Naëmi-Wilke-Stift: Rektor eingeführt und verabschiedet | 13.01.2019

Abschied und Neubeginn:
Neujahrsempfang im Naëmi-Wilke-Stift

Guben, 11. Januar 2019 - selk - Ganz im Zeichen von Abschied und Neubeginn stand der Neujahrsempfang des Naëmi-Wilke-Stifts, einer diakonischen Einrichtung im Bereich der Selbständigen Evangelischen Kirche (SELK), am vergangenen Freitag. Rektor Pfarrer Stefan Süß ging nach fast 28 Dienstjahren in den Ruhestand, Pfarrer Markus Müller begann seinen Dienst als Rektor am 1. Januar diesen Jahres.

Zahlreiche Gäste aus Deutschland und Polen nutzten die Gelegenheit, sich von Stefan Süß zu verabschieden und Markus Müller die besten Wünsche für den Neuanfang zu überbringen.

„Es waren wunderbare Jahre“, beschrieb Süß seine Zeit im Stift. „Als ich den Dienst antrat, hätte ich nicht geglaubt, dass er mir so ans Herz wachsen würde.“

Er erlebte und gestaltete die Fusion des städtischen Krankenhauses mit dem kirchlichen Krankenhaus, das Zusammenwachsen der Belegschaften, die Gründung der Schule für Krankenpflegehilfe, die Einrichtung einer Erziehungs- und Familienberatungsstelle, den Arbeitsbeginn der Orthopädie, die in diesem Jahr ihr 25jähriges Jubiläum begeht. Die Gründung der Diakonie Sozialstation erfolgte. Und er begleitete die Entwicklung des Kindergartens, der in diesem Jahr 140 Jahre alt wird.

Parallel dazu baute das Land Brandenburg im Innenministerium seine Stiftungsbehörde auf. Ein wichtiger Schritt für das Naëmi-Wilke-Stift. Parallel lief ebenso die Zielplanung für das Krankenhaus, auch wenn es noch Jahre dauern sollte, bis Dr. Regine Hildebrand als brandenburgische Sozialministerin den ersten Spatenstich vollzog.

„Heute haben wir ein neues Krankenhaus, ein völlig neu gestaltetes Stiftsgelände, sanierte Altbauten, aus zwei Belegschaften ist eine geworden“, blickte Süß dankbar zurück. „Mitten in all den äußeren Veränderungen war es meine Aufgabe, den kirchlichen Charakter dieser Stiftung als ihr Alleinstellungsmerkmal mit zu gestalten.“

Ganz besonders seien ihm dabei die Begegnungen mit den Diakonissen in Erinnerung. Mit Oberin Schwester Adelheid Hahn verstarb 2017 die letzte Diakonisse in Guben.

Das jüngste Projekt in seiner Dienstzeit ist „Gesundheit ohne Grenzen“, das Bemühen um eine grenzüberschreitende Zusammenarbeit im Gesundheitswesen, speziell im Rettungswesen.

Bei allen beruflichen Anforderungen musste die Familie oftmals zurück stehen. Einen besonderen Dank richtete Süß daher an seine Frau und seine vier Töchter, alle inzwischen verheiratet und mit Kindern gesegnet sind, die ihn nun etwas öfter sehen werden.

Markus Müller (51) ist seit Januar Rektor des Naëmi-Wilke-Stifts Guben. Der gebürtige Hesse war bis Mitte des vergangenen Jahres als Pfarrer in der Großen Kreuzgemeinde der SELK in Hermannsburg, Niedersachsen, tätig, wo man ihn nur schweren Herzens gehen ließ. Mit seiner Familie ist er nach Kerkwitz gezogen. Er hat vier Töchter und zwei Söhne, wobei nur noch die jüngste Tochter mit den Eltern lebt.

Müller ging in seiner Predigt auf den Stern von Bethlehem ein und betonte, dass Gott bis heute Sternstunden schenkt. Die Gründung des Stifts vor 141 Jahren durch Friedrich Wilke sei so eine Sternstunde gewesen. Im Vertrauen auf Gottes Hilfe werde man gewiss auch in Zukunft Sternstunden erleben können.

Besonders berührt waren der scheidende und der neu eingeführte Rektor von der großen Menge der Gratulanten und der originellen Geschenke. Viele Mitarbeitende hatten kleine Päckchen mit kreativ gestalteten guten Wünschen zum Abschied und Neuanfang gepackt, die an die Weihnachtsgeschenkeaktion des Wilke-Stifts für notleidende und behinderte Kinder in Polen und Tschechien erinnerten.

Die Verabschiedung aus dem Dienst und die Einführung nahm SELK-Bischof Hans-Jörg Voigt (Hannover) in einem feierlich gestalteten Gottesdienst vor. Im Gottesdienst assistierten die Vorstandsmitglieder Gottfried Hain und Beatrice Deinert, die auch charmant in die zahlreichen Grußworte aus den Bereichen Politik, Kirche und Diakonie einführten.

Der gesamte Neujahrsempfang war zweisprachig deutsch/polnisch gestaltet.   

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