Autobahnkirche: Anliegenbuch an Museum übergeben | 23.10.2018

Mentalitätsgeschichtlich von höchstem Wert
Autobahnkirche RUHR (SELK): Anliegenbuch an Museum übergeben

Bochum, 23.10.2018 - selk - Im Rahmen eines kleinen Konzertes in der Bochumer Epiphanias-Kirche der Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche (SELK), die zugleich als Autobahnkirche RUHR fungiert, nahm am 6. Oktober der Kurator der neuen Ausstellung im Deutschen Bergbaumuseums Bochum, Timo Hauge, das sogenannte Anliegenbuch der Autobahnkirche in Empfang. Das Deutsche Bergbaumuseum arbeitet derzeit an einer Neukonzeption seiner Ausstellungsflächen. 40 Meter eines Synoptikums sind dabei für eine Dokumentation vorgesehen, um den Besucherinnen und Besuchern zu zeigen, wie sich das Ruhrgebiet nach dem Steinkohlebergbau entwickelt hat und was es heute auszeichnet. In diesem Teil wird auch die Epiphanias-Kirche zu sehen sein, die 1930, also in der Hochzeit der Steinkohleförderung, geweiht wurde. Durch ihre einer Fabrik ähnelnde Architektur im Bauhausstil fügte sie sich als eine Art "Dom der Arbeit" passend in die Industrielandschaft ein.

Seit dem Jahr 2010 ist die Epiphanias-Kirche zugleich auch als Autobahnkirche RUHR an der von Ost nach West und von West nach Ost stark befahrenen A 40 täglich von 8 bis 20 Uhr geöffnet. Im Eingang liegt wie in jeder Autobahnkirche ein Anliegenbuch aus, das mit 450 im Laufe der Jahre beschriebenen Seiten nun reich gefüllt war mit dem, was die Menschen heute innerlich bewegt und was sie in diesem sakralen Raum auf diese Weise aussprechen. Viele Einträge beinhalten den Dank dafür, dass es so einen Ort inmitten einer immer lauter werdenden Welt gibt, an dem Menschen Gott im Gebet begegnen können. Viele Fürbitten für erkrankte Menschen finden sich ebenso wie Dank für Bewahrung auf persönlichen Lebenswegen; aber auch Klagen, Schuldbekenntnisse, Bitten um Vergebung und ängstliche Worte im Angesicht von Sterben und Tod sind enthalten.

Dass das Anliegenbuch nun im Deutsche Bergbaumuseum Bochum zu sehen und in Auszügen zu lesen sein wird, erfülle den Trägerverein der Autobahnkirche RUHR mit großer Freude, so Pfarrer Michael Otto von der Bochumer Epiphanias-Gemeinde. Das Bergbaumuseum seinerseits präsentiere damit ein Ausstellungsstück, das mentalitätsgeschichtlich von höchstem Wert sein dürfte, da religiöses Empfinden in der heutigen Zeit so direkt kaum zu eruieren sei.

"Seit dem 7. Oktober liegt nun ein neues Anliegenbuch in der Autobahnkirche RUHR aus", berichtet Otto: "Es wartet in aller Stille darauf, das aufzunehmen, was die Menschen heute im tiefsten Innern bewegt."

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Ein Bericht von selk_news /
Redaktion: SELK-Gesamtkirche /
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