Hochschulfest in Dreihausen | 05.06.2019

Hochschulfest in Dreihausen mit Besuch aus den USA
SELK-Hochschule verlagerte ihr Jahresfest

Ebsdorfergrund-Dreihausen, 5.6.2019 - selk - Zum vermutlich ersten Hochschulfest, das je in Dreihausen stattfand, hatten zum vergangenen Sonntag die Gemeinden Dreihausen, Roßberg und Heskem der Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche (SELK) eingeladen. Weil das traditionelle Sommerfest der Lutherischen Theologischen Hochschule (LThH) der SELK auf dem Oberurseler Campus wegen anstehender Baumaßnahmen ausfallen musste, sind die Gemeinden eingesprungen und haben ihre neurenovierte Kirche in Dreihausen samt idyllischem Pfarrgarten für ein gelungenes kleines Exklusiv-Fest zur Verfügung gestellt.

Als besonderer Gast des Tages konnte Prof. Benjamin Haupt vom Concordia Seminary in St. Louis begrüßt werden, der seit Kurzem auch als Associate Provost, sozusagen als Vizekanzler des LThH-Schwester-Seminars in den USA fungiert. Haupt berichtete von seinen Erfahrungen als junger Austausch-Student an der LThH und betonte die guten Beziehungen zwischen den Hochschulen in St. Louis und Oberursel. Dem Freundeskreis der LThH dankte er für die Förderung des Austauschprogramms, das ihm damals eine neue Welt erschlossen habe.

Eröffnet wurde der Hochschultag mit einem festlichen Gottesdienst unter Mitwirkung von Prof. Dr. Christian Neddens und stud. theol. Philip Wortmann aus Südafrika. Den Nachmittag leitete Neddens mit einem Vortrag über die Provokationen in Luthers Menschenbild für Menschen von heute ein. Unter dem Titel "Die Verrücktheit der Welt und die Schönheit der Sünder. Luther als Denker in der Spätmoderne" betonte Neddens, wie revolutionär Luthers kritisches Menschenbild in seiner Zeit gewesen sei und wie sehr es das Denken nicht nur der Theologen, sondern breiter Bevölkerungsgruppen geprägt und sich etwa in der Kunst niedergeschlagen habe. In Auseinandersetzung mit Philosophen und Soziologen der Gegenwart schilderte Neddens weiter, inwiefern sich heutige Verengungen der Sicht auf Mensch, Gesellschaft und Kirche durch Luthers Umwertung neu infrage stellen und öffnen lassen würden.

Im Anschluss an den Vortrag fand die Jahres-Mitgliederversammlung des Kreises der Freunde und Förderer der LThH statt. Die Vorstandsmitglieder Jörn Ziegler (Kirchheim unter Teck), Kirchenrätin Dr. Silja Joneleit-Oesch (Frankfurt/Main) und Martin Stolper (Geisenheim) berichteten aus dem zurückliegenden Jahr. Dabei wurde erkennbar, mit was für einem hohen Engagement der Freundeskreis auch 2018 das Leben und Arbeiten an der LThH begleitet und gefördert hat. Propst i. R. Hartmut Hauschild (Radevormwald) sprach vielen aus dem Herzen, als er stellvertretend für den Einsatz des Freundeskreises und insbesondere seines Vorstands für Kirche und Hochschule dankte.

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Ein Bericht von selk_news /
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