Synode Hessen-Nord tagte in Melsungen | 02.05.2019
"Die Sünder sind schön, weil Gott sie liebt."
SELK: Synode Hessen-Nord tagte in Melsungen
Melsungen, 2.5.2019 - selk - Die Bezirkssynode des Kirchenbezirks Hessen-Nord der Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche (SELK) tagte in diesem Jahr in Melsungen. Auf dem Programm stand dabei neben anderen Berichten der Bericht des Propstes der Region Süd, Klaus-Peter Czwikla (Spiesen-Elversberg). Die bevorstehende 14.Kirchensynode, die in Bad Emstal-Balhorn im Kirchenbezirk Hessen-Nord stattfinden soll, werde einige Änderungen mit sich bringen. So würden Kirchenratswahlen notwendig sein, da es mehrere vakante und vakant werdende Plätze für sogenannte "Laienkirchenräte" zu besetzen gelte. Die gesamtkirchliche Finanz-, Personal- und Vakanzsituation beschäftige die Kirchenleitung in ihrer Arbeit und lasse erkennen, dass es zu weiteren gravierenden Änderungen kommen werde, so Czwikla. Die Personalentwicklung lasse erwarten, dass es aufgrund der bevorstehenden hohen Zahl der Beruhestandungen zu mehr Vakanzen als bisher kommen werde. Aufgrund dieser Entwicklung werde verstärkt an Strukturveränderungen weitergearbeitet. Erneut werde deutlich, dass die Kirche dringend Studierende der Theologie benötige, die den Pfarrberuf ergreifen wollen. Die Kirchenleitung habe sich zudem mit dem Thema "Predigt in der SELK" beschäftigt. Im Hintergrund stehe der Eindruck, dass der Predigtarbeit erneut Aufmerksamkeit gewidmet werden müsse. Gemeindeglieder und Gäste der Gemeinden erwarteten von den Predigten, dass Pfarrer Gottes Botschaft in die Lebenswirklichkeit der Zuhörerinnen und Zuhörer übersetzen können. So sei es der Wunsch der Kirchenleitung und des Kollegiums der Superintendenten, dass die Pfarrer der Kirche hinsichtlich der Predigtarbeit neue Impulse erhalten und einen geregelten Gesprächsprozess über eigene Predigten mit anderen Pfarrern in der Kirche beginnen sollten.
Im Anschluss an diesen Bericht wurden der Finanzhaushalt des vergangenen Jahres und der Haushaltsplan 2019 durch die Bezirksrendantin Claudia Eitzeroth (Heringen-Widdershausen) vorgestellt. Kantorin Nadine Vollmar (Niedenstein-Wichdorf), im Dienst der SELK in der kirchenmusikalischen Arbeit in den Kirchenbezirken Hessen-Süd und Hessen-Nord tätig, erläuterte, welche Arbeitsschwerpunkte in der Kirchenmusik gesetzt worden seien.
Prof. Dr. Christian Neddens (Oberursel) hielt einen Vortrag zum Thema "Orientierung im 21.Jahrhundert mit der Augsburger Konfession". Besonders interessiert diskutierten die Synodalen nach dem Vortrag die Frage nach dem Menschenbild Luthers und der Spätmoderne. Luthers harte und realistische Sicht auf den Menschen, der "alles missbraucht, um sich selbst zu rechtfertigen und beieinander zu halten", betreffe sein Tun und Wollen, seine Vernunft, ja Gott selbst und den Glauben. Aber Luther bleibe nicht bei dieser Analyse, sondern gehe weiter und formuliere: "Die Liebe Gottes findet das für sie Liebenswerte nicht vor, sondern erschafft es. Die Liebe des Menschen entsteht aus dem für sie Liebenswerten." Der Referent spitzte diese Sicht zu und stellte fest: "Die Sünder sind schön, weil Gott sie liebt."
Im weiteren Verlauf der Tagung wurden weitere Berichte entgegengenommen. So hörten die Synodalen die Kindergottesdienstbeauftragte Martina Germann (Heringen-Widdershausen). In seinem Bericht erinnerte Superintendent Manfred Holst (Marburg) an das in diesem Jahr verstorbene Finanzbezirksbeiratsmitglied Dieter Bier (Ebsdorfergrund-Dreihausen) und beschrieb die Arbeit in der Superintendentur. Einige Synodale berichteten über diakonische Projekte in ihren Gemeinden und zeigten damit an, dass die Diakonie in vielfältiger Weise Raum in den Gemeinden habe. Michael Volkmar (Wildeck-Obersuhl) beschrieb als Missionsbeauftragter die Arbeit der Lutherischen Kirchenmission der SELK.
Mehrere Wahlen und Nominierungen wurden durchgerührt. So hatte der bisherige stellvertretende Superintendent Konrad Rönnecke (Homberg/Efze) seine Mitarbeit im Bezirksbeirat auf ein Jahr befristet, sodass eine Neuwahl notwendig war. Pfarrer Jörg Ackermann (Melsungen) stellte sich der Wahl und wurde als stellvertretender Superintendent in den Bezirksbeirat gewählt. Auf die vakante Stelle im Finanzbeirat wurde Andreas Krug (Melsungen) gewählt. Als Delegierte des Kirchenbezirks für die 14. Kirchensynode wurden Friedrich Kugler (Bad Emstal-Balhorn), Rosemarie Lösel (Homberg/Efze) und Hauptjugendpastor Henning Scharff (Homberg/Efze) gewählt. Als Kandidaten für die Kirchenratswahlen der 14.Kirchensynode wurden Friederike Lochmann (Marburg), Rosemarie Lösel, Lothar van Eikels (Melsungen) und Harald Schaefer (Köln) von der Synode nominiert.
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Ein Bericht von selk_news /
Redaktion: SELK-Gesamtkirche /
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