Da Silva: Die Altlutheraner in Schlesien | 24.06.2019

"Die Altlutheraner in Schlesien"
SELK: Gilberto da Silva bei Tagung in Breslau

Breslau/Wrocław (Polen), 24.6.2019 - selk - Vom 21. bis zum 24. Juni veranstaltete die Stiftung Kulturwerk Schlesien (www.kulturwerk-schlesien.de) ihre Jahrestagung in Breslau/ Wrocław (Polen). Das Thema dieser Tagung war "Religionen in Breslau und Schlesien" mit Referaten über das Judentum, die römisch-katholische und die evangelische Kirche. Zum Programm gehörten auch Besichtigungen verschiedener Kirchen, des Breslauer Stadtmuseums, der Universität und der Synagoge "Zum Weißen Storch", die wegen der dichten Bebauung 1838 nicht zerstört worden ist.

Prof. Dr. Gilberto da Silva von der Lutherischen Theologischen Hochschule Oberursel der Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche (SELK) nahm an der Tagung teil und hielt ein Referat über "Die Altlutheraner in Schlesien". In seinem Vortrag setzte da Silva bei der im 19. Jahrhundert herrschenden Mentalität an, ging über zur Implementierung der protestantischen Union in Preußen mit dem Beginn der altlutherischen Opposition durch den Breslauer Johann Gottfried Scheibel (1783-1843) und erzählte über den traurigen Vorfall des militärischen Vorgehens gegen Altlutheraner in Hönigern sowie über die weitere Entwicklung nach 1840 und 1845, als die Altlutheraner dann nicht mehr verfolgt wurden und sich als staatsfreie Kirche konstituieren konnten. Nachdem da Silva einige Vorkommnisse im Kontext der nationalsozialistischen Diktatur skizziert hatte, erzählte er vom Versöhnungsprozess zwischen der SELK und der Union Evangelischer Kirchen (UEK), die als die Nachfolgekirchen der Altlutheraner und der preußischen Union gelten. Dieser Prozess begann mit einer Predigt Franz-Reinhold Hildebrandts (1906-1991) 1967, in der der seinerzeitige Präsident der Kirchenkanzlei der Evangelischen Kirche der Union die Altlutheraner um Vergebung  für die geschichtliche Ereignisse bat, und hat mit dem gemeinsamen Versöhnungsgottesdienst zwischen SELK und UEK am 22. November 2017 seinen Höhepunkt erreicht. Besonders Letzteres beeindruckte die Zuhörerinnen und Zuhörer sehr.

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