterinnen, Pastoren und Gemeindegliedern und zwei Gottesdiensten stand auch die Besichtigung einer Tagesstätte in Novopolosk, in der junge Erwachsene mit Behinderungen tagsüber betreut werden, und ein Heim für psychisch Kranke auf dem Programm, nicht zuletzt auch das Gespräch mit Vitaliy Dobrolovich, Direktor der Caritas in Minsk, um zu erörtern, ob und wie die Zusammenarbeit in Zukunft gestaltet werden kann.

Aus der jungen SELK-RB und den Gemeinden war von Problemen zu hören, aber auch von Aufbrüchen.

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Ein Bericht von selk_news /
Redaktion: SELK-Gesamtkirche /
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